Arten

Aufgrund seiner topografischen und klimatischen Besonderheiten beherbergt das Wallis eine grosse Anzahl von Pflanzen- und Tierarten, von denen einige sehr selten sind.

Für viele dieser Arten trägt der Kanton eine besondere Verantwortung. Von den für die Schweiz prioritären Arten kommen 88 nur im Wallis vor.

Die Dienststelle für Wald, Natur und Landschaft befasst sich mit der Erhaltung von Pflanzen, Amphibien, Reptilien, Fledermäusen und anderen Kleinsäugern sowie von Insekten und anderen Wirbellosen. Die Thematik der Vögel wird in Zusammenarbeit mit dem Amt für Jagd, Fischerei und Wildtiere behandelt.

Die Umsetzung von Massnahmen für besonders seltene, im Wallis vorkommende Insektenarten erfolgt mit Unterstützung der Dienststelle für Wald, Natur und Landschaft in Form von Inventaren, Populationen-Monotorings, Aktionsplänen und konkreten Fördermassnahmen. Bisher befassten sich diese Massnahmen vor allem mit den folgenden Artengruppen: Schmetterlingen (Erebia christi, Lopinga achine, Melitaea deione berisalii), Heuschrecken (Saga pedo) und Zikaden (Tibicina steveni und Tibicina quadrisignata), Hautflüglern (Wildbienen) oder auch Käfern (Rosalia alpina). Die Dienststelle gibt auch regelmässig Informationsbroschüren für die breite Öffentlichkeit heraus (z.B. TagfalterWildbienen).

Wildbiene, © DWNL

Alle Amphibien (Frösche, Kröten, Salamander) in der Schweiz sind durch die Bundesgesetzgebung geschützt. Seit 2010 wird ein regelmässiges Monitoring der Amphibienpopulationen in Schutzgebieten von nationaler, kantonaler oder lokaler Bedeutung durchgeführt. Die Gelbbauchunkenkröte (Bombina variegata) und der Springfrosch (Rana dalmatina) sind zwei Arten der Roten Liste, für die kürzlich spezifische, von der Dienststelle unterstützte Aktionen durchgeführt wurden.

Photo crapaud sonneur
Gelbbauchunke (Bombina variegata), © DWNL

Bei problematischen Situationen mit Amphibien

Bei problematischen Situationen mit Amphibien kann man sich kostenlos an eine der folgenden Personen wenden, um das Problem zu lösen:

Oberwallis
Ivana Cervenka, Kontaktperson der karch für die Bezirke Brig, Goms und Östlich Raron: 076 244 16 26
Silvan Stöckli, Kontaktperson der karch für die Bezirke Leuk, Visp und Westlich Raron: 076 321 50 80

Mittel- und Unterwallis
Flavio Zanini, Vertreter der karch: 027 323 70 17

Alle Reptilien in der Schweiz (Blindschleichen, Eidechsen, Schlangen und Schildkröten) sind durch die Gesetzgebung des Bundes geschützt. Die Dienststelle für Wald, Natur und Landschaft ist mit der Erstellung eines Inventars der Reptilienpopulationen im Wallis beauftragt. Der Kanton trägt eine besondere Verantwortung für die Erhaltung der Populationen der Äskulapnatter (Zamenis longissimus) und der Vipernatter (Natrix maura). Die Vipernatter, die in der Schweiz vom Aussterben bedroht ist, sieht einer Viper sehr ähnlich, ihre Pupillen sind aber rund, sie lebt in Feuchtgebieten und ist nicht giftig.

Vipernatter (Natrix maura), © Andreas Meyer

Bei problematischen Situationen mit Reptilien

Bei problematischen Situationen mit Reptilien kann man sich kostenlos an eine der folgenden Personen wenden, um das Problem zu lösen:

Oberwallis
Ivana Cervenka, Vertreterin der karch für die Bezirke Brig, Goms und Östlich Raron: 076 244 16 26
Silvan Stöckli, Vertreter der karch für die Bezirke Leuk, Visp und Westlich Raron: 076 321 50 80

Mittelwallis
Florian Dessimoz, Vertreter der karch : 079 475 23 01
Yves Brunelli, Selbstständig: 079 715 63 17

Unterwallis
Julien Rombaldoni, Vertreter der karch : 078 684 72 27

Von den 200 Brutvogelarten der Schweiz kommen etwa 150 Arten auch im Wallis vor. Die Dienststelle hat gemeinsam mit der Schweizerischen Vogelwarte Sempach ein Artenförderungskonzept Vögel für den Kanton Wallis erarbeitet. Spezifische Projekte für die prioritären Arten sin in Gang, etwa für die Zwergohreule (Otus scops) und den Wiedehopf (Upupa epops).

Schafstelze (Motacilla flava), © DWNL

Bei problematischen Situationen mit Vögeln

Bei problematischen Situationen mit Vögeln kann man sich kostenlos an eine der folgenden Personen wenden, um das Problem zu lösen:

Dienstelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere
Rue Traversière 3, PF 478, 1950 Sitten: 027 606 70 00, scpf@admin.vs.ch

Aussenstelle der Schweizerischen Vogelwarte
Alain Jacot: 027 456 88 56

26 der 30 in der Schweiz vorkommenden Fledermaus-Arten sind auf dem Kantonsgebiet zu verzeichnen. Der Kanton trägt für viele prioritäre Arten eine besondere Verantwortung. Zum Beispiel findet man im Wallis eine der drei grössten Wochenstubenkolonien der Grossen Hufeisennase (Rhinolophus ferrumequinum) des Landes. Bei anderen Kleinsäugetieren sind die Veränderungen der Populationszahlen nicht bekannt, scheinen jedoch rückläufig zu sein. Um bestehende Populationen zu fördern und das Wissen über die Verbreitung dieser Arten zu vergrössern, unterstützt die Dienststelle konkrete Artenförderungsprojekte für den Igel (Erinaceus europaeus) oder etwa den Hermelin (Mustela erminea).

Photo grand rhinolophe
Grosse Hufeisennase (Rhinolophus ferrumequinum), © DWNL

Bei problematischen Situationen mit Fledermäusen

Bei problematischen Situationen mit Fledermäusen kann man sich kostenlos an eine der folgenden Personen wenden, um das Problem zu lösen:

Anouk Lettman (Athanasiades), Fledermaus-Netzwerk Wallis: 079 589 74 11 (Französisch) 

Silvan Stökli, Fledermaus-Netzwerk Wallis : 079 910 74 11 (Deutsch) 

Angesichts der sehr hohen Anzahl an Pflanzenarten, die für den Kanton Wallis als prioritär gelten, und angesichts der konstanten und vielfältigen Belastungen, denen sie ausgesetzt sind, verfügt die DWNL seit 2023 über eine Strategie zur Erhaltung der Walliser Flora. Diese Strategie wurde in Zusammenarbeit mit dem Botanischen Garten Alpin Flore-Alpe erarbeitet und mit ihr sollen die folgenden Ziele erreicht werden:

  • Langfristige Sicherstellung des Monitorings von prioritären und seltenen Arten;
  • Planung von Massnahmen zur Stärkung, Wiederansiedlung und Erhaltung der bestehenden Populationen;
  • Bündelung der Fachkompetenzen von Forschern, Gärtnern und professionellen Botanikern auf kantonaler Ebene;
  • Langfristig den Transfer der Kompetenzen sicherstellen;
  • Die Überwachung der Erhaltungsmassnahmen sicherstellen;
  • Sensibilisierung der Bevölkerung für die Wichtigkeit der Erhaltung der einheimischen Flora.

Verschiedene Projekte für prioritäre Arten werden auf dieser Grundlage durchgeführt. Die Umsetzung dieser Strategie wird zudem von einer Begleitgruppe betreut, die sich aus Botanikern mit unterschiedlichen Hintergründen zusammensetzt.

Koordinierungsstelle für die Romandie zur Förderung der Flora

Adonis aestivalis
Sommer-Blutströpfchen (Adonis aestivalis), © DWNL

Der Schutz der einheimischen Arten sowie der Lebensräume beinhaltet auch die Bekämpfung der gebietsfremden invasiven Pflanzenarten (Neophyten). Die Dienststelle informiert und begleitet die Gemeinden beim Kampf gegen diese Pflanzen. Sie beteiligt sich auch an der interdepartementalen Arbeitsgruppe Neozoen (invasive gebietsfremde Tierarten, wie z. B. die Ameisenart Tapinoma magnum).

Alle Informationen über invasive gebietsfrende Pflanzen finden sie auf der Seite Invasive Neophyten.

Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum), © DWNL

Unterschutzstellungsentscheide (Karte)

Von den Unterschutzstellungsentscheiden des Staatsrats dienen vor allem die folgenden der Erhaltung bedrohter Arten:

1944  Frühlingsteufelsauge (Adonis vernalis) – Tourtemagne
1959  Schwefel- und Alpenanemonen sowie alle Enzianarten – Lens, Crans-Montana, Randogne und Icogne
1985  Alle Schmetterlinge im Laggintal – Simplon, Zwischbergen
1994  Grengjer Tulpe (Tulipa grengiolensis) – Grengiols
1997  Amphibien, Gebiet von Pfyn – Sierre, Salquenen, Varone, Loèche
1999  Gebiet von Achera Biela – Ried-Brig, Termen
2005  Amphibien, Flachmoor von Ardon und Chamoson – Ardon, Chamoson
2007  Amphibien, See von Morgins – Troistorrents
2020  Amphibien, Lac Noir - Nendaz und Isérables

 

Schwefel-Anemone (Pulsatilla alpina subsp. apiifolia) © DWFL