Die Taubheit
Es handelt sich um das Referenzzentrum im Wallis für die Betreuung von gehörlosen Kindern im Alter von 0 bis 20 Jahren, sowohl auf schulischer als auch auf therapeutischer Ebene. Es steht unter der gemeinsamen Verantwortung der Kantonalen Dienststelle für Jugend (SCJ) und der Dienststelle für Unterrichtswesen (DOE).
Das Zentrum umfasst ein Team von Spezialisten auf dem Gebiet der Hörbehinderungen. So gibt es SPS-Lehrkräfte, die nach Schulregionen für das gesamte französischsprachige Wallis aufgeteilt sind, sowie vier Logopädinnen, die auf Hörverlust spezialisiert sind. Die Koordination des CCS wird von der Schulkoordinatorin Anne-Claire Frank sowie den Logopädinnen Anne Barras, Genni De Bari, Philomène Fernandez und Marie-Stéphanie Julien übernommen.
Gehörlosigkeit: Theoretische Informationen
Unter dem Begriff "Taubheit" werden sehr unterschiedliche Grade von Hörbeeinträchtigungen zusammengefasst. Manche Kinder können bestimmte Wörter/nahe Geräusche verwechseln, andere nehmen selbst sehr laute Töne und Geräusche (Schreie, Flugzeug, Presslufthammer) überhaupt nicht wahr.
- Leichte Taubheit (20-30dB): Man versteht nicht alle Wörter
- Mittlere Taubheit (40-70dB): Man hört, dass jemand spricht, muss aber auf die Lippen schauen, um ihn zu verstehen
- Starke Taubheit (70-90dB): Man hört jemanden schreien, aber man versteht die Sprache nicht.
- Hochgradige Schwerhörigkeit (90-120dB): Man nimmt Vibrationen wahr, wenn jemand sehr laut in unmittelbarer Nähe des Ohrs spricht oder wenn die Musik sehr laut ist
Auch der Begriff "Taubheit" bezeichnet unterschiedliche Arten von Beeinträchtigungen.
- Schallleitungsschwerhörigkeit: Manche Kinder sind taub, weil ihr Aussen- oder Mittelohr nicht richtig funktioniert (keine Ohrmuschel oder kein Gehörgang, Missbildungen des Trommelfells oder der Gehörknöchelchen). Der Schall wird daher nicht richtig übertragen.
- Sensorineurale Taubheit: Andere Kinder sind taub, weil ihr Innenohr nicht richtig funktioniert (Cochlea, Hörnerv). Der Schall erreicht zwar ihr Ohr, aber die Cochlea kann ihn nicht in ein elektrisches Signal umwandeln und dieses dann an das Gehirn weiterleiten, oder der Nerv kann diese Informationen nicht an das Gehirn weiterleiten.
Es gibt verschiedene technische Hilfsmittel, die es ermöglichen, trotz Taubheit besser zu hören.
- Hörgeräte: Sie können Töne verstärken (den Ton lauter machen)
- Cochlea-Implantate: Wenn Hörgeräte nicht zu einer ausreichenden Hörerholung führen, insbesondere bei schwerer oder hochgradiger Schwerhörigkeit, kann ein Cochlea-Implantat vorgeschlagen werden. Es erfordert eine Operation, bei der ein Teil unter die Haut und in das Innenohr eingesetzt wird. Das Implantat nimmt die Umgebungsgeräusche auf und wandelt sie in elektrische Impulse um, die die Cochlea stimulieren und diese Informationen dann an das Gehirn weiterleiten.
Es gibt auch Kommunikationshilfen, die für gehörlose Kinder nützlich sind:
- LSF (Französische Gebärdensprache): Hierbei handelt es sich um eine eigenständige Sprache mit eigener Grammatik und Syntax. Diese Sprache verwendet Konfigurationen der Hände, des Körpers, aber auch den Gesichtsausdruck. Die Gebärdensprache ist nicht universell und unterscheidet sich in jedem Land.
- LPC (Langue parlé complété): Hierbei handelt es sich nicht um eine Sprache, sondern um eine gebärdensprachliche Ergänzung, die zusätzlich zu einer Lautsprache und zum Lippenlesen eingesetzt wird, um eine bessere Sprachaufnahme zu ermöglichen. Das LPC ist besonders nützlich, um alle Mehrdeutigkeiten aufgrund von Lippenduplikaten (Laute, die sich auf den Lippen ähneln, z. B. pa-ba-ma) zu beseitigen. Die Codes des LPC haben für sich genommen keine Bedeutung.
Die oben aufgelisteten Hilfen sind nur eine Liste von "Möglichkeiten". Es ist wichtig zu wissen, dass es nicht eine einzige, für alle gehörlosen Kinder identische Antwort gibt. Ein standardisiertes Beurteilungsverfahren (SEV) legt in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk und den Eltern fest, welche Werkzeuge/Hilfen für jedes Kind nützlich und relevant sind. Das Kompetenzzentrum für Gehörlosigkeit unterstützt jedes Kind bei der Umsetzung seines individuellen Projekts.
► Weitere Informationen finden Sie auch auf dieser Seite: http://www.acfos.org/cest-quoi-la-surdite.
Zweck und Aufgaben
Jedes gehörlose oder hörgeschädigte Kind bei der Umsetzung seines individuellen Projekts unterstützen, in Zusammenarbeit mit der Familie und den verschiedenen Mitgliedern des Netzwerks.
- Gehörlose Kinder und ihre Familien während der gesamten Entwicklung des Kindes begleiten, von der Bekanntgabe der Diagnose bis zum Beginn des Berufslebens
- Gehörlose Kinder und ihre Familien über Gehörlosigkeit, Hör- und Schulhilfen, verschiedene Kommunikationsmittel oder -medien informieren
- Logopädische und pädagogische Bewertungen und Betreuung speziell für Gehörlose anbieten
- Die am besten geeigneten Massnahmen (LPC, LSF, OEI, Psychomotorik, Psychologie, ...) für jedes Kind im Anschluss an das standardisierte Bewertungsverfahren (SEV) festlegen
- Die verschiedenen Partner (Familien, Regel-, Sonder- und Förderlehrer, Ärzte, Hörgeräteakustiker, Verbände) miteinander in Verbindung bringen
- Als Ressource fungieren, um die Fachleute, die das Kind umgeben, im Bereich der Gehörlosigkeit zu beraten und zu informieren
- Unser Wissen über Gehörlosigkeit im Zusammenhang mit dem medizinischen und technologischen Fortschritt auf dem neuesten Stand halten
Wissen und Kenntnisse
Die Mitarbeiter des Centre de Compétences en Dédité (CCS) sind im Bereich der Gehörlosigkeit ausgebildet. Sie wenden Methoden und Instrumente an, die speziell für die Betreuung gehörloser Kinder geeignet sind:
- Fundierte Kenntnisse über Gehörlosigkeit und ihre Auswirkungen auf die Entwicklung des Kindes (CAS surdité - HEP Vaud, ACFOS-Ausbildungen - Paris, ...)
- Praktizieren der französischen Gebärdensprache (LSF) und der Langage Parlé Complète (LPC)
- Einsatz multimodaler Hilfsmittel (natürliche Sprachdynamik, verbo-tonale Methode)
- Auditives Training
Das Team des CCS investiert jedes Jahr in Fortbildungen, um sein Wissen auf dem neuesten Stand zu halten.
Standardisiertes Beurteilungsverfahren (SEV)
Jeder Antrag auf Massnahmen für ein gehörloses oder schwerhöriges Kind wird als Antrag auf verstärkte Massnahmen betrachtet und erfordert daher die Einführung eines standardisierten Abklärungsverfahrens (SEV). Diese hat zum Ziel, die Ressourcen und Schwierigkeiten jedes Kindes genau zu bestimmen, um seine Bedürfnisse zu definieren und mit den richtigen Massnahmen darauf zu reagieren.
Die Bezugsperson für das SEP variiert je nach Alter des Kindes :
- Für Kinder im Vorschulalter: ein Psychologe des CDTEA
- Für Kinder im schulpflichtigen oder nachobligatorischen Alter: ein pädagogischer Berater der Sonderschule
Angebotene Leistungen
Das CCS bietet vor allem logopädische und sonderpädagogische Massnahmen für gehörlose Kinder an. Mithilfe des SEP (standardisiertes Abklärungsverfahren) werden die Bedürfnisse jedes Kindes ermittelt, um ihm die am besten geeigneten Leistungen anzubieten. Ab diesem Zeitpunkt können auch andere, umfassendere Leistungen angeboten werden:
- Ergänzende gesprochene Sprache (LPC), in Verbindung mit der Stiftung A Capella
- Französische Gebärdensprache (LSF), in Verbindung mit dem Schweizerischen Gehörlosenbund
- Heilpädagogische Früherziehung, in Verbindung mit dem Office Éducatif itinérant (OEI)
- Psychomotorik, in Verbindung mit dem regionalen CDTEA
- Psychologische Unterstützung, in Verbindung mit dem regionalen CDTEA oder bei einer unabhängigen Psychologin, die auf Psychotherapie und Gehörlosigkeit spezialisiert ist (siehe Antragsformular unten)
Die Mitarbeiter des CCS bieten auch ausserschulische und therapeutische Leistungen an. Sie fungieren als Ansprechpersonen in Kindertagesstätten, beraten Eltern gehörloser Kinder und arbeiten mit HNO-Ärzten, Hörgeräteakustikern und Gehörlosenverbänden zusammen. Der CCS kann auch Zusammenschlüsse von Kindern oder Familien mit gehörlosen Kindern organisieren.
KONTAKTE FÜR DIE TAUBHEIT
Genni De Bari, logopédiste référente pour la région de Monthey
genni.de-bari@admin.vs.ch027 607 47 31
Philomène Fernandez, logopédiste référente pour les régions de Sion et Martigny
philomene.fernandez@admin.vs.ch027 607 42 22
Anne Barras, logopédiste référente pour les régions de Sierre et Sion
anne.barras@admin.vs.ch027 607 42 01
Cochlea-Implantat
Links - medizinischer Bereich
Links - gemeinnütziger und sozialer Bereich
- SurdiBus, unité mobile romande d'accompagnement des familles d'enfants sourds et malentendants, 079 387 56 76, surdibus@boulevardsanté.ch (Externer Link)
- Association ABC signes : ateliers parents-enfants bilingues LSF / Français oral, abcsignesassociation@gmail.com (Externer Link)
- ACFOS : action connaissance formation pour la surdité, les formations sont destinées tant aux parents, qu’aux personnes sourdes ou aux professionnels (Externer Link)
- ALPC : association suisse pour le langage parlé complété (Externer Link)
- APEDAV : association des parents d’enfants déficients auditifs du Valais (Externer Link)
- ASPEDA : association suisse de parents d’enfants déficients auditifs (Externer Link)
- Les chemain’S, organisme spécialisé en accompagnement de la surdité en Suisse Romande (Externer Link)
- Fondation « A-Capella » : pour la promotion du Langage Parlé Complété (Externer Link)
- FRSA Les Marmettes : centre d’accueil romand pour personnes sourdaveugles et sourds avec handicaps associés de tous niveaux intellectuels dès l’âge de 15 ans. Le centre propose un hébergement, avec occupation et formation intégrée (Externer Link)
- Forum écoute : fondation romande des malentendants (Externer Link)
- Fondation Emera : fondation soutenant les personnes en situation de handicap (Externer Link)
- SGB-FSS : fédération suisse des sourds (Externer Link)
- SSV : Société des Sourds du Valais (Externer Link)