Les Moilles

Troistorrents

Willkommen

Das Moorgebiet von Moilles, eines der grössten zusammenhängenden Feuchtgebiete im Wallis, besteht hauptsächlich aus Feuchtwiesen und Flachmooren. Die Art des geologischen Substrats (Flysch) und die grosse Niederschlagsmenge erklären die hohe Feuchtigkeit des Standorts. Aufgrund seines landschaftlichen Wertes und wegen der zahlreichen, für Moore typischen Tier- und pflanzenarten, die dort vorkommen, ist das Gebiet seit 1998 auf nationaler Ebene rechtlich geschützt. Seit 2005 präzisiert ein kantonaler Entscheid die Schutzziele des Standorts und legt die Regeln fest, die einzuhalten sind.

Les Moilles, Photo: © DWNL

Pflege

Traditionell wurde dieses Flachmoor einmal pro Jahr im Herbst gemäht, um Einstreu zu gewinnen. Bis in die 1960er Jahre gab es in der Gegend etwa zehn kleine Scheunen, in denen die Streu gelagert wurde. Die Aufgabe der Mahd sowie das Anlegen von Entwässerungsgräben entlang des landwirtschaftlichen Weges haben dem Sumpfgebiet zugesetzt, die natürliche Wasserverteilung gestört und eine bedeutende Wiederbesiedlung der Sumpfflächen durch den Wald ermöglicht.

Der kantonale Schutzentscheid zielt darauf ab, die ökologische Qualität des Standorts vor weiteren Beeinträchtigungen (Ausbringen von Jauche, Zertrampeln, Entwässerung, Pflücken von Pflanzen) zu bewahren. Seit 2011 wurden Revitalisierungsmassnahmen durchgeführt. Sie bestanden im Wesentlichen darin, einige mit Bäumen zugewachsene Flächen wieder zu öffnen. Gleichzeitig wurde eine traditionelle Mahd, die für die Pflege dieser Flächen notwendig ist, auf Anregung einer Gruppe von Landwirten aus der Region wieder aufgenommen: die «Paysans des Moilles».

Fauna und Flora

Trotz der Beeinträchtigungen ist das Moor von Moilles auch heute noch von besonders hohem biologischen Interesse: Über 200 Pflanzenarten wurden dort erfasst, darunter mehrere bedrohte und geschützte Arten. Insekten aus Feuchtgebieten sind hier stark vertreten.

Insbesondere handelt es sich um einen der wenige Standorte im Wallis, an dem der Blauschillernde Feuerfalter vorkommt, ein kleiner Schmetterling, der in unserem Land als vom Aussterben bedroht gilt. Mehrere Vogelarten, die als Indikatoren für extensiv genutzte Agrarlandschaften dienen, nisten am Standort oder in unmittelbarer Nähe.

Breitblättrige Fingerwurz

Breitblättrige Fingerwurz
Dactylorhiza majalis

Breitblättriges Wollgras

Breitblättriges Wollgras
Eriophorum latifolium

Sumpf-Dotterblume

Sumpf-Dotterblume

Caltha palustris

Davalls Segge

Davalls Segge

Carex davalliana

Mehl-Primel
Photo: © Drosera SA

Mehl-Primel
Primula farinosa

Schwalbenwurz-Enzian
Photo: © Drosera SA

Schwalbenwurz-Enzian
Gentiana asclepiadea

Wald-Weidenröschen
Photo: © Drosera SA

Wald-Weidenröschen
Epilobium angustifolium

Sumpf-Herzblatt
Photo: © Drosera SA

Sumpf-Herzblatt
Parnassia palustris

Blauschillernden Feuerfalter

Blauschillernden Feuerfalter
Lycaena helle

Violetter Silberfalter

Violetter Silberfalter
Brenthis ino

Braunkehlchen 

Braunkehlchen 
Saxicola rubetra

Grasfrosch

Grasfrosch
Rana temporaria

Sumpfgrashüpfer

Sumpfgrashüpfer 
Pseudochorthippus montanus

Torf-Mosaikjungfer

Torf-Mosaikjungfer 
Aeshna juncea

Informationen

Gemeinde Troistorrents
Zugang
 
 
Infrastrukturen Infotafeln
Beschluss N°451.345 (2005)
Fläche 30.15 ha, Schutzperimeter
Bedeutung national, Flachmoor 
Dokumente