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Waldgebiet «Bois-Noir» in St-Maurice Mehr Nutzen für die Natur, mehr Nutzen für den Menschen

19/05/2016 | Dienststelle für Wald, Natur und Landschaft

Das Projekt «Espace Bois-Noir» will die Vielfalt von Pflanzen und Tieren im und um den Wald stärken. Dazu wurde entlang dem Gebirgsbach St-Barthélémy, unter der A9-Autobahnbrücke hindurch, ein Wildkorridor zur Förderung der genetischen Durchmischung der Wildtierbestände angelegt. Das Projekt «Espace Bois-Noir» beinhaltet auch eine Erweiterung der Langsamverkehrsangebote, der übrigens als Waldreservat unter Schutz steht. Ferner noch in Gang ist auch eine koordinierte Planung bezüglich Schutz vor Murgängen.

Vom Pfynwald bis zum Genfersee ist der «Bois-Noir» der einzige Waldbestand, der talquerend, von der einen bis zur anderen Talflanke reicht. Mit dem Bau der A9 in den 80er Jahren wurde dieses natürliche Bindeglied der biologischen Vernetzung durchtrennt, wodurch den Wildtierbeständen die genetische Durchmischung erschwert wurde. Deshalb wurde unter der Autobahnbrücke der A9 hindurch, entlang des kanalisierten Gebirgsbachs St-Barthélémy, ein Wildkorridor eingerichtet. Der Durchgang kommt Gross- und Kleinwild gleichermassen zugute. Um die Tiere auf diesen neuen Pfad zu locken, wird im Bois-Noir und in dessen Umgebung an Begleitmassnahmen gearbeitet. So werden Tümpel, Lichtungen und Waldsäume eingerichtet, die für Wild attraktiv sind, und im unmittelbaren Zugangsbereich zum Korridor wird darauf geachtet, dass es nicht gestört wird.

Freizeit, Sport und Langsamverkehr

Doch auch der Mensch soll durch neue Langsamverkehrsangebote vom «Espace Bois-Noir» profitieren. So wird der Vita-Parcours auf die Talseite der Kantonsstrasse verlegt, sodass Besucher künftig den Parkplatz und Imbissstand des Zeltplatzes nutzen können. Ab diesem Frühling wird dem Bahngeleise entlang ein Fuss- und Veloweg St-Maurice mit Epinassey verbinden, der später bis zum Bahnhof St-Maurice und zum Bois-Noir verlängert werden soll. Zudem werden zwischen den neu geschaffenen Biotopen zwei Lehrpfade eingerichtet.

Sicherheit vor Murgängen

Bei Bildung des Waldreservats wurde ein Geländestreifen beidseits des St-Barthélémy extra ausgeklammert, um sich so die Möglichkeit zur Realisierung von Sicherungsmassnahmen gegen Schlammlawinen im Bachbett offen zu halten, denn die bestehenden Verbauungen bieten den Verkehrsinfrastrukturen keinen ausreichenden Schutz. Anstelle riesiger und unschöner Dämme überlegt man sich, einen Retentionsgraben anzulegen, welcher sogenannten Pionierarten gleichzeitig als Biotop dienen könnnte.

Die Projektdurchführung liegt bei den Standortgemeinden und Burgerschaften, die Finanzierung beim Bundesamt für Strassen, die Planung und Aufsicht beim Kanton.