Medienmitteilung

Bilanz der Abwasserreinigung 2010

10/08/2011 | Dienststelle für Umwelt


(IVS).- Die Bilanz der Abwasserreinigung 2010 ist zufriedenstellend und weist im Verhältnis zu 2009 Fortschritte auf. Allerdings fliesst noch zuviel Fremdwasser in die Walliser Abwasserreinigungsanlagen (ARA), wodurch die Reinigungsleistung beeinträchtigt und die Betriebskosten erhöht werden. Der Statusberichts 2010, der von der Dienststelle für Umweltschutz (DUS) erstellt worden ist, dient den Gemeinden und ARA-Betreibern als Hilfsmittel, um das Funktionieren ihrer Abwasserentsorgung zu optimieren.

 

Der Statusbericht 2010 der Abwasserreinigung wurde auf der Grundlage von Messungen und Analysen der Klärwärter erstellt, welche von der DUS durch 268 Proben bestätigt wurden. Die Reinigungsleistungen der Anlagen, zwischen deren Zulauf und Ablauf, liegt bei den biologisch abbaubaren Stoffen bei 96.9%, beim Phosphor bei 88.8% und beim Stickstoff bei 94.2%. Gegenüber 2009 sind dies leicht verbesserte Ergebnisse.

 

Damit der Genfersee vor Eutrophierung geschützt wird, hat sich die CIPEL (Kommission zum Schutz des Genfersees) ein hohes Ziel gesteckt. Bis 2020 soll in den ARA eine Phosphor-Reinigungsleistung von 95 % erreicht werden. Damit dieses Ziel erreicht werden kann, muss der Phosphorabbau noch verbessert werden.

 

Mehr als 98% der Wohnbevölkerung sind an eine ARA angeschlossen

 

Mit dem Anschluss von Châtelard, Salvan und Finhaut an die ARA Evionnaz, dem Anschluss von La Fouly an der ARA Martigny und der schrittweise Inbetriebnahme der ARA Evolène ab Ende 2010 sind von nun an mehr als 98% der ständigen Wohnbevölkerung an eine Abwasserreinigungsanlage angeschlossen.

 

Dies ist das Ergebnis von mehr als 45 Jahren Anstrengungen der Gemeinden - mit Unterstützung des Kantons - im Bereich der Abwassersanierung im Wallis, seit der ersten ARA-Inbetriebnahme im Jahr 1963 in Bellwald. Es bleiben nur noch einige Gebiete im Val d’Hérens, in Fully und im Chablais an eine ARA anzuschliessen.

 

 

Zu verdünntes Abwasser

 

Die Walliser ARA nehmen nach wie vor zuviel nicht verschmutztes Fremdwasser auf, das vor allem aus Brunnen und Entwässerungsanlagen stammt. 61% des Wassers, das den ARA zufliesst, ist nicht verschmutzt! Das saubere Wasser verdünnt das Abwasser, was die Reinigungsleistung der ARA verringert und die Betriebskosten erhöht. Zudem belastet es die Kanalisation und führt zu Überläufen im System.

 

Die Gemeinden müssen noch grosse Anstrengungen unternehmen um den Generellen Entwässerungsplan zu beenden (40% noch laufend) und vor allem um die durch den GEP identifizierte Massnahmen umzusetzen, sodass der unnötige Fremdwasseranteil beseitigt wird.

 

Verminderung des Eintrags von Mikroverunreinigungen

 

Das Vorgehen gegen synthetische Substanzen, die in sehr geringen Konzentrationen im Abwasser enthalten sind, bleibt sowohl auf nationaler Ebene als auch auf kantonaler Ebene eine vorrangige Aufgabe.

 

2010 wurden die Einleitungsbewilligungen der Walliser chemischen Industrien erneuert. Seither konnte eine deutliche Verminderung der Einleitung von Pflanzenschutzmitteln industrieller Herkunft in der Rhone festgestellt werden. Bei den pharmazeutischen Wirkstoffen bestehen noch grosse Anstrengungen.

 

Ein Führungsinstrument für die Gemeinden

 

Der Bericht zeigt detailliert die Resultate auf, die von den 63 wichtigsten Walliser ARA erreicht worden sind. Jeder Klärwärter hat somit die Möglichkeit, die Betriebsleistung seiner Anlage bezüglich Abblauleistung, Fremdwassermenge und Stromverbrauch mit den anderen ARA zu vergleichen.

 

Dieser Bericht ermöglicht es den Gemeinden somit, ihr Verbesserungspotential im Bereich Abwasserentsorgung zu definieren und umzusetzen.


Statusbericht der Abwasserreinigung im Wallis / Jahr 2010


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Zusammenfassung des Statusberichts