Medienmitteilung

Walliser Befestigungsanlagen - Publikation und Ausstellung von der Vorgeschichte bis heute

01/07/2021 | Kantonales Amt für Archäologie

Das unter der Federführung des kantonalen Amts für Archäologie (KAA) stehende und vom Verein ArchaeoTourism koordinierte Projekt zur Förderung der Erforschung der Walliser Festungsanlagen der letzten Jahrzehnte wird der Öffentlichkeit in zwei Teilen vorgestellt: eine Publikation für die breite Öffentlichkeit in französischer und deutscher Sprache und eine zweisprachige Wanderausstellung.

Das verteidigungstechnische Erbe des Wallis
Im Jahr 2016 formulierten Werner Bellwald und Philippe Cudry, damals Leiter des Kulturzentrums La Caverna, bzw. Kurator des Walliser Geschichtsmuseum, die Idee für ein Projekt zum Verteidigungserbe des Wallis im Laufe der Zeit und die im Alpengebiet errichteten Festungsanlagen. Das Kantonale Amt für Archäologie wurde ab 2017 zum Hauptsponsor, um dem Projekt einen kantonalen Rahmen zu geben.

Das Wallis beherbergt von den Zeugnissen vorgeschichtlicher Pfahlbauten bis zu den kilometerlangen Tunneln, die während des zweiten Weltkriegs geschaffen wurden, von römischen Befestigungen in der Höhe bis zu Burgen, die noch immer als Ruinen auf beiden Seiten der Rhoneebene zu sehen sind, über eine Vielzahl von Stätten, mit denen sich die Menschen gegen die potenziellen Gefahren ihrer Zeit gerüstet haben. Aufgrund der geografischen Besonderheiten des Kantons zwischen Ebene und Gebirge und der vielfältigen Forschungsarbeiten, die seit fast einem Jahrhundert auf dem Gebiet durgeführt wurden – antike Ausgrabungen, Zufallsfunde, antike Schriften, archäologische und historische Forschungen – hat das kantonale Amt für Archäologie eine Zusammenfassung für die breite Öffentlichkeit rund um die Auswahl gewisser Stätten erstellt, die für ihre Zeit repräsentativ und über den ganzen Kanton verteilt sind: die neolithischen Stätten Heidnischbühl und Colline de la Soie; die metallzeitlichen Stätten Scex-Rouge; die römische Befestigung der sogenannten Hannibal-Mauer; die beiden mittelalterlichen Stätten Cornillon-Sporn und Schloss Beauregard, die Dufour-Festungen der Neuzeit und schliesslich die Festung Naters aus dem zweiten Weltkrieg.

Eine zweisprachige Wanderausstellung und Publikation
Die zweisprachige Ausstellung «Da Oben, befestigte Siedlungen im Wallis, gestern und heute / Là-haut, sites fortifiés du Valais de la Préhistoire à nos jours» soll möglichst vielen Menschen in beiden Sprachregionen des Kantons zugänglich gemacht werden. Sie wird vom Sommer 2021 bis Herbst 2022 abwechselnd im World Nature Forum Naters, im Kulturzentrum Arsenaux in Sitten, im Schloss Saint-Maurice und im Schloss Leuk gezeigt. Zur Veranschaulichung der unterschiedlichen Architekturen im Alpenbogen werden Modelle und eine Auswahl an Fundstücken von den entsprechenden Stätten gezeigt.

Das dritte Buch der allgemeinen öffentlichen Sammlung des KAA «Par monts et par vaux, sites fortifiés du Valais à travers le temps / Über Berg und Tal, befestigte Anlagen im Wallis im Laufe der Zeit», liegt zweisprachig vor und enthält Beiträge von rund zehn anerkannten Expertinnen und Experten. Neben den in der Ausstellung gezeigten Plätzen entdecken die Leserinnen und Leser viele weitere Stätten, die über den Kanton und die Zeit verteilt sind.

Die Ausstellung ist zu sehen:
Naters, World Nature Forum: 2. Juli bis 9. September 2021
Saint-Maurice, Schloss Saint-Maurice: 11. September bis 14. November 2021
Anschliessend im Schloss Leuk von Juli bis September 2022 und im Kulturzentrum Arsenaux Sion von Oktober bis November 2022.