Pilotprojekt - Elternkonsens
Um Kinder in konfliktreichen Trennungen zu schützen, hat der Kanton Wallis beschlossen, eine in der Westschweiz innovative Methode anzupassen und umzusetzen, das sogenannte Cochemer Modell, das sich bereits in Deutschland (Cochem), Belgien (Dinant) und anderen Ländern bewährt hat. Diese Methode wird seit Januar 2020 im Bezirk Monthey angewendet. Entremont, Martigny und St-Maurice nehmen seit dem 1. Januar 2022 daran teil.
Der Pilot von Consensus Parental
Das Interesse des Kindes steht im Mittelpunkt des sogenannten Cochemer Modells bei Trennung oder Scheidung. Dieser Parameter leitet die Eltern und die beteiligten Fachkräfte zu einer Vereinbarung über den "elterlichen Konsens". Dies ist auch dann der Fall, wenn rechtliche Mittel allein nicht ausreichen, um Spannungen abzubauen und Meinungsverschiedenheiten auszuräumen.
Die Hauptnutzniesser sind daher Eltern, die sich in Trennung befinden. Sie werden an kostenlose Begleitmassnahmen verwiesen, die den Rechtsweg ergänzen und die gemeinsame Suche nach einer Einigung in Fragen des Sorgerechts und des Unterhalts fördern.
Während der gesamten Pilotphase sollen die Gerichte und die PTAs der Bezirke interdisziplinär und schnell eingreifen, um zu verhindern, dass der Konflikt sich verfestigt und eine zeit- und kostenintensive prozessuale Wendung nimmt, mit dem Risiko psychologischer Auswirkungen auf die Kinder.
Das Modell des elterlichen Konsenses stellt einen echten Perspektivenwechsel dar, sowohl bei den Eltern als auch bei den beteiligten Fachleuten. So werden Richter, Rechtsanwälte, Mediatoren und Sozialarbeiter geschult, um das Pilotprojekt zu erleichtern.
Alle an einer Familientrennung beteiligten Akteure sind an diesem Pilotprojekt beteiligt:
- die Eltern
- die Justiz- und Schutzbehörden
- die Schutzdienste
- die Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte
- mediatorinnen und Mediatoren
- psychosoziale Betreuer/innen
Im Mittelpunkt der Zusammenarbeit zwischen Akteurinnen und Akteuren mit so unterschiedlichen Hintergründen steht die Annäherung der verschiedenen beruflichen Praktiken und Haltungen, um die elterliche Kommunikation nach einer Trennung im besten Interesse der Kinder zu unterstützen. Diese Akteurinnen und Akteure treffen sich während der monatlichen Sitzungen des interdisziplinären Netzwerks.
Die Begünstigten
Die Familien, die derzeit vom Elternkonsens-Piloten profitieren, sind in Entremont, Martigny, Monthey und St-Maurice wohnhaft.
Alle Eltern, die einen familiären Übergang im Zusammenhang mit einer Scheidung oder Trennung mit Kindern erleben, können von den Begleitmassnahmen profitieren, die der Kanton Wallis über die Justizbehörden (Gerichte und APEA) bereitstellt.
Es geht insbesondere darum, die Eltern beim Aufbau einer gemeinsamen Elternschaft nach dem Zerfall des Paares zu unterstützen, dank der Unterstützung des Staates Wallis.
Alle beschriebenen Begleitmassnahmen sind während der gesamten Pilotphase kostenlos oder werden vom Kanton Wallis unterstützt.
Elternkonsens
LIENS
- Informationsveranstaltungen : Elterliche Trennung (Externer Link)
- Kantonale Walliser-Plattform (Externer Link)
- Koordination von kantonalen Pilotprojekten (Internationaler sozialdienst Schweiz) (Externer Link)
- Le consensus parental, outil de santé publique (Reiso.org, 18.03.2024, Irène Wettstein, avocate et médiatrice, Vevey) (Externer Link)
- Accompagner la séparation sans confrontation (Reiso.org, 21.04.2022, Laure Clivaz Strehmel, médiatrice FSM, Veyras) (Externer Link)
- Projet d'application du consensus parental - Etat de Vaud (Externer Link)