Torfmoor von Barme
Champéry
Wilkommen
Die extrem selten gewordenen Torfmoore (oder Hochmoore) sind sehr wertvoll für die Bewahrung der Artenvielfalt.
1850 bedeckten Moore rund 250'000 Hektaren der Schweiz, was ungefähr der Hälfte der Fläche des Kantons Wallis entspricht. 90% davon sind aufgrund von Entwässerung oder Torfabbau verschwunden. Aus diesem Grund wurde das Torfmoor von Barme 2003 in das Inventar der Hochmoore von nationaler Bedeutung aufgenommen.
Seit 2011 präzisiert ein kantonaler Entscheid die Schutzziele dieses Standorts und legt die Regeln fest, die einzuhalten sind.
Flora
Das Torfmoor von Barme beherbergt zahlreiche Pflanzen, die für diese Art Feuchtgebiet charakteristisch sind:
- Torfmoose1,
- Scheidenwollgras2,
- Armblütige Segge,
- Rosmarinheide3 – es handelt sich um den einzigen bekannten Standort dieser potenziell bedrohten Art im Wallis.
1 Torfmoose
Sphagnum sp.
2 Scheidenwollgras
Eriophorum vaginatum
3 Rosmarinheide
Andromeda polifolia
Fauna
Die Fauna ist weniger vielfältig als die Flora, da sich nur wenige Arten an die extremen Bedingungen, die in diesem Biotop herrschen, angepasst haben. Erwähnenswert ist jedoch das Vorkommen des Sumpfgrashüpfers und der Sumpfschrecke, zwei Insekten, die strikt auf Feuchtgebiete angewiesen sind und die in der Roten Liste der bedrohten Arten der Schweiz als «gefährdet» eingestuft werden. Eine andere bemerkenswerte Art ist das Haselhuhn, das insbesondere die Fruchtbüschel der Vogelbeere schätzt und in den Wäldern in der Nähe des Torfmoors lebt.
Sumpfgrashüpfer
Chortippus montanus
Grasfrosch
Rana temporaria
Torf-Mosaikjungfer
Aeschna juncea
Turmfalke
Falco tinnunculus
Haselhuhn
Tetrastes bonasia
Enstehung des Torfmoors von Barme
Die kleine alpine Hochebene von Barme entstand vor etwa 15'000 Jahren. Der See, der sich nach dem Rückzug der Gletscher an dieser Stelle befand, wurde nach und nach aufgefüllt. Das Torfmoor hat sich hier seltsamerweise auf einem Karren entwickelt, der mehr oder weniger tiefe, durchlässige Einkerbungen aufweist, die aus der Auflösung des Gesteins durch den Wasserabfluss resultieren. Das Torfmoor konnte sich entwickeln, weil diese Einkerbungen durch Tonminerale abgedichtet wurden, wodurch das Felssubstrat undurchlässig wurde. Dank des erhöhten Geländes und wegen der Karsttrichter auf der Nordseite wird das Torfmoor nicht vom nährstoffreichen Abflusswasser beeinflusst. Es bleibt dank der hohen Niederschlagsmenge erhalten, die sich aus dem Staueffekt der Dents Blanches bei Champéry ergibt. Neben dem Torfmoor gibt es in den Kontaktbereichen mit den umliegenden Weiden auch ein Flachmoor.
Am Anfang steht immer ein wassergetränkter, sauerstoffarmer Boden. Reste von abgestorbenen Pflanzen zersetzen sich hier nur unvollständig. Es gibt zwei Arten von Mooren: Flachmoore, die sauer oder alkalisch sein können und in Kontakt mit dem Grundwasserspiegel stehen, werden von Wasser gespeist, das nach der Zirkulation im Boden mehr oder weniger stark mit Mineralien angereichert ist. Hochmoore oder Torfmoore, die immer sauer sind, befinden sich oberhalb des Grundwasserspiegels und werden daher ausschliesslich von sehr nährstoffarmen Regenwasser gespeist. Die dort wachsenden Torfmoose schaffen ein saures Milieu und machen es den zersetzenden Mikroorganismen schwer oder sogar unmöglich, ihre Aufgabe zu erfüllen. Die abgestorbenen Torfmoose sammeln sich an und bilden eine schwarze, kompakte Erde, die sehr reich an organischen Stoffen ist: Torf.
Informationen
Gemeinden | Champéry |
Zugang |
Im Sommer verbindet der Pendelbus von Barme den Ort mit Champéry |
Von Champéry aus folgen Sie der Strasse nach Barme | |
Infrastrukturen | Infotafeln |
Beschluss | N°451.350 |
Bedeutung | nationale, Hochmoor (1991) |
Fläche | 0,91 ha, Schutzperimeter |
Dokumente |
Grundsätzliche Verhaltensregeln in kantonalen Schutzgebieten