Charakterisierung von grenzüberschreitenden Wasserkörper
Das RESERVAQUA-Projekt bot die Gelegenheit, eine wichtige Konsolidierungsarbeit der Wasserbezogenen Grundlagendaten im italienisch-schweizerischen Grenzgebiet zu leisten. Die Informationen der Partner wurden anhand eines für die Erfassung aller Komponenten des alpinen Wasserkreislaufs entwickelten Geodatenmodells (MGDM) harmonisiert.
Um diese Arbeit zu visualisieren, hat das CREALP das Online-Portal RESERVAQUA entwickelt. Die Anwendung bietet Zugang zu einem ersten Satz thematischer Karten, die auf der Grundlage der harmonisierten Geodaten erstellt wurden. Diese Karten verdeutlichen die Bedeutung der Zusammenführung von Informationen, um die Kenntnisse der Wasserressourcen auf Stufe der Einzugsgebiete zu erweitern.
Parallel dazu wurde eine Zusammenarbeit zwischen auf dem alpinen Raum spezialisierten Strukturgeologen und Hydrogeologen eingeleitet, um ein regionales 3D-Modell zu erstellen, das auf die Identifizierung, Charakterisierung und Visualisierung der grenzüberschreitenden Kluftgrundwasserleitern ausgerichtet ist. Die aus dem geohydrologischen 3D-Modell abgeleiteten Karten können schliesslich dem RESERVAQUA-Portal hinzugefügt werden.
Die aus dem RESERVAQUA-Projekt hervorgehenden Kartenprodukte bieten den Pilotregionen nützliches Wissen für Planungsaufgaben und für die Umsetzung eines integrierten Wassermanagements. Weil die Alpen das "Wasserschloss Europas" bilden, sind diese Informationen zudem von entscheidender Bedeutung für die Koordination mit den Flachlandregionen, die von alpinen Einzugsgebieten abhängig sind.
Im Mittelpunkt von RESERVAQUA stehen daher die Steigerung der Kenntnisse über die grenzüberschreitenden Grundwasserleiter und die Bestimmung der verfügbaren Wasserreserven ("Grundwasserkörper"). Allerdings sind die italienischen Partner (ARPA Piémont, ARPA Val d’Aoste, Fondation Montagna Sicura) an die Stärkung der Kenntnisse über die Verfügbarkeit von in hochgelegenen Gletschermassen gespeicherten Wasserressourcen auch aktiv interessiert.
Diese Umgebungen sind nämlich äusserst anfällig auf klimabedingte Auswirkungen. Die Bewertung potenzieller zukünftiger Folgen für die Anreicherung von Flüssen und Grundwasser erfordert Daten aus einem spezialisierten Feldmonitoring. RESERVAQUA bot daher die Gelegenheit, die im Grenzgebiet angewandten Strategien zur Überwachung von Blockgletschern einander gegenüberzustellen.