Sprachentwicklungsstörung
Bei dieser Störung sind oft mehrere sprachliche Bereiche betroffen. Es können Auffälligkeiten im Sprachverständnis, in der Grammatik, im Wortschatz und in der Aussprache auftreten.

Störungen der Aussprache (phonetisch-phonologische Störung)
Das Kind kann einzelne Laute nicht bilden oder es bildet sie falsch. Manchmal werden die Laute auch durch andere ersetzt oder weggelassen.
„Än lote Süeh“ statt „än rote Schüeh“, „ich da zum Dotti“ statt „ich ga zum Gotti“

Störungen des Wortschatzes/Wortfindung (semantisch-lexikalische Störung)
Das Kind kann im Alltag viele Dinge nicht benennen. Es umschreibt ihm bekannte Wörter, die es nicht abrufen kann. Häufig benutzt es unspezifische Wörter wie „Dings“, „tüet“, „das da“.
„das Dings, mit dem mu so tüet putzu“

Störungen der Grammatik (morpho-syntaktische Störung)
Das Kind bildet Sätze falsch. Die Wortreihenfolge stimmt nicht oder es fehlen Wörter. Das Kind verwendet falsche Wortformen.
„ich Chindergartu ga“, „ä Chatz im Böim gspringt“

Sprachverständnisstörungen
Das Kind kann Wörter, Sätze oder Texte nicht verstehen obwohl es gut hört. Es versteht Aufträge nicht oder nur teilweise.

Kommunikationsstörungen (pragmatisch-kommunikative Störung)
Das Kind ist in seiner Kommunikationsfähigkeit beeinträchtigt. Es kann auf das Gegenüber nicht eingehen, vermeidet den Blickkontakt und/oder das Sprechen.

Redeflussstörung (Stottern/Poltern)
Stottern: Das Kind macht Wiederholungen, Dehnungen von Lauten oder Blockaden. Es verkrampft sich beim Sprechen.
„där PaPaPapa gggeit ga schaaaaffu“
Poltern: Das Kind spricht überhastet und verschluckt Silben und Wörter. Die Aussprache wird dabei undeutlich und schwer verständlich.

Stimmstörungen
Das Kind ist andauernd heiser obwohl es nicht erkältet ist. Die Stimme klingt rau oder gepresst.

Näseln
Wenn das Kind ein offenes Näseln zeigt, entweicht zu viel Luft durch die Nase.
Bei einem geschlossenen Näseln entweicht zu wenig Luft durch die Nase. Dies verändert den Stimmklang.

Myofunktionelle Störungen
Das Kind zeigt ein falsches Bewegungsmuster von Zunge und Lippen beim Schlucken.
Häufig ist der Mund offen und die Aussprache undeutlich und verwaschen.

Lese-Rechtschreibstörung
Das Kind zeigt auffallend grosse Schwierigkeiten in der Lesefertigkeit und/oder in der Rechtschreibung. Beim Schreiben treten viele Fehler auf und/oder das Lesen gelingt nur langsam und mit grosser Anstrengung. Das Lesesinnverständnis kann darunter leiden.

Orale Sensibilitätsstörung und Ess-und Schluckstörungen (Bobaththerapie)
Aufgrund neurologischer Auffälligkeiten, einer anderen Behinderung oder einer oralen Sensibilitätsstörung zeigt das Kind  Probleme beim Schlucken und bei der Nahrungsaufnahme. Funktionen wie Saugen, Kauen, Schlucken, Mundschluss und Speichelflusskontrolle sind betroffen.