Fund einer bedeutenden prähistorischen Nekropole in Savièse
Im Ortsteil Les Mouresses in Savièse wurden rund zwanzig aus der Bronzezeit stammende Grabbauten (ca. 2000 Jahre v. Chr.) entdeckt. Die Nekropole kam nach Sondierungsarbeiten des kantonalen Amtes für Archäologie zum Vorschein. Ähnliche Funde aus der frühen Bronzezeit sind zwar bekannt. Hier konnte jedoch erstmals eine Begräbnisstätte untersucht werden, was die Bedeutung dieses Fundes unterstreicht.
Im Rahmen einer Sondierung, die im Vorfeld der Bauarbeiten für ein Wohnhaus in einem archäologischen Sektor im Ortsteil «Les Mouresses» in Savièse durchgeführt wurde, sind die Archäologen des kantonalen Amtes für Archäologie (KAA) auf eine Nekropole mit Steinkistengräbern gestossen. Dabei handelt es sich um Bestattungen, in denen die Verstorbenen in gekrümmter Haltung beigesetzt wurden. Aufgrund des Fundes wurde eine auf drei Wochen angelegte Notgrabung veranlasst, die Mitte August abgeschlossen wird.
Es konnten mindestens 18 Gräber nachgewiesen werden. Die Grabarchitektur, die Art der Bestattung und die im ersten freigelegten Grab aufgefundenen Grabbeigaben erlauben eine Zuordnung der Nekropole zur frühen Bronzezeit um 2000 Jahre v. Chr.
Während im Wallis der Kenntnisstand über derartige Grabstätten aus dem Neolithikum gut ist, bietet sich bei der Nekropole in Savièse erstmals die Möglichkeit, ein Grabensemble aus der frühen Bronzezeit zu untersuchen. Aus vorwiegend aus dem 19. Jahrhundert stammenden Aufzeichnungen sind zwar ähnliche Funde bekannt, jedoch bleiben diese allzu lückenhaft. Die Bestattungsform in Steinkistengräbern und in gekrümmter Haltung hielt also bis zum Beginn des 2. Jahrtausends v. Chr. an. Erst danach konnte sich die Bestattung in rücklings liegender Position in der gesamten Region durchsetzen.