Auengebiet Gletschboden sowie Gletschervorfeld des Rhonegletschers
Obergoms
Willkommen
Der spektakuläre Rückzug des Rhonegletschers hinterliess mächtige Moränen und eine grosse Aue, die nach und nach von Pflanzen kolonisiert wurde. Das Vorfeld des Rhonegletschers blieb vor gravierenden menschlichen Eingriffen verschont und gehört zu den national geschützten Auen.
Flora
Auf den Felsen und den kahlen Moränen entwickelten sich zuerst Pionierpflanzen; wie der Zweiblütige Steinbrech, der Kriechende Bergnelken-Wurz und der Gletscher-Hahnenfuss. Anschliessend gediehen Alpenrosen und andere Zwergsträucher. Der Rhone entlang - hier noch ein reissender Gebirgsbach - findet man Fleischers Weidenröschen, eine typische Auenpflanze. Man kann hier auch die Wasseramsel beobachten. Es handelt sich um den einzigen Singvogel, der auf dem Grund der Fliessgewässer laufen kann, um Wasserinsektenlarven zu suchen. Nicht weniger als 40 Weidenarten haben die Auenebene besiedelt, was schweizweit ein Rekord darstellt! In der Nähe des Hotels in Gletsch beherbergt ein kleines Flachmoor Scheuchzers Wollgras, den Rundblättrigen Sonnentau (fleischfressende Pflanze).
Zweiblütiger Steinbrech
Saxifraga biflora
Kriechende Nelkenwurz
Geum reptans
Gletscher-Hahnenfuss
Ranunculus glacialis
Fleischers Weidenröschen
Epilobium fleischeri
Scheuchzers Wollgras
Eriophorum scheuchzeri
Rundblättriger Sonnentau
Drosera rotundifolia
Fauna
In der Nähe des Hotels in Gletsch beherbergt ein kleines Flachmoor Grasfrösche und Bergmolche. Es handelt sich um den einzigen Ort im Goms, in dem die Erdkröte vorkommt! Entweder wurde sie eingeführt oder ist vom Kanton Bern über den Grimselpass eingewandert.
Bergmolch
Ichthyosaura alpestris
Wasseramsel
Cinclus cinclus
Grasfrosch
Rana temporaria
Erdkröte
Bufo bufo
Informationen
Gemeinden | Obergoms |
Zugang |
Bahnhof Oberwald, Bus nach Gletsch |
Parkplatz in Gletsch | |
Infrastrukturen | Infotafel, Dampfbahn |
Beschluss | Nr. 451.337 (1999) |
Fläche | 317 ha, Schutzperimeter |
Bedeutung | national, Aue (1992), alpine Aue (2001) Landschaft (1996), Geotop (1998) |
Dokumente | Gerber & Righetti (1999). |
Konzeption, Texte: Drosera SA: Patrick Chevrier, Jérôme Fournier, Nadège Uldry, Paul Marchesi
Grundsätzliche Verhaltensregeln in kantonalen Schutzgebieten