Unterrichtswesen

Obligatorische Schule

Das Schuljahr 2020/21 war wegen den durch die Pandemie auferlegten Massnahmen für alle Beteiligten schwierig. Um der ständigen Folge von Isolationen und Quarantänen Rechnung zu tragen, wurden die Noten der Schülerschaft annualisiert. Die Fortbildung sowie die Einführung neuer Lehrmittel konnten dank dem Engagement der Lehrpersonen und Schuldirektionen wie geplant durchgeführt werden.

Für eine bessere Berücksichtigung der neuen Realität wurden in der Dienststelle für Unterrichtswesen zwei Mitarbeiterinnen angestellt, um einerseits auf die Herausforderungen in Zusammenhang mit dem Schulklima einzugehen und so für ein besseres Zusammenleben in der Schule zu sorgen, und andererseits die Arbeit der Walliser Vertreter zu unterstützen und die Stimme des Kantons im Westschweizer Bildungsraum zu stärken, dem Ort, an dem die Entscheidungen zur Konkretisierung der Westschweizer Schulvereinbarung getroffen werden.

Das Amt für Sonderschulwesen musste zahlreiche zusätzliche Gesuche bearbeiten. Um für jede Situation eine Lösung zu finden, wurden in den Einrichtungen vier Klassen eröffnet. In der Regelschule wurden die integrativen Massnahmen verstärkt. Zwei Internate wurden auch an den Wochenenden und in den Ferien organisiert, um auf dringende Situationen reagieren zu können.

Allgemeinbildende Sekundarstufe II

Die für den Schulbeginn 2023 geplante Reform der Handelsmittelschule erforderte die Organisation einer Spezialausbildung für die betroffenen Lehrpersonen sowie die Einrichtung einer Arbeitsgruppe für die Überwachung der Umsetzung.

Die Fachmittelschulen haben ihr Reglement und ihren Stundenplan angepasst, um den von der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) erlassenen Anforderungen zu entsprechen.

Im Gegensatz zum Vorjahr und trotz der Covid-19-Pandemie konnten die Abschlussprüfungen in allen Bildungsgängen stattfinden. Die Erfolgsquoten lagen im Bereich der Vorjahre.

Im Dezember 2021 kaufte der Staat für zehn Millionen Franken das Hauptgebäude des Kollegiums St. Maurice, das bis anhin im Besitz der Abtei war.

Kompetenzzentrum ICT-VS

Im ersten Quartal wurden zahlreiche Arbeiten erledigt, um die Unterstützung der Schulen im Rahmen der Pandemie zu gewährleisten. Die Plattformen, die nunmehr den Schulen zur Verfügung stehen, ermöglichen die Bewältigung von Quarantänen mit einer pädagogischen und administrativen Fernbetreuung.

Das digitale Arbeitsumfeld (DAU) ist der Ausgangspunkt, von dem aus die Benutzer auf alle pädagogischen Dienste zugreifen können. Nach einem ersten Einsatzjahr wurde der Übergang zum neuen Schuljahr für die rund 60’000 Profile im Sommer vollzogen. Erste Schritte zur Konsolidierung wurden unternommen, insbesondere die Stärkung der Plattformen und die Verbesserung der Arbeitsabläufe. Die Entwicklung des DAU setzt sich mit der Einführung mehrerer pädagogischen Hilfsmittel wie jenen bezüglich der Berufswahlvorbereitung oder des Infopasses sowie administrativen Hilfsmittel wie dem Onlineportal für Weiterbildungsanträge fort.

Unter Berücksichtigung der Gesundheitsschutzmassnahmen konnten die Fortbildungskurse zum Themenbereich Medien und Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) erneut durchgeführt werden.

Büro für Sprachaustausch (BSA)

Die Pandemie hatte 2021 Auswirkungen auf das Austauschprogramm, vor allem auf den Klassen- und Einzelaustausch. Das BSA zeigte sich kreativ und bot einen virtuellen Austausch sowie Unterstützung der individuellen Mobilität an. Für die Primarschule wurde ein neues Programm zusammengestellt, das vor allem aus Partnerschaften zwischen Schulklassen aus den beiden Sprachregionen unseres Kantons besteht. Die Mobilität auf Sekundarstufe II hat sich dank der Anstellung einer neuen Mitarbeiterin und der Zusammenarbeit mit den Rektoratsräten stark weiterentwickelt. Fünf junge Menschen mit einer abgeschlossenen Lehre nehmen am Programm Erasmus+ von Movetia teil, durch welches sie ein drei- bis zwölfmonatiges Praktikum in Europa absolvieren können.

Sport und Gesundheit

Die Pilotphase der Schneesport-Aktion, mit der das Ausüben von Skifahren, Snowboarden und Langlaufen in den Walliser Schulen während der obligatorischen Schulzeit gefördert werden soll, wurde im Winter 2020/21 lanciert.

Dank der finanziellen Unterstützung durch die Agenda 2030 konnten bereits Projekte verbunden mit Velofahren und dem Langsamverkehr realisiert werden. So wurden VELOBUS-Linien geschaffen, der «Energie»-Anhänger der HES-SO für die Unterwalliser Orientierungsschulen angepasst und durch das Projekt VELOVE Schülerinnen und Schülern der 5H-8H ein Velo-Training ermöglicht.

Zur Stärkung des kantonalen Dispositivs zur Bekämpfung von sexuellem Missbrauch von Minderjährigen profitierten die Walliser Schulen der obligatorischen Schulzeit und der Sekundarstufe II seit Schulbeginn 2021/22 von zusätzlichen Interventionen der SIPE-Zentren (Sexualität, Information, Prävention, Erziehung).