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Agenda 2030 des Kantons Wallis - Strategie des Staatsrats für die nachhaltige Entwicklung

15/11/2018 | Staatsrat

Der Staatsrat hat seine Nachhaltigkeitsstrategie 2030 (Agenda 2030) festgelegt. Damit will er seinen Beitrag an die Realisierung der neuen, von der UNO vorgegebenen und von der Schweiz übernommenen Ziele für eine nachhaltige Entwicklung leisten und das Wallis zu einem Vorbild in Sachen Nachhaltigkeit im Alpenraum machen. Seiner Vision gemäss soll das Wallis ein Kanton sein, der gerecht und solidarisch ist, dynamisch und attraktiv für Unternehmen und Besucher, der Einheimischen und Gästen eine intakte Umwelt bietet. Mit diesem Leitbild vor Augen hat er sich strategische Ziele gesetzt, die an die lokalen Gegebenheiten angepasst sind. Zur Konkretisierung hat er ein operatives Programm erstellt, mit dem - von einem transversalen Ansatz ausgehend - Realisierungen in den verschiedenen Bereichen staatlicher Tätigkeit umgesetzt werden sollen.

Nachhaltigkeit gedeiht nur, wenn sie von allen getragen wird. Darum will das Wallis mit einer kantonalen Agenda 2030 einen Beitrag an die globalen Anstrengungen leisten. Mit den 2008 erlassenen und später erneuerten «16 Engagements des Kantons Wallis in Sachen Nachhaltigkeit» legte der Staatsrat sein Bekenntnis zur nachhaltigen Entwicklung nieder. Die Ziele für die nachhaltige Entwicklung 2030 der Vereinten Nationen bieten einen neuen internationalen Rahmen und eine neue Dynamik für deren Umsetzung. Diese Ziele und die darauf gründende Strategie Nachhaltige Entwicklung des Bundes, nahm der Staatsrat zum Anlass, um seine bisherige Gangart zu überdenken und seinen Aktionsrahmen anzupassen, wobei er auf den Erfahrungen der letzten zehn Jahre aufbauen konnte.

Ein nachhaltiges Wallis im Blick

Gestützt auf eine einmalige Naturlandschaft, im Bewusstsein um die Endlichkeit der Ressourcen und um die Anstrengungen, deren es auf globaler und lokaler Ebene noch bedarf, will der Staatsrat den Kanton definitiv auf den Weg der nachhaltigen Entwicklung bringen. Als Energiezentrum der Schweiz will das Wallis seinen Ressourcenreichtum nutzen und energetisch unabhängig werden. Der Kanton will sich einen Namen als experimentierfreudige Region machen, wo innovative Ideen gedeihen und sich auf eine beispielhalte Gesellschaft verlassen können, die durch ihr Handeln zeigt, dass sie die nachhaltige Entwicklung kulturell verinnerlicht und zu einem ihrer absolut zentralen Anliegen gemacht hat.

In seiner Agenda verpflichtet sich der Staatsrat zu einem Wallis, das gerecht und solidarisch ist, dynamisch und attraktiv für Unternehmen und Besucher, das Einheimischen und Gästen eine intakte Umwelt bietet.

Er will dem Kanton mittels eines transversalen Ansatzes den Weg weisen, kohärente Antworten auf die Fragen aus den unterschiedlichen Politikbereichen zu finden, neue Denk- und Handlungsweisen anregen und austesten, Vorbild sein und das Engagement aller beteiligten Akteure zu einem kollektiven Bestreben bündeln. 

Strategische Ziele

Zur Konkretisierung dieser Vision wurden zehn Handlungsfelder angelegt, die mit der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie übereinstimmen, jedoch an die lokalen Gegebenheiten angepasst wurden. Pro Handlungsfeld wurde ein Merkblatt mit der Vision, den Herausforderungen, strategischen Zielen und Kennzahlen erstellt.

Die zehn Handlungsfelder sind die folgenden:

  • Konsum und Produktion: Reduktion der Umweltauswirkungen der Produktionsweisen und des Konsums sowie Verbesserung der sozialen Produktionsbedingungen;
  • Raumentwicklung, Mobilität und Infrastruktur: Aufwertung des architektonischen und baulichen Erbes, sparsamer Umgang mit Land und Ressourcen, Gewährleistung von Sicherheit und Lebensqualität;
  • Energie und Klima: Nutzung einheimischer und erneuerbarer Energieressourcen, Verringerung des Treibhausgasausstosses und Anpassung an den Klimawandel;
  • Natürliche Ressourcen: Anwendung des Vorsorgeprinzips bei der Nutzung natürlicher Ressourcen und Aufwertung derselben, so dass die Auswirkungen menschlicher Aktivität verringert werden.
  • Wirtschaftssystem: Orientierung an qualitativem Wachstum zur Sicherstellung des Wohlergehens der Bevölkerung, ohne Überschreitung der ökologischen Grenzen;
  • Bildung, Forschung und Innovation: Verstärkung der Anstrengungen im Bereich der Bildung, der Forschung und der Innovation um die Widerstands- und Anpassungsfähigkeit der Individuen in der Gesellschaft sicherzustellen;
  • Armutsbekämpfung: Reduktion der Verarmungsrisikos und Sicherstellung eines allgemeinen Existenzminimums;
  • Sozialer Zusammenhalt, Geschlechtergleichheit: Reduktion aller Formen von Ungleichheit, Fördern der Chancengleichheit und Entwicklung von Zukunftsperspektiven für jede/n Einzelne/n in einer offenen, identitätsrespektierenden Gesellschaft.
  • Gesundheit: Erhaltung des Zugangs zu gesundheitsfördernden Lebensbedingungen und Gesundheitsleistungen, ein körperliches und psychisches Wohlbefinden;
  • Beispielhaftigkeit: Verstärkte Einbindung der ökonomischen, ökologischen und sozialen Dimensionen bei allen Handlungen der Kantonsverwaltung.

Ganzheitliche Strategie, operatives Programm

Die Agenda 2030 für die nachhaltige Entwicklung des Kantons Wallis besteht aus einem strategischen und einem operativen Teil. Die Strategie 2030 legt den allgemeinen Rahmen für das mittelfristige Engagement des Staates in Sachen Nachhaltigkeit fest. Sie enthält die sachbezogenen Herausforderungen und Ziele im Kanton.

Diese Strategie wird auf ein operatives Mehrjahresprogramm für die nachhaltige Entwicklung niedergebrochen. Dieses operative Programm, das für jeweils vier Jahre erstellt und alljährlich im Rahmen der Integrierten Mehrjahresplanung (IMP) überprüft werden wird, muss die Hauptprojekte des Staatsrats in Sachen Nachhaltigkeit enthalten, sowie die Mittel für deren Umsetzung (Organisation, Finanzierung, Überwachung und Nachkontrolle, interne und externe Kommunikation, Partnerschaften).

Mit der Umsetzung betraut der Staatsrat ein strategisches Führungsgremium, das sich aus Vertretern des Staatspräsidiums und der fünf Departemente zusammensetzt und von der Stiftung für die nachhaltige Entwicklung der Bergregionen (FDDM) begleitet wird.

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