Coronavirus (COVID-19) Fast 97 % der Erwachsenen haben Antikörper
Aus der zweiten Phase der Studie «Corona Immunitas Valais/Wallis», die vom Walliser Gesundheitsobservatorium (WGO) durchgeführt wurde, geht hervor, dass im Juni 2022 fast 97 % der Walliser Bevölkerung ab 20 Jahren Antikörper gegen das Coronavirus hatten. Dieser Anteil ist höher als er noch in der ersten Studienphase Ende 2021 war (fast 89 %). Wie auch in anderen Regionen der Schweiz hat fast die gesamte erwachsene Bevölkerung im Wallis also eine gewisse Immunität gegen das Coronavirus entwickelt – sei es infolge einer Impfung, einer Infektion oder beidem.
Im Auftrag des Departements für Gesundheit, Soziales und Kultur (DGSK) hat das WGO im Rahmen des nationalen Forschungsprogramms Corona Immunitas unter der Leitung der Swiss School of Public Health (SSPH+) und mit der Unterstützung des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) die Studie «Corona Immunitas Valais/Wallis» durchgeführt. Diese Studie ist vor allem darauf ausgerichtet, den Anteil der Bevölkerung im Kanton mit Antikörpern gegen das Coronavirus (SARS-CoV-2) abzuschätzen. Das hilft zu verstehen, wie sich die Immunität in der Bevölkerung entwickelt. Im Kanton Wallis wohnhafte Personen wurden nach dem Zufallsprinzip ausgewählt, um an dieser Studie teilzunehmen. 1130 von ihnen haben sich Ende 2021 zu einer Blutentnahme für einen allfälligen Antikörpernachweis bereiterklärt. 407 dieser 1130 Personen haben sich im Juni 2022 ein zweites Mal Blut abnehmen lassen.
Aus der Studienphase vom Juni 2022 geht hervor, dass fast 97 % der Menschen ab 20 Jahren im Wallis Antikörper gegen das Coronavirus hatten. Bei den 20- bis 64-Jährigen waren es 96 % und bei den 65-Jährigen und Älteren 98 %. Ausserdem hatten nahezu 100 % der Geimpften Antikörper – bei den Ungeimpften waren es 79 %. In Bezug auf die Region (Mittel- und Unterwallis vs. Oberwallis) oder das Geschlecht gab es nur geringe Unterschiede zu verzeichnen.
Der sehr hohe Anteil Personen mit Antikörpern lässt sich durch die grosse Anzahl Geimpfter und durch die zahlreichen Personen erklären, die sich vor allem während der Omikron-Welle mit dem Virus infiziert hatten. So lässt sich feststellen, dass fast 8 von 10 ungeimpften Personen Antikörper aufweisen (gegenüber 4 von 10 Ende 2021), was darauf hindeutet, dass sich sehr viele Menschen zwischen Ende 2021 und Juni 2022 mit dem Virus infiziert hatten.
Die Immunität nach einer Infektion oder Impfung ist nicht vollständig und schützt damit nicht vor einer allfälligen erneuten Infektion, senkt aber erheblich das Risiko eines schweren Verlaufs, der zu einer Hospitalisation oder sogar zum Tode führen kann. Dieser hohe Anteil Personen mit Antikörpern, der sich auch in anderen Schweizer Kantonen feststellen lässt, trägt dazu bei, die potenziellen negativen Auswirkungen auf die Gesundheit und das Spitalsystem einzuschränken. Im Wallis und auch schweizweit bleibt es aber weiterhin wichtig, Vorsicht walten zu lassen. Die Fakten zur Dauer des Schutzes infolge einer Infektion und der Impfung sind nämlich noch nicht ganz geklärt und es könnten eventuell neue Virusvarianten auftreten. In diesem Sinne wird im Oktober eine neue Auffrischimpfung («Booster») angeboten werden – vor allem für Personen mit Komplikationsrisiko im Falle einer Infektion.
Der Bericht des Walliser Gesundheitsobservatoriums ist auf dessen Website verfügbar (www.ovs.ch).
Studie «Corona Immunitas Valais/Wallis»
Die Studie «Corona Immunitas Valais/Wallis» wurde vom Walliser Gesundheitsobservatorium (WGO) im Auftrag des Departements für Gesundheit, Soziales und Kultur (DGSK) sowie in enger Zusammenarbeit mit dem Kantonsarztamt und mit der Unterstützung durch das Zentralinstitut der Spitäler, Gesundheitsförderung Wallis und das Population Health Laboratory (#PopHealthLab) der Universität Freiburg durchgeführt. Das Forschungsprotokoll wurde von den zuständigen Ethikkommissionen genehmigt.
Die erste Studienphase fand im Wallis zwischen November und Dezember 2021 statt. Von 8293 Personen ab 20 Jahren, die nach dem Zufallsprinzip unter der Walliser Bevölkerung ausgewählt und zur Teilnahme an dieser Studie eingeladen wurden, haben sich 1130 dazu bereit erklärt, mitzumachen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben einen Fragebogen ausgefüllt und liessen sich Blut abnehmen, damit das Vorhandensein von Antikörpern bestimmt werden konnte. Die Ergebnisse dieser ersten Studienphase wurden im März 2022 veröffentlicht. Der entsprechende Bericht ist auf der Website des WGO verfügbar (www.ovs.ch).
Die zweite Studienphase wurde im Juni 2022 bei 407 der 1130 Personen durchgeführt, die sich schon an der ersten Studienphase beteiligt hatten (55 % Frauen und 45 % Männer; 46 % im Alter von 20 bis 64 Jahren und 54 % im Alter von 65 Jahren und älter; 72 % aus dem Mittel- und Unterwallis und 28 % aus dem Oberwallis). Bei diesen Personen wurde eine erneute Blutentnahme für einen Antikörpernachweis durchgeführt.
Diese Studie ist Teil des nationalen Forschungsprogramms Corona Immunitas, das von der Swiss School of Public Health (SSPH+, www.corona-immunitas.ch) durchgeführt und von privaten und öffentlichen Partnern, insbesondere vom Bundesamt für Gesundheit (BAG), finanziert wird. Im Rahmen dieses Programms werden mehr als 40 Studien gemeinsam, in verschiedenen Kantonen und nach den gleichen Methoden durchgeführt, entweder in der Allgemeinbevölkerung oder in spezifischen Populationen.