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Landwirtschaft
Ein schwarzes Jahr für die Landwirtschaft, die mehr Unterstützung denn je benötigt
Frost, Dauerregen, Krankheiten, Schädlinge, Hagel, Grossraubtiere: 2021 wurde die landwirtschaftliche Produktion in all ihren Tätigkeitsbereichen nicht verschont. Im April waren vor allem die Aprikosen-Kulturen stark vom Frost betroffen. Schätzungsweise gingen mehr als 70 % einer normalen Ernte verloren. Im Juli verursachten wiederholte Regenfälle eine noch nie dagewesene Entwicklung des Falschen Mehltaus, was die magerste Weinernte seit 1966 mit nur 22,7 Millionen Kilogramm eingekellerten Trauben zur Folge hatte. Während der Sömmerung töteten Wolfsangriffe 336 Nutztiere und erhöhten dadurch den Druck auf die Züchterinnen und Züchter. Das Departement für Volkswirtschaft und Bildung durch seine Dienststelle für Landwirtschaft (DLW) verpflichtete sich gegenüber allen Landwirten, damit diese mehr Unterstützung denn je erhielten. Der Schweizerische Fonds für Hilfe bei nicht versicherbaren Elementarschäden bewilligte eine ausserordentliche Beteiligung in Höhe von fast einer Million Franken für die als Härtefälle eingestuften Aprikosenproduzenten. Ergänzt wurde diese Hilfe mit einer Unterstützung des kantonalen Fonds für Hilfe für Betroffene von nicht versicherbaren, durch Naturgewalten hervorgerufenen Schäden. Der Grosse Rat verabschiedete ein Ergänzungsbudget von einer Million Franken für die Umsetzung neuer Massnahmen im Rahmen des Herdenschutzes. Und schliesslich nahm er ein dringliches Postulat an, das die Verdoppelung der Direktzahlungen an die Winzer in Höhe von 14 Millionen Franken verlangte.
Kantonale Strategie für die Absatzförderung von Agrarerzeugnissen
Der Staat Wallis hat eine kantonale Strategie für die Absatzförderung von Agrarerzeugnissen für die Legislaturperiode 2021-2024 verabschiedet. In diesem Rahmen wurde im September der digitale Marktplatz für die Gemeinschaftsgastronomie, RegioFoodVS, offiziell lanciert. Diese Strategie, die in Zusammenarbeit mit den landwirtschaftlichen Branchenverbänden und Valais/Wallis Promotion umgesetzt wird, inspirierte auch die wenigen Anlässe, die trotz der sanitären Einschränkungen stattfinden konnten wie der «Espace d’Ici» an der «Foire du Valais» und die neue Walliser Präsenz am «Salon Goûts et Terroirs» in Bulle. Die Walliser Landwirtschaftsschule hat zudem Workshops zu Regionalprodukten durchgeführt. Es handelt sich hierbei um eine Serie von Kursen für die breite Öffentlichkeit, die von Fachleuten aus unterschiedlichen Bereichen geleitet werden.
Neue Schutzmassnahmen für natürliche Ressourcen
Dem Boden, der Luft und dem Wasser wird immer mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Seit Juni arbeitet die Dienststelle für Landwirtschaft im neuen Kompetenzzentrum Boden-Wallis eng mit der Dienststelle für Umwelt und der Dienststelle für Raumentwicklung zusammen. Das Hauptziel ist der Schutz von 7350 Hektaren Fruchtfolgeflächen, die das beste Kulturland des Kantons darstellen. Die DLW ist auch stark an der Umsetzung der beiden Aktionspläne Bio und der Reduzierung des Einsatzes von synthetischen Pflanzenschutzmitteln (PSM) beteiligt. In Zusammenarbeit mit der Walliser Obst- und Gemüsebranchenorganisation und mit der Unterstützung des Bundes lancierte sie das Projekt ArboPhytoRed 2021-2026, das den Einsatz von PSM im Anbau von Stein- und Kernobst um mindestens 30 % reduzieren will, ohne dabei Abstriche beim Ertrag oder der Qualität zu machen. Ein ähnliches Projekt wurde in Zusammenarbeit mit anderen Kantonen für den Weinbau lanciert.