Karstgrundwasserleiter

     ©DUW; Karst von Tsanfleuron

Der nördliche Teil des Kantonsgebiets und das Chablais bestehen aus überwiegend karbonatischen Gesteinen (Kalkstein, Dolomit), in denen sich stark heterogene Karstgrundwasserleiter entwickeln. Der Karst zeichnet sich durch hohe Fliessgeschwindigkeiten aus, die oft ausgedehnte Grundwasserschutzzonen hervorrufen. In einem solchen Milieu sind die in der GSchV vorgesehenen Einschränkungen für die Zonen S2 und S3 schwer umsetzbar. Daher hat der Bund 2016 die Zonen mittlerer (Sm) und hoher (Sh) Vulnerabilität eingeführt, um den Grundwasserschutz auf der Grundlage einer Bewertung des effektiven Risikos für die Wasserfassung auf Stufe Einzugsgebiet zu gewährleisten. Um eine kohärente Umsetzung dieser Grundsätze im Wallis zu gewährleisten, stellt die DUW den Fachbüros die Geodaten aus dem Projekt KARSYS-VS zur Verfügung.

 

Projekt KARSYS-VS

Geologisches 3D-Modell des Sanetsch-Gebiets,
welches den Nachweis des Karstgrundwassers.
der die Quellen im Einzugsgebiet speist.
©ISSKA, VisualKARSYS

Das Projekt KARSYS-VS wurde von der DUW im Jahr 2014 in enger Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Institut für Speläologie und Karstforschung (SISKA) initiiert. KARSYS ist eine wissenschaftliche Methode zur systematischen Charakterisierung von Karstgrundwasserleitern. Die hydrogeologischen Grundlagedaten werden in konzeptuellen Regionalmodellen integriert, die es ermöglichen, die Fliessrichtungen und die Entwicklung der Grundwasservorkommen zu bestimmen.

Im Wallis werden in rund zwanzig Gemeinden Karstquellen in Verbindung mit ausgedehnten Grundwasserleitern genutzt.. Angesichts des zunehmenden Drucks innerhalb der Wassereinzugsgebiete stellen konsolidierte und interpretierte Daten einen Mehrwert dar, nicht nur für die Abgrenzung von Grundwasserschutzzonen und -Areale, sondern auch für die Umsetzung nachhaltiger Wasserbewirtschaftungsstrategien.

Am 30. Januar 2020 organisierte die DUW in Zusammenarbeit mit dem SISKA und dem Centre de recherche sur l’environnement alpin (CREALP) einen Workshop für Planungsbüros über die Anwendung der KARSYS-Methode im Wallis und die Fortschritte bei der 3D-Visualisierung der Modelle.

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Vivian GREMAUD

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