Dienststelle für Verbraucherschutz und Veterinärwesen - Jahresbericht 2019
Die Mitarbeitenden der Dienststelle für Verbraucherschutz und Veterinärwesen (DVSV) inspizierten im vergangenen Jahr 2550 Betriebe und untersuchten über 10’000 Lebensmittel- und Trinkwasserproben. Bei 41 Prozent der Inspektionen registrierten sie meist geringfügige Mängel. Im Bereich des Tierschutzes nahm die Anzahl der Anzeigen und das Medieninteresse weiter zu. Ebenso ist die Bekämpfung von Tierseuchen (insbesondere der Virusdiarrhöe bei Rindern) nach wie vor eine Priorität für die Dienststelle.
Kontrolle von geschützten Produkten (GUB/GGA - AOP/IGP) – Täuschungsschutz
Um die Lebensmittelsicherheit zu gewährleisten, werden jährlich über 3000 Inspektionen durchgeführt und über 10’000 Lebensmittel- und Trinkwasserproben analysiert. Darunter fällt auch die Kontrolle der Authentizität der Lebensmittel sowie derer lokalen und traditionellen Produktion. Im Wallis sind fünf Produkte mit einer GUB (AOP)-Bezeichnung, wie Walliser Raclette und drei mit einer GGA (IGP)-Bezeichnung, (zum Beispiel Walliser Trockenfleisch), geschützt. Bei AOP-Produkten muss das Rohmaterial im Kanton Wallis produziert werden, bei den IGP-Produkten kann dieses aus der gesamten Schweiz stammen. Gemäss der landwirtschaftlichen GUB/GGA-Verordnung obliegt die Marktkontrolle dieser Produkte den Lebensmittelkontrollbehörden, die diese nach Lebensmittelgesetz (Täuschungsschutz) vollziehen.
Im Jahr 2019 wurden 325 Verstösse gegen den Täuschungsschutz mit AOP/IGP Produkten festgestellt. Typische Fälle von Verstössen sind, dass ein herkömmlicher Aprikosenbrand als Abricotine oder ein nicht geschützter Käse als Walliser Raclette AOP angepriesen wird. Diese zahlreichen Verstösse zeigen, dass Kontrollen in diesem Bereich notwendig sind und auch künftig im Rahmen der zur Verfügung stehenden Ressourcen durchgeführt werden.
Verbesserungspotenzial bei der Zigerherstellung
Bei der Herstellung dieses Lebensmittels wird die Molke entnommen und auf 90°C erhitzt. Die Proteine werden anschliessend in säurehaltigem Eiswasser ausgefällt. Bei den 30 erhobenen Proben sowohl auf den Alpen als auch im Einzelhandel entsprachen 40 Prozent nicht den geltenden mikrobiologischen Normen. Verfahrenskontrollen im Rahmen der Inspektionen und die damit verbundenen Analyseergebnisse zeigten mehrfach Versäumnisse bei der Händehygiene, Einhaltung der Lagertemperatur, Hygiene des Produktionsmaterials, Verpackung und Lagerung sowie Reinigung der Herstellungsgeräte.
Gute Resultate bei der Untersuchung von Pestiziden in Gemüse und Obst
Unter Dithiocarbamaten versteht man eine Gruppe von Pestiziden in Gemüse und Obst, die zusammen analysiert werden. Es handelt sich um Kontaktpestizide, die an der Oberfläche der Pflanzen überwiegend als Fungizide wirken. Von den 42 untersuchten Gemüse-und Obstproben entsprachen alle den gesetzlichen Anforderungen.
Tierschutz
Das kantonale Veterinäramt (VetAmt) muss sich immer öfters mit Meldungen und Anzeigen auseinandersetzen. Die Anzahl der offenen Verfahren ist von 350 im Jahr 2015 auf über 550 im Jahr 2019 gestiegen. Dieser Anstieg, obwohl bemerkenswert, stellt keine Verschlechterung der Situation dar, sondern ist eher auf eine verbesserte Information und eine größere Sensibilität gegenüber Tieren zurückzuführen. Auch die Zahl der Medienanfragen ans VetAmt nimmt stetig zu.
In diesem Zusammenhang wurde die Revision des kantonalen Ausführungsgesetzes zum eidgenössischen Tierschutzgesetz (AGTSchG), die unter anderem die Wiedereinführung der Kurspflicht für neue Hundehalter und -halterinnen beinhaltet, 2019 vom Parlament verabschiedet.
Bekämpfung der Bovine Virusdiarrhöe
Das Wallis ist durch die Zunahme der Fälle von Bovine Virusdiarrhöe (BVD) hart getroffen. Alle verfügbaren Ressourcen, sowohl im VetAmt als auch vor Ort, engagieren sich, dieser Herausforderung gerecht zu werden. Auch wenn die Hauptrisikofaktoren wie Tierhandel und Sömmerung bekannt sind, sind das Engagement der Tierhalter, ihre Meldedisziplin und die Einhaltung der Biosicherheitsanweisungen wesentliche Voraussetzungen für den Erfolg der Bekämpfung. Zu diesem Zweck wurde auch der Schwerpunkt auf das Informieren der Tierhalter und -halterinnen gelegt.
Der Jahresbericht 2019 der Dienststelle für Verbraucherschutz und Veterinärwesen ist zu finden unter: https://www.vs.ch/de/web/scav/rapports-annuels.