Die Familie Gos: Vermächtnis Berg - Ausstellung der Mediathek Wallis-Martinach
Die Ausstellung präsentiert das Kunstschaffen von vier Mitgliedern der Familie Gos, welche die Schweizer Kunstlandschaft vom ausgehenden 19. Jahrhundert und beginnenden 20. Jahrhundert prägten: Albert und seine drei Söhne, François, Charles und Emile. Sie teilten dieselbe Leidenschaft für die Bergwelt, setzten sich jedoch jeder auf seine Weise, durch die Malerei, das Zeichnen, die Fotografie, die Schreibkunst oder die Musik, mit ihr auseinander. Die Ausstellung, die vom 26. Juni 2020 bis zum 16. Januar 2021 dauert, lädt uns ein, über unser familiäres, gesellschaftliches, historisches und kulturelles Erbe nachzudenken.
Die Bergwelt – vom Vater zu den Söhnen
Die Familie Gos: Vermächtnis Berg präsentiert das Walliser Kunstschaffen dieser protestantischen Familie, die aus Frankreich stammte und in Genf lebte. Der Vater Albert (1852-1942), Maler, Zeichner, Schriftsteller und Geigenspieler, studierte zwischen 1870 und 1872 an der Genfer Kunsthochschule bei Barthélémy Menn. Er bereiste das Wallis und stellte es immer wieder dar. Vor allem faszinierte ihn Zermatt, was ihm den Beinamen «Matterhorn-Künstler» einbrachte. Seine drei Söhne teilten dieselbe Leidenschaft für die Bergwelt. François (1880-1975) war Illustrator, Maler, Zeichner, Plakatkünstler, Bildhauer und Schriftsteller. Wie sein Vater, zeigte er als Bergsteiger grosses Interesse für die Berge, die er sein Leben lang erkundete. Charles (1885-1949), Journalist und Schriftsteller, besang die Bergwelt in seinen zahlreichen Romanen, während Émile (1888-1969) als Fotograf, Reporter und Bergsteiger ein besonderes Interesse für die Berglandschaft entwickelte. Er realisierte zahlreiche Reportagen für verschiedene Zeitungen, schrieb ein Buch, bebilderte mehrere Sammelbände, publizierte Fotoalben und drehte 1922 mit seinem Bruder Charles den Film La Croix du Cervin.
Der Berg als Kulturerbe
Malerei, Zeichnen, Fotografie, Schreibkunst, Musik: Die Gos verschrieben sich verschiedenen Kunstgattungen, worin der Reichtum und die Einzigartigkeit dieser Künstlerdynastie liegt. Die Ausstellung der Mediathek Wallis-Martinach vereint ihre Werke rund um das Thema der Anziehungskraft der Berge, die der Vater an seine Kinder vermachte und heute vom Publikum als Kulturerbe wahrgenommen werden kann. Im Allgemeinen laden die Ausstellung und das vielfältige Vermittlungsprogramm zum Nachdenken über unser familiäres, gesellschaftliches, historisches und kulturelles Erbe ein.
Eine fruchtbare Zusammenarbeit der Mediathek Wallis-Martinach und des CREPA
Das Kurationsteam besteht aus dem CREPA (Centre régional d’études des populations alpines), Inhaber des Archivs des Schriftstellers Charles Gos, Maéva Besse, Kunsthistorikerin und Verfasserin einer Masterarbeit über die Familie Gos, sowie der Mediathek Wallis-Martinach, die einen Teil des Archivs Émile Gos – eine ihrer ältesten fotografischen Sammlungen – beherbergt. Die Ausstellung beleuchtet das von den Gos hinterlassene Kulturerbe unter einem historischen und biografischen Gesichtspunkt und bringt die Schätze der Sammlungen beider Institutionen ans Licht.