In Kürze
In der Schweiz ist es Aufgabe der Gemeinde, die Bevölkerung mit Trinkwasser zu versorgen. Dabei hat sie zu gewährleisten, dass das Wasser in chemischer und mikrobiologischer Hinsicht in einwandfreier Qualität und in ausreichender Quantität vorhanden ist.
Der Kanton Wallis, namentlich dessen Dienststelle für Verbraucherschutz und Veterinärwesen (DVSV), überwacht das Funktionieren der kommunalen Wasserversorgung und führt Inspektionen und Probenahmen zur Kontrolle der Trinkwasserqualität durch.
Der Grossteil des Trinkwassers in der Schweiz (80%) stammt aus dem Grundwasser. Im Wallis ist dieser Anteil sogar noch höher, weshalb hier der Schutz des Grundwassers besonders wichtig ist. Im Brandfall dient das Trinkwasser der Feuerwehr auch als Löschwasser. Seit Anfang der 80er Jahre hat der Trinkwasserverbrauch in der Schweiz pro Person um etwa 40% abgenommen. Erklären lässt sich das durch eine effizientere Wassernutzung, durch Sparmassnahmen und durch die teilweise Auslagerung der industriellen Produktion ins Ausland.
Für die Zukunft stellen sich in der Trinkwasserversorgung einige Herausforderungen. Der Klimawandel kann sowohl beim Wiederauffüllen der Grundwasservorkommen als auch bei der Häufigkeit von Trockenperioden zu Veränderungen führen. Auch die Behandlung von Mikroverunreinigungen aus Industrie, Landwirtschaft und Haushalten wird eine Herausforderung sein, um die Qualität des Grundwassers garantieren zu können.
Trinkwasser - Daten
Parameter | Grenzwert |
Temperatur | 25 °C |
pH | 6.8 – 8.2 |
Ammonium | 0.5 mg/l |
Arsen | 10 μg/l |
Nitrite | 0.1 mg/l |
Nitrate | 40 mg/l |
Natrium | 200 mg/l |
aerobe mesophile Keime | 300 UFC/ml |
Escherichia coli | 0/100 ml |
Enterokokken | 0/100 ml |
Wasserhärte im Wallis
Wasserhärte in den Walliser Gemeinden in französischen Härtegraden. Publikation: 11.09.2019. Quelle: Departement für Gesundheit, Soziales und Kultur. DGSK
Es gibt unterschiedliche Geodaten, die für das Trinkwasser relevant sind und von den folgenden Geoportalen abgerufen werden können:
Trinkwasser - Indikatoren
Trinkwasserverbrauch
Verbrauch durch Haushalte und Kleingewerbe; Gewerbe und Industrie; öffentlichen Zwecke und Brunnen; Selbstverbrauch der Wasserversorgungsbetriebe und Verluste Wassernutzung. Quelle: Schweizerischer Verein des Gas- und Wasserfaches (SVGW). Publikation: 16.06.2022. © BFS 2022
Trinkwasser-Gesamtverbrauch (von den öffentlichen Versorgungsbetrieben geliferte Wassermengen)
Quelle: Schweizerischer Verein des Gas- und Wasserfaches (SVGW). Publikation: 15.02.2022 © BFS 2022
Gefasste Mengen und Herkunft des Trinkwassers
Insgesamt gefasste Wassermenge in Millionen m3 (links) und Herkunft dieser Mengen in Prozent (rechts). © BFS 2023
Vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) errechnete Wasser-Indikatoren
Anhand ausgewählter Kenngrössen werden Zustand und Entwicklung der Umwelt im Bereich Wasser veranschaulicht und bewertet.
© Bundesamt für Umwelt. BAFU 2023
Trinkwasser - Rechtsgrundlage und Richtlinien
Schweiz
- Bundesgesetz über den Schutz der Gewässer (GSchG) vom 24. Januar 1991
- Bundesgesetz über Lebensmittel und Gebrauchsgegenstände (LMG) vom 20. Juni 2014
- Verordnung über die Sicherstellung der Trinkwasserversorgung in Notlagen (VTN) vom 20. November 1991
- Verordnung des EDI über Trinkwasser sowie Wasser in öffentlich zugänglichen Bädern und Duschanlagen (TBDV) vom 16. Dezember 2016
Wallis
- kantonales Gewässerschutzgesetz (kGSchG) vom 16. Mai 2013
- Verordnung über die Trinkwasserversorgungsanlagen vom 21. Dezember 2016
Richtlinien des Schweizerischen Vereins des Gas- und Wasserfaches (SVGW)
- W1: Richtlinie für die Qualitätsüberwachung in der Trinkwasserversorgung
- W2: Richtlinie für die Qualitätssicherung in Grundwasserschutzzonen
- W3: Richtlinie für Trinkwasserinstallationen
- W3/E1 Ergänzung 1: Richtlinie Rückflussverhinderung in Sanitäranlagen
- W3/E1 Ergänzung 2: Richtlinie Betrieb und Unterhalt von Sanitäranlagen
- W3/E3 Ergänzung 3: Richtlinie für Hygiene in Trinkwasserinstallationen
- W4: Richtlinie für die Wasserverteilung
- W5: Richtlinie für Löschwasserversorgung
- W6: Richtlinie für Projektierung, Bau, Betrieb von Wasserbehältern
- W10: Richtlinie für Projektierung, Ausführung und Betrieb von Quellfassungen
- W11: Richtlinie für ein Brunnenmeister-Pflichtenheft
- W12: Leitlinie für eine gute Verfahrenspraxis in Trinkwasserversorgungen
- W13: Richtlinie zur UV-Desinfektion in der Wasserversorgung
- GW1: Richtlinien für Installationsarbeiten an Haustechnikanlagen für Erdgas oder Trinkwasser
- GW2 Teil A: Richlinie für die Unfallverhütung und den Gesundheitsschutz im Gas- und Wasserfach
- GW2 Teil B: Richtlinie für die Verhütung von Unfällen im Gas-, Wasser- und Fernwärmebereich
Kommunale Richtlinien - Sitten
Kommunale Richtlinien - Bagnes
Weltgesundheitsorganisation (WHO)
Trinkwasser - Studien und Projekte
MontanAqua
Zweck des Projekts MontanAqua war es, das Wasserressourcenmanagement der Region Crans-Montana und Siders zu untersuchen.
In einem ersten Schritt analysierten die Forscher die Verfügbarkeit der Ressource und deren Verteilung auf die unterschiedlichen Nutzer (Wasserkraft, Tourismus, Trinkwasser, Landwirtschaft). Sodann wurde auch untersucht, wie sich der Klimawandel auf die Wasserressourcen auswirkt.
Nationales Forschungsprogramm
Le programme national de recherche PNR 61 qui a eu lieu entre 2008 et 2014 avait comme t
Das zentrale Thema des von 2008 bis 2014 durchgeführten Nationalen Forschungsprogramms NFP 61 war die Nachhaltige Wassernutzung. Dabei wurden neben dem MontanAqua-Projekt landesweit unterschiedliche Forschungsprojekte mit einem direkten oder indirekten Bezug zu Trinkwasser durchgeführt. Vor allem die folgenden Projekte sind für Fragen betreffend das Trinkwasser von Interesse:
- DROUGHT-CH: Sind wir auf Trockenperioden vorbereitet?
- GW-TEMP: Einfluss des Klimawandels auf das Grundwasser
- GW-TREND: Grundwasserknappheit durch Klimawandel?
- RIBACLIM: Von Flüssen gespiesenes Trinkwasser: Noch sauber genug?
- SWIP: Langfristige Planung nachhaltiger Wasserinfrastrukturen
- SWISSKARST: Karstwasser, eine Wasserressource für die Zukunft?
Auf dieser Seite sind die Publikationen zusammengestellt, die aus dem Forschungsprogramm hervorgegangen sind.
RégiEau
Zweck des Projekts RégiEau war es, die energetischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten zu analysieren, um überschüssiges Trinkwasser aus Berggemeinden ins Flachland abzuleiten. Diese neuen Verbindungen zwischen bestehenden Trinkwassernetzen eröffnen neues Potenzial für die Stromproduktion und vermindern den Aufwand von Pumpen und der Wasseraufbereitung im Flachland.
AlpEau
Das französisch-schweizerische INTERREG-Projekt ALPEAU befasste sich mit den Interaktionen zwischen Wald und Trinkwasser anhand unterschiedlicher Fallstudien in der Romandie und im angrenzenden Frankreich. Zweck war es, die Schutzfunktion des Waldes bei der Erhaltung der Trinkwasserressourcen besser zu verstehen.
Reportages "De la source au robinet" et "En route avec l'inspecteur des eaux"
Le Walliser Bote a tourné deux vidéos en 2021 dans la commune de Viège. Les reportages mettent en lumière les différents corps de métier qui garantissent la qualité de l’eau potable distribuée aux consommateurs valaisans, à l'image de l'inspecteur des eaux du SCAV, du fontainier, du responsable communal, et du laboratoire cantonal.
Trinkwasser - Publikationen
Le plan directeur cantonal est l’instrument de coordination des diverses activités qui ont un impact sur le territoire. Le but est de coordonner les différentes activités qui ont lieu sur un même territoire, d’offrir un cadre de travail adéquat et qui tienne compte des évolutions et finalement de mettre en œuvre la politique cantonale en matière d’aménagement du territoire. Il se compose d’une carte et de fiches, réparties en neuf domaines d’activité, dont celles concernant l'eau potable:
E.2 Approvisionnement et protection des eaux potables
Ein Modul der Vollzugshilfe Grundwasserschutz
Die Vollzugshilfe Grundwasserschutz in stark heterogenen Karst- und Kluft-Grundwasserleitern ist ein Modul der Vollzugshilfe des Bundes für den Grundwasserschutz. Sie soll die Massnahmen zum Grundwasserschutz in der Schweiz harmonisieren. Die Vollzugshilfe beschreibt die Grundsätze für die Ausscheidung der Grundwasserschutzzonen (S1, S2, Sh, Sm) in Gebieten mit stark heterogenen Karst- und Kluft-Grundwasserleitern. Zudem präzisiert sie die Schutzmassnahmen und Nutzungsbeschränkungen für die Zonen Sh und Sm. Die Vollzugshilfe richtet sich primär an die Vollzugsbehörden sowie an die Wasserversorgungen und an geologische Beratungs- und Ingenieurbüros.
Trinkwasser ist das wichtigste Lebensmittel überhaupt – die Trinkwasserversorgung wird daher als kritische Infrastruktur eingestuft. Die Oberaufsicht betreffend der Trinkwasserversorgung liegt bei den Kantonen. Die Versorgung der Bevölkerung ist Aufgabe der Gemeinde. Im Fall einer schweren Mangellage sind es die Kantone, die verantwortlich sind für die Sicherstellung der Trinkwasserversorgung.
Die Verordnung über die Sicherstellung der Trinkwasserversorung in schweren Mangellagen (VTM) ist per 1. Oktober 2020 in Kraft getreten. Mit dieser Broschüre werden die Kantone, Wasserversorger und weitere Organisationen über die wichtigsten Hauptaussagen der VTM sowie Neuerungen gegenüber früheren Vorgaben informiert.
Les conclusions du projet Approvisionnement en eau 2025 montrent que malgré les changements climatiques, il restera à l’avenir en Suisse suffisamment d’eau de bonne qualité pour couvrir les besoins en eau potable, en eau d’extinction et en eau d’usage. Il est nécessaire de répartir intelligemment l’eau à disposition et d’accroître la sécurité en matière d’approvisionnement.
Ein Modul der Vollzugshilfe Grundwasserschutz.
Dieses Modul der Vollzugshilfe Grundwasserschutz zeigt die Vorgehensweise bei der Ausscheidung von Grundwasserschutzzonen in Lockergesteinen auf. Der Verfahrensablauf sieht ein phasenweises Vorgehen vor: Die Feststellung der Zweckmässigkeit eines Fassungsstandortes durch eine Eignungsprüfung bildet die Voraussetzung, um die Untersuchungen zur Dimensionierung der Schutzzonen einzuleiten.
Vollzugshilfe für Behörden und Fachleute im Bereich Erdwärmenutzung.
Die Vollzugshilfe des Bundes «Wärmenutzung aus Boden und Untergrund» soll die Harmonisierung der Bewilligungspraxis für Erdwärmesonden, Grundwasserwärmepumpen, Erdregister, Erdwärmekörbe und Energiepfähle in der Schweiz sicherstellen. Zudem legt sie, gestützt auf die Gewässerschutzgesetzgebung, die erforderlichen Schutzmassnahmen fest. Nicht Gegenstand dieser Vollzugshilfe sind die tiefen Geothermiebohrungen, da deren Bewilligung individuell geprüft werden muss. Die Vollzugshilfe richtet sich primär an die Vollzugsbehörde und an Fachleute im Bereich Erdwärmenutzung, aber auch an potenzielle Bauherrschaften.
Zuströmbereiche werden bezeichnet, um Trinkwasserfassungen vor Verunreinigungen durch Nitrat, Pflanzenschutzmittel und anderen Schadstoffen zu schützen. Die Praxishilfe erklärt Grundlagen, Untersuchungsmethoden und Vorgehensweisen.
Distanz-Methode, Isochronen-Methode, Methode DISCO. Praxishilfe.
Da die Vorgehensweise bei der Bestimmung der Vulnerabilität im Einzugsgebiet von Grundwasserschutzzonen in der Praxis noch nicht etabliert ist, bedarf sie einiger Erläuterungen. Die Praxishilfe hat zum Ziel, die nötigen Erklärungen an Hand von konkreten Beispielen zu geben und so eine einheitliche Vollzugspraxis zu ermöglichen. Die Publikation richtet sich an beratende Geologen und Ingenieure und stellt für die Fachbehörden eine Vollzugshilfe dar. Sie entstand in Zusammenarbeit mit dem BWG // Con riassunto in italiano.
Le présent commentaire traite des réflexions fondamentales qui ont conduit à l'ordonnance sur l'approvisionnement en eau potable en temps de crise, de la répartition des tâches entre Confédération, canton et communes et des tâches
incombant directement à la Confédération, Les responsabilités des cantons et des communes ne sont qu'esquissées.
Trinkwasser - Nützliche Links
Allgemeines Portal Wasser & Gas
Das Portal Wasser & Gas ist ein Angebot des Schweizerischen Vereins des Gas- und Wasserfachs (SVGW) und enthält diverse Informationen rund um das Trinkwasser. Unter anderem findet man da:
- eine Informationsseite mit allerlei Wissenswertem zum Thema Trinkwasser;
- von den Wasserversorgern gelieferte Daten zur Trinkwasserqualität;
- Aquaexpert, das Kompetenznetzwerk in Fragen der Trinkwasserqualität;
- die Fachzeitschrift Aqua & Gas.
Verband Schweizer Abwasser- und Gewässerschutzfachleute (VSA)
Der Verband gibt zahlreiche Informationen in Zusammenhang mit dem Gewässerschutz heraus. Die Informationen richten sich in erster Linie an Fachleute.
Die Plattform für Wasserwirtschaft der Romandie (GéstiEAUX)
Hinter dieser französischsprachigen Plattform stehen mehrere im Bereich der Wasserwirtschaft tätigen Verbände und Organisationen.