Das Jahr 2021 stellte selten hohe Anforderungen an die Winzer. Während die Reben ihren Austrieb begannen, herrschte in den Nächten des 6. und 7. April anhaltende Kälte, die zu Frostschäden führte, insbesondere bei Rebsorten mit frühem Austrieb wie Cornalin und Arvine.

Während der gesamten Vegetationsperiode von Mai bis Juli folgte ein klimatisches Unwetter dem anderen, namentlich mit Hagel und ergiebigen Regenfällen, die die Entwicklung von Krankheiten, insbesondere des Falschen Mehltaus, begünstigten. Die unaufhörlichen Regenfälle vom Juli und die seltenen Abschnitte trockenen Wetters erschwerten den Pflanzenschutz erheblich. Je nach Rebsorte und Sektor konnten die Winzer das Ausmass der Schäden durch den Falschen Mehltau an den Ernten nur erahnen.

Die Weinernte erfolgte ziemlich spät. Sie erstreckte sich über den ganzen Monat Oktober. Durch das strenge Aussortieren der Trauben und das Entfernen von verdorbenen oder unreifen Trauben dauerte die Ernte länger, aber dafür konnten Trauben von guter Qualität eingekellert werden.

Mit 12,7 Millionen Kilo rotem und 10 Millionen Kilo weissem Traubengut ist die Ernte 2021 die schwächste seit mehreren Jahrzehnten. Der natürliche Zuckergehalt beim Jahrgang 2021 liegt nahe dem Zehnjahresdurchschnitt: Sylvaner 93 °Oe, Pinot noir 95 °Oe und Gamay 93 °Oe. Für den Chasselas liegt er mit 78 °Oe leicht unter dem Durchschnitt.

Eine nachhaltige Säure verleiht den Weinen des Jahrgangs eine joviale Frische. Die Weissweine zeigen eine intensive Fruchtigkeit, in der sich Eleganz und Lebendigkeit vereinen. Die Rotweine, die in einer strahlenden, intensiven Farbe gekleidet sind, enthüllen charmante aromatische Ausdrucksformen von Früchten und Gewürzen und grosszügige Konzentrationen. Weine voller Kühnheit, die viel Genuss versprechen.

Der Bericht über die Weinernte ist unter https://www.vs.ch/web/sca/publications-et-medias verfügbar.