Den Gefahren vorbeugen und die Sicherheit gewährleisten
Kontext
Im Kanton Wallis ist das Risiko durch Naturgefahren besonders hoch. Dabei gilt es zwei Arten von Naturgefahren hervorzuheben, was die Häufigkeit und das Schadenspotenzial anbelangt: Überschwemmungen und Erdbeben. Aufgrund seiner Topografie ist das Wallis auch vom Klimawandel stark betroffen. Seit 1973 sind die eisbedeckten Flächen des Rhone-Einzugsgebiets um rund 20 Prozent zurückgegangen.
Unter den technischen und gesellschaftlichen Risiken sind in Sachen Häufigkeit und Schadenspotenzial insbesondere die Stromknappheit, die Epidemien und die Pandemien hervorzuheben.
Vision
Das Wallis ist ein sicherer Kanton. Er gewährleistet ein hohes Sicherheitsniveau für Personen und Güter.
In Zusammenarbeit mit dem Bund verstärkt er die Anstrengungen im Bereich der Analyse, Überwachung und Prävention der Risiken natürlichen, gesellschaftlichen oder technischen Ursprungs. Er schützt die Bevölkerung und reduziert die Risiken und Folgen der Naturgefahren und Störfälle so gut wie möglich. Er verfügt über die nötigen Infrastrukturen zur Inhaftierung gefährlicher Personen und schliesst die Sanierung der belasteten Böden ab.
Der Kanton berücksichtigt und antizipiert die Auswirkungen des Klimawandels.
Prioritäre Massnahmen und Projekte
- Weiterverfolgung der 3. Rhonekorrektion, insbesondere durch die Schaffung der nötigen Rahmenbedingungen zur raschen Umsetzung der vorgezogenen und der prioritären Massnahmen
- Fertigstellung der Bestandsaufnahme der Naturrisiken und ihrer Tragweite hinsichtlich der Entwicklung von Prognose-, Beobachtungs- und Überwachungsinstrumenten
- Sanierung der quecksilberbelasteten Böden im Siedlungsgebiet (Raron und Visp), der Industriebrachen (Steg, Chippis, Martigny und Collombey) sowie des Untergrunds an den Chemiestandorten (Monthey, Evionnaz, Visp)
- Schaffung einer neuen Notrufzentrale, die sämtliche Partner unter einem Dach vereint : Polizei – Feuerwehr – Rettungswesen – internationale Notfälle
- Totalrevision der kantonalen Risikoanalyse zu folgenden Themen : Lawinen – Hochwasser – Erdbeben – grossflächige Waldbrände – Gefahrengütertransporte – Störung der Informationssysteme – Stromausfälle – Stauanlagen – Pandemien – Rutschungen – Orkane – Trockenperioden – Trinkwasserversorgung – Gesellschaftskrisen – Hitzewellen
- Weiterverfolgung der Umsetzung des Konzepts « Vorbereitung und Intervention im Falle von Erdbeben » (COCPITT)
- Anpassung der Mittel für den Strafvollzug, das Arbeitsexternat und die Halbgefangenschaft sowie des Ausschaffungszentrums LMC
- Verstärkung der Zusammenarbeit zwischen der Kantonspolizei und den Gemeindepolizeien, um die Entwicklung der Risiken und die neuen Anforderungen im Bereich der Ausbildung der Polizeikräfte effizient bewältigen zu können
Gesetzesrevisionen
- Energiegesetz
- Gewässerschutzgesetz
- Gesetz über die Finanzierung der 3. Rhonekorrektion
Statistische Kennzahlen
1
Rang des Wallis unter den Westschweizer Kantonen in Sachen Verstösse gegen das Strafgesetzbuch pro 1’000 Einwohner (2016 : VS=40.8, CH-F=68.9, CH=56.2) (aufsteigend)
28
Anzahl Personen, die aufgrund von Platzmangel nicht die verhängte Strafe verbüssen (2017, Dienststelle für Straf- und Massnahmenvollzug)
33
Anzahl Walliser Verurteilte, die ausserhalb des Kantons inhaftiert sind (2017, Dienststelle für Straf- und Massnahmenvollzug)
34%
Prozentsatz der Walliser Bevölkerung, die in Überschwemmungsgebieten lebt (2. Rang in der Schweiz, absteigend, 2013)
1
Rang des Kantons Wallis in Sachen Erdbebengefährdung (absteigend)
-20%
Rückgang der eisbedeckten Flächen des Rhone-Einzugsgebiets seit 1973