News Departement für Gesundheit, Soziales und Kultur

Waisenhaus für ukrainische Kinder

Das Wallis bietet vor dem Krieg geflüchteten ukrainischen Kindern eine Oase der Ruhe
Am 31. Mai 2022 stellten sechzig Waisenkinder aus der Ukraine ihr Gepäck in der Missionsschule von St-Gingolph ab. Sie waren vor dem Krieg geflohen und werden nun von der Dienststelle für Sozialwesen (DSW) in Zusammenarbeit mit der kantonalen Dienststelle für die Jugend (KDJ) betreut. Eine spezielle Betreuung wurde eingerichtet, um Übersetzungen, Unterstützung, Verwaltung und Versorgung des Waisenhauses sicherzustellen. Acht Monate nach ihrer Ankunft in der Schweiz werden die Kinder vor Ort sowie in den Schulen der Region unterrichtet und nehmen an zahlreichen Aktivitäten teil, die von den örtlichen Vereinen angeboten werden.

Vor dem Krieg in ein Nachbarland fliehen und dann einen grossen Teil Europas durchqueren, um von Polen in die Schweiz zu gelangen - diesen Weg mussten ukrainische Waisenkinder und ihre Betreuer gehen, bevor sie in der Missionsschule St-Gingolph Zuflucht fanden. Das Heim wurde am 31. Mai 2022 eröffnet und beherbergt derzeit 64 Kinder und Jugendliche im Alter von 8 bis 18 Jahren und zehn erwachsene Begleitpersonen.

Die Ankunft in diesem « Les ailes de l’espoir » genannten Waisenhaus erforderte eine schnelle Umsetzung zahlreicher Massnahmen, insbesondere im Gesundheitsbereich. In Zusammenarbeit mit der Dienststelle für Gesundheitswesen (DGW) und dem Spital Wallis wurde ein Gesundheitscheck für die somatische und psychologische Betreuung organisiert, sowohl für die Kinder als auch für die Erwachsenen.

Bei der Schulorganisation kommt auch die Dienststelle für Unterrichtswesen (DU) zu Hilfe: Betreuung vor Ort sowie in den Klassen der Gemeinde St-Gingolph, in der Orientierungsschule von Vouvry und in den Eingliederungsklassen von Martigny (SCAI) für die Jugendlichen zwischen 15 und 21 Jahren.

Darüber hinaus musste für die Betreuung des Waisenhauses Personal eingestellt werden, das teilweise aus der Ukraine kam, für die Übersetzungen, die Unterstützung, die Verwaltung und die Versorgung.

Die örtlichen Unternehmen, Freizeitzentren und Vereine leisten eine wesentliche Hilfe, indem sie ihre Türen für die Kinder des Waisenhauses öffneten. Es werden zahlreiche Aktivitäten angeboten, vom Schwimmen über Klettern, Fussball und Skifahren bis hin zu Tanzen oder Pferdetherapien. Dieses Angebot erleichtert ebenfalls die Integration und das Erlernen der französischen Sprache.

Die Aufnahme und Integration dieser Kinder war nur dank des Engagements und der Zusammenarbeit unter Einsatz zahlreicher Ressourcen möglich: kantonale Dienststellen, lokale Bevölkerung, Gemeindebehörden oder auch Sport- und Kulturvereine.

Die Aktivitäten und die Unterstützung, die diese Waisenkinder täglich erhalten, lassen sie weder die traumatischen Erlebnisse noch die Flucht aus ihrem Land vergessen, das sich immer noch im Krieg befindet. Aber diese Hilfe ermöglicht es ihnen, sich allmählich an die neue Situation zu gewöhnen und ein wenig der Ruhe und Sicherheit zurückzugewinnen, die für ihre Entwicklung notwendig sind.

Waisenhaus für ukrainische Kinder