Erste Hilfe
Jede Minute zählt
Bei einem Herzinfarkt zählt jede Minute. Eine rasche Intervention kann die Überlebenschance eines Betroffenen deutlich erhöhen. Deshalb ist es wichtig zu wissen, wo sich der nächste Defibrillator befindet. Verschiedene Dienststellen der kantonalen Verwaltung haben sich in den letzten Jahren mit der Anschaffung eines Defibrillators befasst. Damit die Dienststellen auf eine solide Entscheidungsgrundlage zurückgreifen konnten, haben die Dienststelle für Personalmanagement, die Dienststelle für Gesundheitswesen und das Spital Wallis vor einigen Jahren eine Situationsanalyse durchgeführt. Diese hat gezeigt, dass kein Gebäude des Staates Wallis die international geltenden Kriterien, aufgrund deren halbautomatische externe Defibrillatoren installiert werden sollten, erfüllte. Nur in einzelnen Gebäuden halten sich eine grössere Anzahl Menschen auf. Die meisten dieser Gebäude sind Schulen, die ein sehr geringes Risiko bezüglich Herz-Kreislauf-Stillstand bergen. Zudem arbeitet die Grosszahl der Staatsangestellten dort, wo eine Ambulanz sehr rasch vor Ort ist.
Dennoch haben sich einzelne Stellen auf eigene Kosten Defibrillatoren angeschafft, damit sie einem Mitarbeiter, einem Kunden oder einer Drittperson bei einem Herzkreislaufstilland schnelle Hilfe leisten können. Das ist unter anderem beim Gefängnis in Sitten, der Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere (Elektrofischerei), dem Parlamentsdienst oder der Landwirtschaftsschule in Châteauneuf der Fall.
Der Verein «coeur wallis» setzt sich seit 2018 für den Aufbau eines kantonsweiten Netzwerks mit genügend und jederzeit frei zugänglichen Defibrillatoren sowie freiwilligen Ersthelfern, sogenannten Public Respondern, aus der Bevölkerung ein. In diesem Zusammenhang würde es Rafaël Weissbrodt, Spezialist für Arbeitssicherheit bei der Dienststelle für Personalwesen, begrüssen, wenn neue Geräte, die von den Dienststellen gekauft werden, in Zusammenarbeit mit «coeur wallis» ausserhalb der Gebäude der kantonalen Verwaltung platziert würden. So dass im Ernstfall auch die breite Bevölkerung davon profitieren könnte.
Grundsätzlich sind Defibrillatoren einfach zu bedienen. Auch Personen ohne fachspezifische Kenntnisse sind dank akustischer Anweisungen in der Lage, einen solchen erfolgreich einzusetzen. Die Defibrillation stellt aber nur ein einzelnes Glied in der Überlebenskette dar. Das A und O bei einem Herzstillstand ist, umgehend mit der Herzmassage zu beginnen. Das Nothilfekonzept der kantonalen Verwaltung sieht vor, dass Nothelfer in allen Dienststellen und Anstalten ernannt und ausgebildet werden. Die Dienststelle für Personalwesen ist verantwortlich, Kurse für die ernannten Mitarbeiter zu organisieren. Für neue Nothelfer findet diesen Winter erneut der Basiskurs statt. Während des ganztätigen Kurses «Basic life support/Automatic external defibrillation (BLS/AED)» lernen die Teilnehmer, wie bei einem Herzstillstand vorzugehen ist. Sie erhalten ebenso theoretische Informationen zur externen Defibrillation. Bereits bestehende Nothelfer können zwischen zwei jeweils halbtätigen Refresher-Kursen wählen: Basic life support/Automatic external defibrillation (BLS/AED) und Intervention bei Krankheiten.
Informieren Sie sich, wer in Ihrem Departement oder in Ihrer Dienststelle die Kontaktperson für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz ist. Eine Liste der Nothelfer und das aktuelle Kursprogramm findet sich auch im Intranet. Weitere allgemeine Informationen zu Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz erhalten Sie bei der Dienststelle für Personalmanagement (Rafaël Weissbrodt – 027 606 27 85 und Judith Andenmatten – 027 606 27 77).