Medienmitteilung Dienststelle für Kultur

Ein Informationssystem zur Durchforschung der Walliser Volkszählungen des 19. Jahrhunderts

Das Staatsarchiv Wallis hat im Frühjahr 2020 alle Volkszählungen der Walliser Bevölkerung von 1798 bis 1880 digitalisiert und online gestellt. Heute bietet es einen Zugang über eine besondere Suchmaschine an, die auf der Grundlage der handschriftlichen Volkszählungen erstellt wurde. Das lange und mühsame Durchsuchen jeder einzelnen Seite gehört der Vergangenheit an. Alle Interessierten können nun mithilfe einer einfachen Volltextsuche mehr über ihre Vorfahren erfahren. Parallel zu dieser Aufschaltung organisierte der Verein Valais Wallis Time Machine am 2. und 3. November 2024 einen Hackathon zum Thema: «Wessen Sohn/Tochter bist du? Genealogien und Volkszählungen: Erkunden wir die Walliser Wurzeln».

Das Staatsarchiv Wallis bewahrt in seinen Magazinen die Volkszählungen der Walliser Bevölkerung für die Jahre 1798, 1802, 1829, 1837, 1846, 1850, 1870 und 1880 auf. Diese wurden digitalisiert und im Frühjahr 2020 online gestellt. Dank einer besonderen Website können nun alle Interessierten direkt nach Namen und Vornamen suchen und die gesamten digitalisierten Dokumente nach Jahr und Gemeinde geordnet konsultieren.

Dazu musste in mehreren Etappen eine Suchmaschine entwickelt werden. Die erste Etappe bestand darin, eine künstliche Intelligenz (KI) anhand der Transkription von mehr als 700 Seiten der bestehenden Volkszählungen zu trainieren. Nach ausreichendem Training wurde die KI dazu verwendet, über 40'000 digitalisierte Bilder zu verarbeiten, um aus ihnen die Texte in digitaler Form zu extrahieren. Diese von sechs verschiedenen Algorithmen strukturierten und analysierten Daten wurden dann kompiliert, um den Kern der Suchmaschine zu bilden.

Das Endergebnis dieses innovativen Prozesses ist die Einrichtung einer Website, auf der nun jede und jeder alle digitalisierten Volkszählungen nach Jahr und Gemeinde geordnet einsehen und direkt nach Namen und Vornamen suchen kann, wodurch der Zugang zu diesen Informationen einfacher und schneller wird.

Der 3. Hackathon von Valais Wallis Time Machine liefert bemerkenswerte Ergebnisse

Parallel zur Aufschaltung der Suchmaschine und um alle Möglichkeiten dieses neuen Tools auszuschöpfen, das der Walliser Bevölkerung nun zur Verfügung steht, organisierte der Verein Valais Wallis Time Machine am 2. und 3. November 2024 seinen jährlichen Hackathon zum Thema: «Wessen Sohn/Tochter bist du? Genealogien und Volkszählungen: Erforschen wir die Walliser Wurzeln».

Dieses Wochenende im Zeichen gemeinsamer Forschung verfolgte das Ziel, Innovationen anzuregen, indem die Daten der Walliser Volkszählungen des 19. Jahrhunderts mit anderen Datenbanken und Medien (Bilder, Zeitungsartikel usw.) verknüpft wurden, um neue Prototypen für die Visualisierung von Familiengeschichten zu schaffen.

An diesem interdisziplinären Hackathon, der Genealogen, Grafiker, Illustratoren, Entwickler, Historiker, Statistiker und Geschichtsfreunde vereinte, nahmen rund zwanzig Personen im Espace Saint-Marc in Le Châble teil.

Dieser dritte Hackathon, der mit einem Preisgeld von 5000 Franken dotiert war, zeichnete zwei Teams aus. Das erste, bestehend aus den KI-Spezialisten Tobias Löw und Emmanuel Pignat, arbeitete an der Herausforderung, Stammbäume zusammenzuführen, indem es innovative und gleichzeitig zugängliche Ansätze zur Datenvisualisierung vorschlug.

Das zweite preisgekrönte Team, bestehend aus Aurore Jenni, Mirela Dittrich und Yannick Dittrich, entwickelte einen Prototyp, mit dem die Geschichte von Personen und Familien aus dem Wallis automatisch erzählt werden kann, indem genealogische Daten mit anderen Quellen kombiniert und generative KI-Modelle verwendet werden.

Digitalisierte Walliser Volkszählungen: Recensements valaisans (vallesiana.ch)

Der 3. Hackathon von Valais Wallis Time Machine: Hackathon 24 (timemachinevs.ch)

© Staatsarchiv Wallis
Yannick Dittrich, Mirela Dittrich, Aurore Jenni, Alain Dubois (Chef der Dienststelle für Kultur) Tobias Löw, Emmanuel Pignat, Fabienne Lutz-Studer (Kantonsarchivarin), Christine Payot (wissenschaftliche Koordinatorin) und Marie-Caroline Schmied (Fachfrau für dokumentarische Informationen).