Steinwildprojekt Wallis

Der aktuelle Steinwildbestand im Wallis wird auf rund 6200 Tiere beziffert. Bis im Jahr 2021 war das Steinwild im Oberwallis in zwei Kolonien unterteilt (rechte bzw. linke Flussseite der Rhone). Im Jahr 2021 erfolgte eine Neuausscheidung der Steinwildkolonien auf nationaler Ebene basierend auf einem erweiterten Kriterienkatalog (u.a. bekanntes Vorkommen, Resultate genetischer Untersuchungen, etc.) und unter Rücksprache mit den kantonalen Jagdverwaltungen. Dadurch wurden die Walliser Steinwildkolonien neu unterteilt. Einige dieser Kolonien sind kantonsübergreifend und deren Management wird seit 2021 entsprechend koordiniert. Das Steinwild wird in den einzelnen Kolonien jährlich über Abschüsse, welche vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) bewilligt werden, reguliert. Aufgrund der regional hohen Steinwildbestände kommt es saisonal zu Konkurrenzeffekten mit anderen Schalenwildarten. Auch werden regional starke Schäden durch Steinwild an der Verjüngung in Schutzwäldern oder auf landwirtschaftlichen Nutzflächen bzw. Kulturen beklagt. Die Umsetzung der geplanten Abschüsse ist angesichts der notwendigen Regulierung des Steinwilds ein elementarer Faktor. Die Tatsache, dass Steinwild ausgedehnte, kilometerweite Wanderungen unternehmen kann, stellt für das Management eine Herausforderung dar. Mit der Nähe des Wallis zu den Nachbarsländern Italien und Frankreich sind auch länderübergreifende Wanderungen des Steinwilds zu erwarten. 

 

Mit dem Projekt zur Untersuchung des überregionalen Raumnutzungsmusters des Steinwilds im Wallis soll das Wissen über die überregionale Raumnutzung des Steinwilds verbessert und das bisherige Management überprüft werden. Das Projekt hat somit zum Ziel, verschiedene praxisrelevante Fragestellungen zur Optimierung des Steinwild-Managements zu beantworten.

Folgende praxisrelevante Fragestellungen sollen durch das Projekt beantwortet werden:

  • Wo befinden sich die saisonalen Einstände des Steinwilds?
  • Wann und über welche Korridore finden die Wanderungen statt?
  • Wo befindet sich das Steinwild während der Zählung und der Regulationsperiode?
  • Wurden die neuen Steinwildkolonien adäquat ausgeschieden (Überprüfung der Grenzen der neu ausgeschiedenen Steinwildkolonien)?
  • Wie gross ist der interkantonale bzw. internationale Austausch?

 

Um möglichst viel über das Wanderverhalten des markierten Steinwilds zu erfahren, sind wir dankbar, wenn Sichtbeobachtungen von markierten Steinböcken dem zuständigen Wildhüter gemeldet werden.