Eine Solaranlage installieren
Im Wallis ist die Zahl der Sonnenstunden besonders hoch. Mit einer Solarthermie- oder Photovoltaikanlage lässt sich daher ein Teil des Wärme- oder Strombedarfs zu einem erschwinglichen Preis und mit einer unschlagbaren Ökobilanz decken. Klingt gut, oder ?
INHALT
Vielleicht denken Sie, dass ein Energieaudit vor dem Einbau einer Solaranlage nicht unbedingt notwendig ist. Weit gefehlt ! Eine Solaranlage hängt stark von den Bestandteilen des Hauses ab: vom Dach, auf dem die Solarmodule in der Regel installiert werden, von den vorhandenen Installationen (Heizung, Warmwasser) und so weiter.
So ist es beispielsweise keine gute Idee, auf einem mangelhaft abgedichteten oder unzureichend gedämmten Dach eine Solaranlage zu installieren. Daher empfehlen wir Ihnen, zunächst über ein Energieaudit nachzudenken, denn dabei werden die Verbräuche analysiert und die möglichen Einsparungen ermittelt.
Die Gründe können verschieden sein : Schutz der Umwelt (Ökobilanz, CO2), wirtschaftliche Gründe (steuerliche Vorteile, Fördergelder, Energieeinsparungen, langfristig garantierte Energiepreise), technische Aspekte (isolierte Lage), gesetzliche Verpflichtungen (Anteil erneuerbarer Energien), grössere Autonomie (Versorgungssicherheit), Laden von Elektrofahrzeugen usw.
Diese Beweggründe sind wichtig, denn die gewählte technische Lösung hängt stark von ihnen ab. Zum Beispiel wird jemand, der energetisch autark werden möchte, mehr Photovoltaikmodule installieren als jemand, der nur einen Teil seines Strombedarfs damit decken möchte.
Zögern Sie nicht, mit Ihrem Installateur, Berater oder Architekten über Ihre Motivation zu sprechen, denn so kann er Ihre Erwartungen besser einschätzen und Sie besser beraten
Solarthermieanlagen dienen der Warmwasserbereitung, Photovoltaikmodule hingegen erzeugen Strom.
Weitere Informationen :
Ausserdem sind sogenannte hybride Solarmodule (oder kombinierte Solarkollektoren) auf dem Markt erhältlich. Diese erwärmen das Brauchwasser und erzeugen gleichzeitig Strom. Allerdings sind sie noch relativ selten.
Die Fläche der zu installierenden Solarmodule hängt vorrangig von der gewählten Technologie (Solarthermie oder Photovoltaik), aber auch von Ihren Zielen und vom verfügbaren Platz ab. Sie muss von einer Fachperson berechnet werden. Im Folgenden finden Sie einige Grössenangaben als erste Anhaltspunkte:
- Bei Solarthermie kann man von etwa 1 m2 Kollektorfläche pro Person ausgehen (für die Warmwasserbereitung). Bei einem Einfamilienhaus mit 4 bis 5 Bewohnern ist zum Beispiel eine Solarthermieanlage mit 4 bis 5 m2 Fläche Standard. Damit können etwa 75 % des Warmwasserbedarfs der Bewohner gedeckt werden.
- Bei Photovoltaik kann man davon ausgehen, dass 6 m2 jährlich 1000 kWh Strom liefern. Ein Einfamilienhaus (Geräte, Kochen, Beleuchtung usw.) kann bis zu 5000 kWh/Jahr verbrauchen, bei einem Elektroboiler sogar 7500 kWh/Jahr (ohne Heizung). Mit einer Fläche von 20 bis 35 m2 können also 75 % des jährlichen Strombedarfs gedeckt werden.
Das Bundesamt für Energie (BFE) stellt hilfreiche Rechner zur Verfügung: Solarpotenzial des Dachs einschätzen, Produktionswerte und Kosten einer Anlage abschätzen.
Beide Lösungen haben sich bewährt und bieten eine gute Ökobilanz zu wettbewerbsfähigen Kosten.
Eine Solarthermieanlage ist ideal für die Warmwasserbereitung im Sommer (zum Beispiel für einen Swimmingpool). Bei einer Zweitwohnung, die im Sommer nicht genutzt wird, würde damit jedoch nur heisses Wasser erzeugt, das niemand benötigt. Die Dimensionierung einer Solarthermieanlage richtet sich grundsätzlich nach dem Warmwasserbedarf. Eine Photovoltaikanlage hingegen wird nach der zu nutzenden Dachfläche bemessen. Überschüssiger Strom wird dann in das Netz eingespeist.
Bestimmte Kombinationen von Solaranlagen mit anderen technischen Installationen funktionieren besser als andere. Eine Solarthermieanlage ergänzt zum Beispiel eine Holzheizungsanlage ideal. Ebenso eignet sich eine Wärmepumpe gut zur Kombination mit einer Photovoltaikanlage. Beide Lösungen, Solarthermie- und Photovoltaikanlage, können im selben Gebäude parallel installiert werden: Die eine Anlage liefert dann das Warmwasser und die andere den Strom.
Der Kanton fördert Solarthermieanlagen über das Programm Thermische Solarkollektoranlage (M-08). Photovoltaikanlagen werden vom Bund über das Programm ProNovo gefördert.
Lesen Sie auch den Artikel «Förderbeiträge erhalten».
Die wichtigsten Schritte sind auf der Seite Solaranlagen von Energie Schweiz beschrieben.
Siehe Swissolar Für Bauherren (swissolar.ch)
Siehe Artikel «Steuern optimieren».
Auf den Websites solarprofis.ch, sebasol.info, tec-bat.ch und avis-pv.ch finden Sie erfahrene Fachleute für Solarthermie- und/oder Photovoltaikanlagen ganz in Ihrer Nähe.
Tipp:
Bis zu 20 % der Installationskosten einer Solaranlage können auf die Gerüste entfallen. Wenn Sie Ihr Dach sanieren oder Arbeiten an den Fassaden Ihres Hauses durchführen lassen, können Sie die vorhandenen Gerüste nutzen, um eine Solaranlage zu geringeren Kosten installieren zu lassen.