Umsetzung der Zielvorgaben der Walliser Agglomerationsprogramme
Die Siedlungsentwicklung ist eine der Kernfragen, die in Zusammenhang mit den Agglomerationsprojekten im Zentrum der Überlegungen stehen. Diese Projekte entstehen unter aktiver Mitwirkung des Bundes, der den Agglomerationen, die sich darum bemühen, substantielle Finanzmittel in Aussicht stellt, damit die Infrastrukturen so ausgebaut werden, dass sie die Mindestanforderungen des Bundesamtes für Raumentwicklung (ARE) erfüllen.
Dieser Ansatz bedingt eine geeinte Vorgehensweise des Kantons und jener Gemeindeverbände, die willens sind, ein koordiniertes Konzept zu den vom Bund diktierten Bedingungen auszuarbeiten und umzusetzen. Die Vorgänge, die hier im Wallis, unter der Leitung unterschiedlicher vorhandener Führungsstrukturen, in Gang sind, verleihen der Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden eine ganz neue Dynamik.
Im Falle der Agglomeration Brig-Visp-Naters (BRIVINA) steht, aus Sicht des Verkehrs, die Qualität der Schnittstellen mit dem Hauptschienennetz als Herausforderung im Vordergrund.
Der neue SBB-Bahnhof in Visp und dessen Anlagen geben Anlass zu Zufriedenheit, obschon es noch einiger kleinerer Anpassungen bedarf, um dem regelrechten Passagieransturm, der mit Eröffnung des Lötschberg-Basistunnels 2007 eingesetzt hat, Herr zu werden.
In Brig dagegen war es notwendig, mit allen beteiligten Akteuren (Gemeinden, Betreiber, Behörden) eine Testplanung zu definieren. Dadurch konnten die neuen Rahmenbedingungen für das Projekt der Verkehrsschnittstelle im Bahnhofsraum Brig-Naters festgelegt werden.
Gemäss aktueller Lösung sollen auf dem heutigen Bahnhofplatz in Brig keine neuen Gebäude errichtet werden, und die Matterhorn Gotthard Bahn soll an ihrem heutigen Standort bleiben, mit einer bedarfsgerechten Anzahl Gleise und Perrons. Der Busbahnhof wird Richtung Westen verlegt, wobei der einfache Zugang für Kunden erhalten bleiben soll. So tun sich, trotz des beschränkten Raumangebots, der gesamten Agglomeration Brig-Naters neue Möglichkeiten auf.
Gemäss Schätzungen aus Fachkreisen darf davon ausgegangen werden, dass sich die Neugestaltung des Bahnhofplatzes innert rund 10 Jahren bewerkstelligen lässt. Bis Ende 2013 wird ein Richtplan ausgearbeitet, welcher der Entwicklung künftiger Grossbauprojekte zur Orientierung dienen wird.