PFAS

PFAS steht für «per- und polyfluorierte Alkylverbindungen» und sind eine Familie von ungefähr 5’000 synthetisch hergestellten Stoffen. Seit Jahrzehnten werden sie für die Herstellung zahlreicher Industrie- und Verbraucherprodukte verwendet. Für Mensch und Umwelt sind PFAS problematisch. Da sie kaum abbaubar sind, reichern sie sich in der Umwelt an. In Kombination mit ihrer oftmals hohen Bioakkumulation, Mobilität und Toxizität stellen PFAS für Forschung, Politik, Wirtschaft und Verwaltung eine grosse Herausforderung dar.

Das Wallis gehört zu den ersten Kantonen, die das Grundwasser auf PFAS überprüft (seit 2017), eine Strategie festgelegt und mit der Sanierung von belasteten Standorten begonnen hat.

Die Strategie der DUW umfasst einen Fünf-Punkte-Plan:

  • Die Überwachung des Grundwassers ist verstärkt.
  • Neue PFAS-Belastungen durch Feuerlöschmittel sind verhindert.
  • Die Nutzungsrisiken von belastetem Grundwasser werden laufend kontrolliert.
  • Die Ausbreitung der PFAS im Grundwasser wird durch Sicherungsmassnahmen so weit wie möglich reduziert.
  • Die belasteten Standorte und deren Schmutzfahne werden saniert.

Die Untersuchungen haben gezeigt, dass im Kanton insgesamt fünf Standorte die Grenzwerte für PFAS überschreiten und saniert werden müssen:

 

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Brandübungsplatz Visp

Zwischen dem Sommer 2020 und 2022 wurde der ehemalige Brandübungsplatz der Lonza mittels Aushub der Schadstoffherde saniert. 41’200 m3 verunreinigtes Material wurden behandelt. Auch das Grundwasser im Abstrom des Standorts ist belastet. Die Sanierung des Grundwassers erfolgt durch Abpumpen und Aufbereitung in einer eigens dafür errichteten modernen Anlage. Die geschätzten Sanierungskosten betragen CHF 25 Mio.

 

 

 

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Monthey

In Monthey wird die Qualität des Grundwassers auch durch PFAS-Emissionen aus der wiederholten Verwendung von Feuerlöschschäumen beeinträchtigt. PFAS finden sich unterhalb und unterhalb des Chemiestandorts und in der Nähe der Trinkwasserfassung Boeuferrant (ausser Betrieb). Detaillierte Analysen werden derzeit durchgeführt. Um den Eintrag von PFAS in das Grundwasser zu minimieren, ist seit 2022 eine Abstrombarriere in Betrieb. Eine erste Sanierung wurde im Jahr 2023 durchgeführt.

 

 

 

 

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Collombey-Muraz

In Collombey-Muraz ist das Grundwasser im Abstrom der Raffinerie mit PFAS belastet. Die Detailuntersuchungen zeigen, dass die Verschmutzung durch Einsätze oder Übungen mit Löschschäumen entstanden ist. Seit Ende 2023 ist eine hydraulische Sicherung in Betrieb. Dabei werden pro Stunde rund 180 m3 belastetes Grundwasser aus dem Abstrom der ehemaligen Raffinerie abgepumpt und behandelt.

 

 

 

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Grône

Beim Zivilschutzausbildungszentrum Grône wurden im Abstrom des Brandübungsplatzes PFAS festgestellt. Ab 2020 wurde beschlossen, bei Übungen nur noch PFAS-freie Löschmittel zu verwenden, um eine zusätzliche Belastung zu vermeiden. Eine Detailuntersuchung wird durchgeführt, um die Ziele und die Dringlichkeit der Sanierung festzulegen und dann beurteilen zu können, welche Massnahmen notwendig sind, um die Beeinträchtigung der Grundwasserqualität zu beheben.

 

 

 

 

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Evionnaz

Die "Usine Sud" und die "Usine Nord" des Chemiestandorts Evionnaz sind aufgrund der PFAS-Konzentrationen, die unmittelbar unterhalb dieser Standorte im Grundwasser gemessen wurden, sanierungsbedürftig. Eine Detailuntersuchung wird derzeit durchgeführt, um die Belastungsquellen zu identifizieren. Die Grundwassersanierung, die unmittelbar im Abstrom der beiden Fabriken des Industriestandorts Evionnaz in Betrieb ist, behandelt ebenfalls PFAS.

 

 

 

 

Der Kanton Wallis beteiligt sich aktiv an der Entwicklung der nötigen Werkzeuge zur Behandlung der PFAS-Belastung auf nationaler Ebene.  

Kontakt

Yves DEGOUMOIS

Avenue de la Gare 25
1950 Sitten

Sektionschef - Altlasten, Boden und Grundwasser

yves.degoumois@admin.vs.ch
027 606 31 81
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