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Sozialwesen
Rechte von Menschen mit Behinderungen
Die Teilrevision des Gesetzes über die Rechte und die Inklusion von Menschen mit Behinderungen (GRIMB) ist vom Grossen Rat einstimmig genehmigt worden und tritt am 1. Januar 2022 in Kraft. Mit der Erteilung eines obligatorischen Charakters für die Inklusion kann gemäss Gesetz bei Ungleichbehandlungen aufgrund von Behinderungen der Rechtsweg beschritten werden. Das Wallis wird so zu einem der ersten Kantone nach Basel-Stadt, der den Menschen mit Behinderungen einklagbare Rechte gewährt.
Interkantonale Plattform meinplatz.ch
Die Leistungen der spezialisierten Institutionen im Wallis sind seit diesem Sommer auf der digitalen interkantonalen Plattform www.meinplatz.ch veröffentlicht. Dieses Instrument bezweckt die Förderung der Wahlfreiheit.
Ausbau und Modernisierung von La Castalie
Die mit 77 Millionen Franken veranschlagten Arbeiten für den Ausbau und die Modernisierung von La Castalie in Monthey haben begonnen und sollten im Herbst 2025 abgeschlossen werden. Die neuen Räumlichkeiten werden 25 Wohnplätze, 11 Plätze für Kurzzeitaufenthalte und 35 Beschäftigungsplätze zusätzlich anbieten. Diese neuen Plätze garantieren ein Angebot, das mit dem kantonalen Bedarf und insbesondere mit den Bedürfnissen von Kindern und Erwachsenen mit kognitiven Beeinträchtigungen oder Mehrfachbehinderungen sowie ihren Familien übereinstimmt. Der Kanton Wallis finanziert als Eigentümer der Gebäude dieses Projekt.
Projekt « Die Gewächshäuser »
Das Projekt « Die Gewächshäuser » sieht die Entwicklung des Gartenbaugeländes am Standort Malévoz in Monthey vor. Dies soll unter anderem durch die Errichtung eines Permakultur-Gartens und einer Marmeladenverarbeitung geschehen. Die Dienststellen für Sozialwesen und Kultur arbeiten zusammen mit der Dienststelle für Immobilien und Bauliches Erbe, dem Spital Wallis und dem Verein Quartier Culturel an diesem Projekt. Die Anwesenheit von Arbeitsagogen ermöglicht das Anbieten von Plätzen für die berufliche Wiedereingliederung. Die seit über zehn Jahren mit diesem Standort verbundene kulturelle und psychiatrische Ausrichtung wird so mit einer sozialen Dimension ergänzt.
Betreuung der Asylsuchenden
Die vom Bund für die Integrationsagenda Schweiz (IAS) festgelegten Ziele gewähren den Kantonen eine Frist von sieben Jahren, um die bestmögliche sozialberufliche Eingliederung von Asylsuchenden zu erreichen. Um dies gewährleisten zu können, hat das Amt für Asylwesen (AfAW) für jeden Begünstigten ein Case Management aufgebaut.
Die Anzahl an Migranten ist leicht gestiegen und zudem sind die psychischen Gesundheitsprobleme immer ausgeprägter, was beim Betreuungspersonal zu einer starken Arbeitsbelastung führt.
Das AfAW setzt die Suche nach einer Kollektivunterkunft im Oberwallis, welche ebenfalls Familien aufnehmen kann, fort. Dieser neue Standort sollte es ermöglichen auch im deutschsprachigen Kantonsteil, den Anforderungen der IAS für den schnellen Erwerb von Sprachkenntnissen gerecht zu werden. Gleichzeitig bereitet sich das AfAW wie vom Bund gefordert, auf einen grösseren Migrationsstrom vor.
Spezialisierte Beratungen bezüglich häuslicher Gewalt
2021 ist ein der Opferhilfeberatung gewidmetes Pilotprojekt für gewaltbetroffene Kinder gestartet worden. Für den französischsprachigen Kantonsteil ist ein Opferhilfemitarbeiter angestellt worden, um auf die spezifischen Bedürfnisse der Kinder regieren zu können. Das für das Oberwallis an den Verein Unterschlupf übertragene Mandat ist ebenfalls angepasst worden. Ausserdem ist in Siders eine Abteilung für Gewaltmedizin geschaffen worden. Sie bietet zweisprachige Fachberatungen an, die für die Begünstigten einen Raum zum Zuhören und eine klinische Untersuchung sowie eine Weiterverweisung innerhalb des Walliser Netzwerkes zur Unterstützung von Opfern (Opferhilfe-Beratungsstelle, Notaufnahmeeinrichtungen, Polizei, sozialmedizinische Zentren und andere) gewährleisten.
Gesetz über die Eingliederung und die Sozialhilfe
Das neue Gesetz über die Eingliederung und die Sozialhilfe ist am 1. Juli 2021 in Kraft getreten. Das Gesetz ermöglicht die Anpassung des Systems an die unlängst durchgeführte Regionalisierung in fünf sozialmedizinische Zentren und stellt damit eine zeitgemässe Betreuung der Leistungsempfänger sicher.
Kantonale Seniorenpolitik
Die neue kantonale Seniorenkoordination hat sich mit der Anstellung von zwei Mitarbeiterinnen bei der Dienststelle für Sozialwesen konkretisiert. Ein Konzept Generationen 60+ ist in Vorbereitung.
Gesetz über das Inkasso und die Bevorschussung von Unterhaltsbeiträgen
Die neue Gesetzgebung für das Inkasso und die Bevorschussung von Unterhaltsbeiträgen wird ab dem 1. Januar 2022 ermöglichen, die Massnahmen auf die besonders gefährdeten Personen zu konzentrieren, indem höhere Vorschüsse gewährt und die Eintreibung von nichtbezahlten Alimenten bei den Schuldnern erleichtert werden.
Wohnhilfe
Der Verein Immo-Solidaire hilft seit 2012 Menschen in prekären Lebenssituationen bei der Suche nach Wohnungen, indem er für Mietverträge bürgt. Bereits vom Kanton und von einigen Gemeinden beauftragt, wird er sein Leistungsangebot künftig auf das gesamte Kantonsgebiet ausweiten.
Bericht über die soziale Situation im Wallis
Das DGSK hat das Büro Bass mit der Verfassung eines Berichtes über die Armut im Wallis beauftragt. Dies ist eine Premiere für den Kanton. Er gibt einen Überblick über die soziale Lage im Kanton in Form von statistischen Daten und einer Bilanz zur Sozialpolitik.