Anpassung an den Klimawandel - Walliser Teilnahme am nationalen Projekt «Testpflanzungen zukunftsfähiger Baumarten»
Der Schweizer Wald ist vom Klimawandel besonders betroffen und namentlich in seiner Schutzfunktion bedroht. Um herauszufinden, wie die Baumarten mit diesen Entwicklungen Schritt halten werden können, wird ein Forschungsprojekt auf nationaler Ebene lanciert. Das Wallis beteiligt sich mit fünf Teststandorten von den 59, die schweizweit geplant sind. Nach Riddes und Riederalp haben nun auch auf dem Gebiet der Gemeinde Val de Bagnes Pflanzungen stattgefunden. Ziel des unter der Leitung der Dienststelle für Wald, Flussbau und Landschaft stehenden Projekts ist, zu untersuchen wie sich die Bäume entwickeln und für welche Art von Schäden sie anfällig sind.
Der Klimawandel wirkt sich direkt auf den Wald aus, auf seine Zusammensetzung und auf die Fähigkeit, seine Funktionen wahrzunehmen, namentlich seine Schutzfunktion gegen Lawinen, Steinschläge und andere Naturgefahren. Bereits heute beeinträchtigen ihn die höheren Temperaturen und die häufigeren Trockenzeiten. Einige Arten, wie die Föhre oder die Fichte, sind besonders betroffen und dieses Phänomen wird sich mit den voraussichtlich immer trockener und heisser werdenden Sommern weiter verschärfen. Für die Forstwirtschaft ist es deswegen von entscheidender Bedeutung, zu wissen wie die Baumarten mit diesen Entwicklungen Schritt halten werden können und welche Baumarten auch am Ende dieses Jahrhunderts noch geeignet sein werden, eine Schutzfunktion wahrzunehmen.
Um diese Frage zu beantworten, haben sich das Bundesamt für Umwelt (BAFU), die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL), zwanzig kantonale Waldfachstellen und viele Waldeigentümer zusammengeschlossen, um das Projekt «Testpflanzungen zukunftsfähiger Baumarten» zu lancieren. Ziel ist es, herauszufinden, welche Baumarten sich am besten im Klimawandel bewähren und wo diese an ihre Grenzen stossen. Nun werden in der Schweiz über 50’000 Jungbäume, die 18 verschiedenen Arten angehören, auf 59 Versuchsparzellen angepflanzt. Darunter werden einheimische Arten sein, wie die Tanne, die Lärche, die Eiche oder auch die Winter-Linde. Hinzu kommen fremde Arten aus wärmeren und trockeneren Gegenden, wie der Baumhasel, die Atlaszeder oder die Douglasie.
Da das Wallis besonders vom Klimawandel betroffen ist, wurden fünf auf den Gebieten der Gemeinden Val de Bagnes, Riddes, Bratsch, Champéry und Riederalp verteilte Pflanzstandorte bestimmt. Nach Riddes und Riederalp hat nun die Gemeinde Val de Bagnes ihre ersten Jungbäume aufgenommen.
In den nächsten 30 bis 50 Jahren wird der Entwicklungsstand der Pflanzen regelmässig überprüft, um festzustellen, wie die Bäume wachsen, ob sie überleben und welche Schäden sich ereignen. Mit ersten Ergebnissen wird in fünf Jahren gerechnet.