Medienmitteilung Dienststelle für Arbeitnehmerschutz und Arbeitsverhältnisse

Dienststelle für Arbeitnehmerschutz und Arbeitsverhältnisse - Jahresbericht

Das Departement für Gesundheit, Soziales und Kultur (DGSK) zieht die Bilanz der Massnahmen, die die Dienststelle für Arbeitnehmerschutz und Arbeitsverhältnisse (DAA) im Jahr 2021 durchgeführt hat. Die Dienstleistungen zugunsten gesunder und nachhaltiger Arbeitsbedingungen konnten aufrechterhalten werden, obwohl die Kontrolle der Einhaltung der Schutzmassnahmen gegen die COVID-19 Pandemie Priorität hatte. Die DAA hat unter anderem die Arbeitnehmer bei der Durchführung von Präventionsmassnahmen begleitet, die Arbeitsbedingungen von zahlreichen Unternehmen kontrolliert, gegen Schwarzarbeit und Missbräuchen gekämpft und eine Unterstützung in arbeitsrechtlichen Streitigkeiten geliefert.

Die Hauptaufgaben der DAA sind die Aufrechterhaltung gesunder und ungefährlicher Arbeitsbedingungen für alle, die Aufrechterhaltung fairer Wettbewerbsbedingungen und die Beilegung von Arbeitskonflikten durch ein effizientes Verfahren.

Prävention

Um Konflikte am Arbeitsplatz, aber auch neue arbeitsbedingte Gesundheitsrisiken bei der Planung oder der Aufnahme einer neuen Tätigkeit möglichst zu vermeiden, hat die DAA im Jahr 2021 insbesondere:

  • 4'034 Arbeitnehmer und Arbeitgeber in über 1'300 Stunden Rechtsberatung, Auskunft zum Arbeitsrecht erteilt;
  • 830 Pläne für bewilligungspflichtige Projekte zum Bau oder Umbau von Arbeitsräumen vorab begutachtet (Rekordzahl);
  • Unternehmen beim Umgang mit psychosozialen Risiken (Stress, Arbeitskonflikte usw.) und dem Einsatz von Videoüberwachungsmitteln am Arbeitsplatz beraten.

Arbeitsinspektion

Die Arbeitsinspektoren führten in den Unternehmen fast 600 Präventionsmassnahmen und Audits im Bereich Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz durch, die es ermöglichen, Arbeitgeber auf Verbesserungsmöglichkeiten hinzuweisen.

Beschäftigungsinspektion

Die Beschäftigungsinspektoren führten:

  • 450 gezielte Unternehmenskontrollen im Rahmen der Bekämpfung der Schwarzarbeit, überwiegend im Baugewerbe und im Gastgewerbe durch: 322 Verstösse (mehrere Straftaten können ein einziges Unternehmen betreffen) wurden den zuständigen Institutionen und Dienststellen angezeigt. Davon wurden hauptsächlich Verstösse gegen das Sozialversicherungsrecht und das Ausländerrecht festgestellt und 94 Fälle wurden der Staatsanwaltschaft gemeldet;
  • Kontrollen bei 440 europäischen Unternehmen und Selbstständigen durch, die europäische Arbeitnehmer entsandten. 115 Verstösse (mehrere Straftaten können ein einziges Unternehmen betreffen) wurden festgestellt und fast 60 von ihnen wurde verboten ihre Dienstleistungen in der Schweiz anzubieten;
  • Kontrollen bei 270 Schweizer Unternehmen durch. 12 Fälle von Lohnunterbietung wurden verzeichnet.

Arbeitsbedingungen

Die DAA begleitet Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften bei der Suche nach Lösungen in Verhandlungen, mit dem Ziel, die Arbeits- und Lohnbedingungen zu erhalten und zu verbessern. Derzeit gelten elf Gesamtarbeitsverträge (GAV) und neun Normalarbeitsverträge (NAV) im Wallis.

Arbeitsrechtliche Justiz

Im Jahr 2021 wurden der Dienststelle 574 Streitigkeiten zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern vorgelegt, von denen 499 bzw. 87%, die gütlich beigelegt wurden. Die Branchen Gastgewerbe (22%) und Baugewerbe (20%) sind am meisten betroffen.

Neue Instrumente

Es wurden drei neue Instrumente eingeführt, um die Bekämpfung von Missbrauch zu stärken und effizienter zu gestalten Drei neue Instrumente zur Stärkung und effizienteren Bekämpfung von Missbräuchen wurden eingeführt:

  • Applikation "BKMS"

Diese sichere Anwendung ermöglicht es jedem, anonym, wenn er dies wünscht, die zuständigen Kontrollorgane bei Betrugsverdacht zu informieren.

  • Website "Ständige Listen+"

Diese neue computergestützte Plattform ermöglicht es vorbildlichen Unternehmen, sich online zu registrieren, wodurch die Teilnahme am öffentlichen Beschaffungswesen vereinfacht und der Verwaltungsaufwand verringert wird.

  • Projekt "e-Badges"

Dieses Projekt beabsichtigt, langfristig jeden Bauarbeiter mit einer Identifikationskarte auszustatten, die eine schnelle und einfache Kontrolle seiner Arbeitsbedingungen auf bestimmten Baustellen ermöglicht.

Der Jahresbericht ist online auf der Webseite der Dienststelle verfügbar (www.vs.ch/web/daa).