Altlasten - Die Sanierung der Deponie Gamsenried und der Umgang mit PFAS Belastungen gehören zu den Prioritäten des Kantons
Im Rahmen seines Auftrags im Bereich der Altlasten verfügt das Departement für Mobilität, Raumentwicklung und Umwelt (DMRU) über seine Dienststelle für Umwelt (DUW) über eine wachsende Datenmenge. Diese Daten bieten einen immer detaillierteren Einblick in die Grundwasser- und Bodenbelastung sowie in die durchgeführten Sanierungen. Dank dieser Daten konnten acht Gebiete in der Talebene, die von Schadstofffahnen, mehrheitlich PFAS, betroffen sind, besser identifiziert werden. Ihre Sanierung sowie die Sanierung der alten Deponie Gamsenried und der mit Quecksilber belasteten Böden gehören zu den Prioritäten des Kantons.
Die Aufarbeitung der Altlasten aus der Walliser Industriegeschichte ist eine Priorität des Departements für Mobilität, Raumentwicklung und Umwelt (DMRU). Diese langwierige Arbeit erfordert den Einbezug neuer Parameter und die Erhebung eines Maximums an Daten, die zu einer Neudefinition der Prioritäten bei den Massnahmen führen können, die an den belasteten Standorten im Wallis zu ergreifen sind. In den letzten Jahren hat die DUW daher seine Kampagnen zur Kontrolle der Grundwasserqualität und zur Beobachtung der chemischen Belastung des Bodens verstärkt. Dank der dadurch erzielten besseren Erkenntnisse wird die Gesamtübersicht über die Altlasten immer genauer.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Grundwasserqualität in acht verschiedenen Gebieten in der Talebene durch ausgeprägte Schadstofffahnen beeinträchtigt wird. Einige der Fahnen sind sehr ausgedehnt und manchmal von verschiedenen Schadstoffgruppen betroffen. Dazu gehören die Gebiete stromabwärts der Industriestandorte Collombey, Monthey, Evionnaz, Siders und Visp sowie der alten Deponie Gamsenried. In geringerem Masse kommen die Sektoren unterhalb des ehemaligen Standorts der Electrolytor an der Grenze zwischen Collombey und Monthey sowie des Ausbildungszentrums des Zivilschutzes in Grône hinzu.
Fünf dieser acht Sektoren weisen eine Verschmutzung durch PFAS (per- und polyfluoroalkylierte Substanzen) auf. Dabei handelt es sich um den unteren Teil der ehemaligen Raffinerie in Collombey, den Standort Grône und die Chemiestandorte Visp, Monthey und Evionnaz. Bei den drei anderen handelt es sich um die alte Deponie Gamsenried und zwei Fälle von Perchlorethylen-Verunreinigungen (eine flüchtige organische Verbindung, die insbesondere in der chemischen Reinigung verwendet wird), jeweils unterhalb der alten Wäscherei des Industriestandorts Siders und des alten Standorts Electrolytor. Diese Standorte sind Gegenstand gezielter Sanierungsmassnahmen und / oder werden hydraulisch gesichert. Umfangreichere Massnahmen zur Sanierung der einzelnen kontaminierten Standorte, die diese Schadstofffahnen verursachen, werden derzeit geprüft.
Belastete Standorte werden in der Schweiz seit weniger als drei Jahren mit PFAS in Verbindung gebracht, die eine globale Herausforderung darstellen. Aufgrund ihrer Langlebigkeit und hohen Bioakkumulation verbreiten sie sich in den Gewässern und reichern sich im Fischfleisch an. Über die Bewässerung gelangen diese Stoffe auch in Böden und Pflanzen. Die Senkung des Grenzwerts, um den viel strengeren toxikologischen Normen zu entsprechen, erklärt, warum diese Schadstoffgruppe zu einem vorherrschenden Thema im Bereich der Altlasten geworden ist. Das Wallis hat im Jahr 2021 eine Bekämpfungsstrategie festgelegt und die Überwachung des Grundwassers verstärkt. Es wurden mehrere Massnahmen ergriffen. So wurde beispielsweise der ehemalige Feuerwehrübungsplatz in Visp durch den Aushub von 60'000 Tonnen PFAS-belastetem Material saniert, das zur Behandlung nach Österreich gebracht wurde. Unterhalb der Chemiestandorte Visp, Evionnaz und Monthey wird die Verschmutzung, die durch die Verwendung von PFAS-haltigen Löschschäumen entstanden ist, durch hydraulische Barrieren eingedämmt. Ab Mitte 2023 wird dies auch unterhalb der ehemaligen Raffinerie in Collombey der Fall sein.
Die Sanierung der Deponie Gamsenried und der mit Quecksilber belasteten Böden bleiben ebenfalls vorrangig. In Gamsenried und an den mit PFAS belasteten Standorten müssen aktive Sanierungsmassnahmen durchgeführt werden, um die umweltgefährdenden Stoffe zu beseitigen und den hydraulischen Rückhalt nicht sehr langfristig in Betrieb halten zu müssen. Die Sanierung der mit Quecksilber belasteten Böden ist in den bewohnten Gebieten von Visp und Raron fast abgeschlossen und hat in den landwirtschaftlichen Gebieten begonnen.
Um die gesetzten Ziele zu erreichen und den gesetzlichen Rahmen, einschliesslich des Verursacherprinzips, umzusetzen, arbeitet die DUW mit den betroffenen Unternehmen zusammen, nimmt die Rolle einer Umweltexpertin ein und bewertet die von den Unternehmen vorgeschlagenen Massnahmen. Anschliessend nimmt sie die notwendigen Anpassungen vor und ordnet die Durchführung der Arbeiten an.