Volkswirtschaft und Bildung

Ein weiteres turbulentes Jahr

Die schrittweise Aufhebung der Einschränkungen nach fast zwei Jahren COVID-19-Pandemie liessen die Bevölkerung, die Unternehmen und die Walliser Schule auf eine Rückkehr zur Normalität hoffen. Die Verschnaufpause war nur von kurzer Dauer. Die Verschärfung des Konflikts in der Ukraine führte zu einem massiven Flüchtlingsstrom in die Schweiz und ins Wallis. Ab dem Sommer stieg dann stetig die Besorgnis über die Gewährleistung einer ausreichenden Energieversorgung für unser Land und führte zu umfangreichen Überlegungen, um die Folgen einer möglichen Krise für die Walliser Bevölkerung und Wirtschaft zu bewältigen. 

Angesichts dieser aufeinanderfolgenden Krisen hat das Departement für Volkswirtschaft und Bildung erneut seine Dienststellen und deren Ressourcen in Anspruch genommen. So wie die Walliser Schule, die in Rekordzeit Lösungen finden musste, um Kindern und Jugendlichen aus der Ukraine eine schulische Integration und die Grundlagen der Sprache ihrer Gastregion zu ermöglichen. Die wirtschaftsbezogenen Dienststellen mussten auf die Anfragen und Sorgen der Unternehmen reagieren. 

Trotzdem haben wir weiterhin zahlreiche Projekte lanciert, um das Wachstum und die Entwicklung des Wallis zu unterstützen. Der Campus Energypolis setzt seine Erweiterung erfolgreich fort. Neue Montainbike-Trails nehmen Gestalt an, um unseren Kanton als führende Destination in dieser Sportart zu positionieren. Besondere Unterstützung gab es für die Weinbauern und den Herdenschutz. Die Walliser Bildung wird in punkto Infrastruktur und neuer Ausbildungswege modernisiert, um sich den Bedürfnissen des Marktes in Bezug auf Kompetenzen anzupassen.

Unser Kanton ist stolz auf seine Wurzeln und dennoch durch und durch zukunftsorientiert; nicht zu vergessen die wunderbaren Landschaften und erstklassigen Sport- und Freizeitanlagen. Zudem bietet er qualitativ hochwertige Schulen, eine vielfältige Wirtschaft und zahlreiche Berufsmöglichkeiten. All dies macht das Wallis zu einem idealen Ort zum Leben und Arbeiten.

Christophe Darbellay
Staatsrat

Wirtschaft, Tourismus und Innovation

Die Härtefallentschädigungen im Zusammenhang mit der COVID-Krise endeten 2022 und wurden von der Überwachung und Kontrolle der Einhaltung der gestellten Anforderungen abgelöst. Seit Beginn der Pandemie sprach der Kanton mehr als 212 Millionen Franken. Der Bund schüttete mehr als 144 Millionen Franken an den Kanton Wallis aus und für 2023 wird die Auszahlung zusätzlicher Gelder erwartet.

Die Wirtschaftsförderung Wallis bewältigte mehr als hundert Anfragen von Unternehmen, Investoren und Wirtschaftskreisen für finanzielle Hilfen, Innovationsfördergelder und Begleitung bei unterschiedlichen Behördengängen. Zudem existieren einige sehr gute Kontakte in fortgeschrittenem Stadium mit mehr als dreissig ausländischen Unternehmen, die an einer Ausweitung ihrer Tätigkeit in der Schweiz interessiert sind.  

2022 war vom Beginn der Arbeit der «Valais Film Commission» im Rahmen der Umsetzung der Regionalpolitik gemäss Vierjahresplan 2020-2023 geprägt. Das Projektbudget für den Zeitraum 2021-2024 beträgt 1,9 Millionen Franken.

Ende 2022 wurden zwei wichtige Interreg-Projekte des integrierten territorialen Plans PARCOURS des Espace Mont-Blanc (Frankreich, Schweiz, Italien) abgeschlossen: «Geführte Wanderung rund um den Mont-Blanc» und «Interpretationspfad des Natur- und Kulturerbes».

Die Dienstleistung valais4you wurde auf den ganzen Kanton ausgedehnt. Auf nationaler Ebene wurden verschiedene Marketingkampagnen durchgeführt, um für das Wallis als einem Ort zum Leben und Arbeiten zu werben. Die Dienststelle für Wirtschaft, Tourismus und Innovation (DWTI) begleitete zudem Unternehmen an ausländische Messen, um ihnen die Anwerbung neuer Talente zu erleichtern.

Um der steigenden Nachfrage nach Mountainbike-Angeboten im Wallis gerecht zu werden, baut der Kanton drei neue regionale Trails flächendeckend über das ganze Wallis aus. Ziel ist es, den Kanton bis zu den Weltmeisterschaften 2025 im Wallis als führende Destination für Mountainbikerinnen und Mountainbiker zu positionieren.

Im Juni wurde das CO2-Netzwerk, ein Energiedemonstrator für ein Wohnviertel, in den Gebäuden der Hochschule für Ingenieurwissenschaften (HIW) in Betrieb genommen. Es integriert die Projekte von Forschern der ETH Lausanne in Zusammenarbeit mit jenen der HIW und entwirft die Zukunft städtischer Energiesysteme.

Im September stimmte der Grosse Rat der Gründung der Energypolis AG zu, der Verwaltungs- und Betriebsgesellschaft des Innovationsparks des Campus. Dieses Organ wird die Synergien mit dem Netzwerk des Switzerland Innovation Park verstärken.

Die EPFL Valais Wallis und das Swiss Polar Institute haben ihre Räumlichkeiten im ALPOLE in Sitten bezogen. Dieses Forschungszentrum für alpine und polare Umwelt stärkt die Präsenz der ETH Lausanne im Wallis. Darüber hinaus unterzeichneten die ETH Lausanne und der Staatsrat im November eine Grundsatzvereinbarung über die Gründung eines nationalen Zentrums für grüne Energien im Wallis.

Die Bauarbeiten für das Gesundheitszentrum haben im November begonnen und jene für die Kantonalisierung des Zivilflughafens Sitten wurden fortgesetzt.

Rechtsangelegenheiten der Wirtschaft

Die gesetzgeberischen Arbeiten an der kantonalen Gesetzgebung für den Beitritt zur neuen interkantonalen Vereinbarung über das öffentliche Beschaffungswesen wurden 2022 fortgesetzt. Die Einführung wurde dem Parlament in der Septembersession 2022 vorgelegt mit 116 Ja- gegen 11 Nein-Stimmen bei 2 Enthaltungen. Die Diskussionen im Grossen Rat drehten sich in erster Linie um die Frage der Schaffung einer Möglichkeit, den Einsatz von temporären Arbeitskräften bei der Vergabe öffentlicher Aufträge zu begrenzen oder auszuschliessen, sowie die Frage der Berücksichtigung von Umweltaspekten, namentlich der Auswirkungen auf das Klima. Der Gesetzesentwurf wird anlässlich der Märzsession 2023 in zweiter Lesung geprüft.

Das 2021 begonnene Projekt zur Neugestaltung der Informationsplattform SIMAP kam 2022 voran, allerdings mit einer Verzögerung des Zeitplans von etwa sechs Monaten. Die Inbetriebnahme der neuen Plattform ist für Juli 2023 vorgesehen. Sie erscheint in einem neuen modernen Design und mit einer einfacheren und intuitiveren Navigation.

Wegen dem hohen Arbeitsaufwand in Zusammenhang mit dem Gesetzesentwurf konnten nicht alle geplanten Kontrollen zur Anwendung des Vergaberechts durchgeführt werden. Der Rechtsdienst für Wirtschaftsangelegenheiten (RDWA) startete 2022 neue Kontrollen in siebzehn Gemeinden.

Der RDWA hat zudem eine Vergabestatistik 2021 der Kantonsverwaltung erstellt. Wie jene der Vorjahre kann sie auf der Internetseite des Kantons Wallis eingesehen werden.

2022 verzeichnete der RDWA einen neuen Rekord mit 2’357 Dossiers, die in Anwendung der Gesetzgebung über das bäuerliche Bodenrecht behandelt wurden.

Landwirtschaft

2021 wurden die Traubenproduzenten von einer Verkettung unvorhersehbarer und aussergewöhnlicher Klimaereignissen schwer getroffen. Mit nur 22,7 Millionen Kilogramm eingekellerter Trauben war die Weinernte 2021 die schwächste seit 1966. Die Menge liegt 40 Prozent unter dem Wert des Jahrgangs 2020 und 50 Prozent unter dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Um die daraus resultierenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu bewältigen, gewährte der Grosse Rat im März 2022 einen Nachtragskredit von 14 Millionen Franken als ausserordentliche Unterstützung für die Traubenproduzentinnen, die mindestens 30 Prozent der Ernte aus der gesamten Produktion ihres Betriebs verloren haben.

Der Grosse Rat verabschiedete im Rahmen des Budgets 2022 einen Nachtragskredit von 1 Million Franken für Herdenschutzmassnahmen. Dieser Betrag ist in drei Blöcke aufgeteilt: Der erste ist der Direkthilfe von Bewirtschaftern für Schutzmassnahmen auf bereits geschützten Alpen und für neue Schutzmassnahmen auf Alpen gewidmet, die aus wirtschaftlicher Sicht als nicht schützenswert gelten. Der zweite dient der Unterstützung von Projekten im Zusammenhang mit dem Herdenschutz, wie Herdenschutzhunde oder der Mobilisierung von Zivildienstleistenden oder Freiwilligen. Der dritte Block ist für die Stärkung der Beratung der Bewirtschaftenden. Um über diesen Betrag auf akzeptable, transparente und nachhaltige Weise verfügen zu können, verabschiedete der Staatsrat eine «Herdenschutzpolitik des Kantons Wallis im Zusammenhang mit Grossraubtieren 2022».

Raphaël Gaillard trat am 1. August die Nachfolge von Guy Bianco an, der in den Ruhestand ging. Er hat seinen Abschluss als Agraringenieur mit Schwerpunkt Agrarwirtschaft an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich gemacht und verfügt ausserdem über einen eidgenössischen Fachausweis als Erwachsenenbildner. Seit 1992 amtet er bei der WLS als Verantwortlicher für die landwirtschaftliche Berufsbildung.

Industrie, Handel und Arbeit

Die durchschnittliche Zahl der Arbeitslosen im Wallis ging um 1'644 auf 4’111 zurück. Die kantonale Arbeitslosenquote sank um 0,9 Prozentpunkte auf 2,3 Prozent. Die regionalen Arbeitslosequoten betragen: 0,7 Prozent (-0,6 PP) im Oberwallis, 2,8 Prozent (-0,9 PP) im Mittelwallis und 2,8 % (-1,2 PP) im Unterwallis. Die schweizerische Arbeitslosenquote beträgt 2,2 Prozent (-0,8 PP).

Die Walliser Wirtschaft verzeichnete 2021 ein reales BIP-Wachstum, das über jenem der Schweiz lag. Die Dienststelle für Industrie, Handel und Arbeit (DIHA) rechnete deshalb Anfang 2022 mit einer Fortsetzung dieser positiven Entwicklung der Walliser Wirtschaft. Der Beginn des Konflikts in der Ukraine liess einige Befürchtungen über Versorgungsschwierigkeiten, vor allem bei Rohstoffen, aufkommen. Die gegen Russland verhängten Sanktionen führten als Reaktion zur Einstellung des Gasexports nach Westeuropa, was einen Strommangel befürchten liess. Trotz diesen Risiken setzte die nationale und kantonale Wirtschaft ihr Wachstum 2022 fort, was sich in der sehr guten Entwicklung des kantonalen Arbeitsmarktes widerspiegelt (28,6 % weniger Arbeitslose als 2021).

Der Chemiestandort der Lonza in Visp entwickelt sich mit erheblichen Investitionen in den Ausbau der Anlagen erfreulich. Dies und eine hohe Anzahl von Pensionierungen bedeuten, dass jedes Jahr mehrere hundert neue Mitarbeitende angestellt werden müssen. Zu diesen gehören einige hochqualifizierte Fachleute aus Ländern, die nicht Mitglieder der Europäischen Union sind. Dank dem regelmässigen Austausch mit den Standortverantwortlichen und in enger Zusammenarbeit mit dem Staatssekretariat für Migration behandelt die DIHA diese zahlreichen Gesuche in kürzester Zeit.

Die interinstitutionelle Zusammenarbeit (IIZ Wallis) verfolgt das Ziel, die Kompetenzen der verschiedenen Partner der sozialen und beruflichen Eingliederung zu bündeln und die Massnahmen für die Begünstigten bestmöglich zu koordinieren. Am 29. September 2022 fand die Jahrestagung der IIZ Wallis in der Simplonhalle in Brig statt. Zum Thema der ethischen Herausforderungen in Bezug auf die Haltung bei der Begleitung in einem Kontext von Hilfe und Zwang nahmen mehr als 300 Personen der Regionalen Arbeitsvermittlungszentren, der IV-Stellen, der Sozialmedizinischen Zentren, des Amts für Asylwesen, der Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung sowie der Dienststelle für Berufsbildung an dieser Veranstaltung teil.  Sie förderte das Networking, den Austausch und das gegenseitige Kennenlernen.

Stipendien und Ausbildungsdarlehen

2022 behandelte die Sektion Stipendien und Ausbildungsdarlehen 4’069 Gesuche, von denen 2’523 bewilligt wurden (62 Prozent). 59 Prozent der Begünstigten von Ausbildungsbeihilfen absolvieren eine Ausbildung an einer Schule des Kantons Wallis.

Anzahl behandelter Gesuche nach Art der Ausbildung Gesuche Bewilligt  Abgelehnt
Total der behandelten Gesuche 4'069 2'523 1’546
Obligatorische Schule 36 16 20
Schulen zur Vorbereitung auf die gymnasiale Maturität 580 333 247
Andere allgemeine Ausbildung 503 354 149
Berufsfachschulen in Vollzeit 295 189 106
Berufslehren 729 472 257
Berufsmaturitäten 44 22 22
Höhere Berufsbildung 148 79 69
Fachhochschulen 686 390 296
Universitäten und ETH 974 661 313
Weiterbildung 18 7 11
Rückzug / nicht anerkannte Ausbildung / massgeblicher Wohnsitz ausserhalb des Wallis 56 0 56
Noch nicht behandelt 688    
Ausbezahlte Beträge      
Ausbildungsdarlehen 2022   2.39 Millionen Franken
Stipendien 2022 19.38 Millionen Franken 
Ausbildungsdarlehen per Ende 2022      
Anzahl der Empfänger 1’858
Betrag 17.66 Millionen Franken

 

Unterrichtswesen

Das Amt für Sonderschulwesen setzte den Ausbau der Unterstützungsangebote für Schülerinnen und Schüler fort. Angesichts der äussert zahlreichen Gesuche verabschiedete der Grosse Rat einen Nachtragskredit für die Eröffnung von fünf zusätzlichen Schulklassen für die Einschulung von Kindern mit Behinderung. Mit Beginn des Schuljahres wurde in Brig und Martinach ein interdisziplinäres Zentrum für die Betreuung von Schülerinnen und Schülern mit Schulphobien eingerichtet. Im August begann eine obligatorische Schulung für Unterwalliser Sonderschullehrpersonen im Umfang von 44 Stunden.

Mehr als 500 ukrainische Schülerinnen und Schüler wurden aufgenommen und in Schulen oder Erstempfangsstrukturen eingeschult. Zusätzliche Lehrpersonen wurden für den Französischunterricht angestellt, was insgesamt 16 VZE entspricht.

Für das Schuljahr 2022-2023 erhielten im Unterwallis zehn Schuldirektionen oder Gruppen von Schuldirektionen auf Primarstufe eine VZE für eine Lehrperson, die als Fachlehrperson für das Zusammenleben (ERVE)  fungiert. Die ersten Rückmeldungen für eine Ausweitung dieses Projekts, das den Bedürfnissen in der Praxis entspricht, sind positiv. Den ERVE-Lehrpersonen wurden mehrere Weiterbildungen angeboten.

Die Weisungen betreffend Privatschulen der obligatorischen Schulzeit, der allgemein- und der berufsbildenden Sekundarstufe II wurden formell verabschiedet und treten am 1. Januar 2023 in Kraft.

Betreutes Lernen und Hausaufgaben sind für jeden Schüler und jede Schülerin der Primarschule von entscheidender Bedeutung. Um die Effizienz dieser Massnahmen zu steigern, wurden an der Pädagogischen Hochschule (PH-VS) Schulungen für Lehrerausbildner/-innen durchgeführt.

Die allgemeinbildende Sekundarstufe II durchläuft mehrere Reformen, von denen die folgenreichste die Handelsschulen betrifft. Dies erforderte die Weiterbildung von Lehrpersonen, die in Zusammenarbeit mit der Eidgenössischen Hochschule für Berufsbildung (EHB) dezentral im Wallis durchgeführt werden konnte. Für diese Ausbildungsrichtung musste ein neuer Stundenplan ausgearbeitet und genehmigt werden und in allen Schulen wurden für die Umsetzung zum Schulbeginn im August 2023 Arbeitsgruppen eingesetzt.

Die Fachmittelschulen (FMS) führten ebenfalls Anpassungen durch, dank denen sie 2023 eine neue eidgenössische Anerkennung erhalten.

Das Maturitätsanerkennungsreglement (MAR) wird ein zweites Mal zur Konsultation vorgelegt, was keine grösseren Auswirkungen auf die aktuelle Organisation der Kollegien haben dürfte. Die Ausarbeitung der neuen Rahmenlehrpläne lässt jedoch neue Perspektiven erwarten.

Der Austausch nahm 2022 auf allen Ebenen der obligatorischen und nachobligatorischen Schule zu, besonders jedoch auf der Sekundarstufe II, das heisst in den Kollegien, Handels- und Fachmittelschulen sowie auf Ebene der Berufsbildung. Der Klassenaustausch in den Schulen der akademischen Sekundarstufe II wurde in die Wege geleitet. Er umfasst einen Begrüssungs- und einen Aufenthaltstag zur Vorbereitung eines Austauschs in einem zweiwöchigen Turnus. In der Berufsbildung nutzen immer mehr Lernende während oder nach ihrer Lehre Austauschprogramme.

Der FC Sitten organisierte mit Unterstützung der Dienststelle für Unterrichtswesen für alle Primarschulen des Kantons den Wettbewerb «Gestalte das Trikot des FC Sitten». Über hundert Schulklassen reichten mehr als 1’500 Zeichnungen ein. Der Gewinnerentwurf wurde auf einem Spezialtrikot aufgedruckt, dass die Spieler des FC Sitten beim letzten Spiel der Meisterschaft 2021-2022 trugen. Dieser Entwurf gefiel dermassen, dass er als Grundlage für das offizielle Trikot der Mannschaft in der laufenden Saison dient.

Im Rahmen des 50-jährigen Jubiläums von Jugend und Sport (J+S) arbeitete die Dienststelle für Unterrichtswesen mit dem kantonalen Sportamt und der PH-VS zusammen für die Durchführung von polysportiven Sommerlagern für Kinder und Wettbewerben für Schülerinnen und Schüler (Spiel/Parcours 50Jahre J+S und «Energie tanken mit J+S»).

Das Kompetenzzentrum ICT-VS setzte die Weiterentwicklung der digitalen Arbeitsumgebung fort, mit der gezielten Integration von pädagogischen Diensten und dem Hinzufügen von Verwaltungsdiensten, die an Schulen delegiert werden.

Das Zentrum ICT-VS begleitete die Schulung der Direktionen und die Einführung der Plattform für Zusammenarbeit SharePoint in den meisten Walliser Schulzentren. Die Primar- und Sekundarschulen sowie die Schulen der Sekundarstufe II des Ober- und Unterwallis nutzen jetzt diese Plattform.

In Zusammenarbeit mit der Dienststelle für Unterrichtswesen und der PH-VS nahm das Zentrum aktiv teil an der Schulung der Lehrpersonen F2 (Ausbildende anderer Lehrpersonen) für den neuen digitalen Lehrplan.

Berufsbildung

Nah dran an der Walliser Wirtschaft gewährleistet die Dienststelle für Berufsbildung (DB) einen qualitativ hochwertigen Unterricht, der den Bedürfnissen und Anforderungen der Arbeitswelt entspricht. Um dieses Ziel zu erreichen, sind die Erneuerung und Anpassung der Einrichtungen nötig. Mehrere Projekte sind zurzeit im Gange: ein neues Schulgebäude in Visp, die Planung eines Campus «édhéa - Ecole de Couture» sowie ein Schulkomplex für das Ausbildungszentrum für industrielle Technologie (CFTI) in Siders. Abhängig von der nächsten Verfügbarkeit von Finanzmitteln wurden Machbarkeitsstudien für die Standorte in Monthey für Chemieberufe und in Martinach für Gesundheits- und Sozialberufe eingeleitet.

Die ständige Weiterentwicklung der Berufe veranlasst die DB, die Rahmenbedingungen für die Anwendung der Bildungsverordnungen anzupassen. Die Digitalisierung der Lehrmittel betrifft alle Berufe: beispielsweise die Einführung einer digitalen Plattform für den Erwerb beruflicher Kenntnisse im Bereich Verkauf im 2022 und im Bereich Handel ab Schulbeginn 2023. Die Organisation einer «dual-mixed» Ausbildung für die Bäckerlernenden des Unterwallis bestätigt den Wunsch der Dienststelle, sich kontinuierlich an die Bedürfnisse der Wirtschaft anzupassen.

Die Unterstützung, Beratung und Überwachung der Lehre wurde in einer einzigen Sektion zusammengefasst, um die Synergien dieser Einheiten zu stärken. Dank dieser Struktur können die Partner der DB von einem professionellen Coaching profitieren, um die ihnen gesetzlich zugewiesenen Aufgaben zu erfüllen.

Die Sektion Forschung und Entwicklung war an zahlreichen internen und externen Projekten beteiligt, insbesondere an der Integration der einheitlichen kantonalen Identität für die berufsbildende Sekundarstufe II.

Die DB engagiert sich stark für die berufliche Zertifizierung von Erwachsenen, indem die Ausbildungswege «Anerkennung von Bildungsleistungen (ABL)» und «Artikel 32 Prüfung» weiterentwickelt wurden. Die digitale Plattform für die Ausarbeitung von ABL-Portfolios im Rahmen eines Projekts ist eingerichtet, wobei die ersten Jahrgänge 2022 in dieser digitalen Form abgeschlossen wurden.

Tertiärbildung

Der Grosse Rat verabschiedete auf Antrag des Staatsrats für den Zeitraum 2022-2025 einstimmig die Genehmigung einer Unterstützung von 47 Millionen Franken für Hochschulbildung und Forschung, das bedeutet fast sechs Millionen Franken mehr als für den letzten Zeitraum 2018-2021.

Der Staatsrat beschloss, dass das revidierte Gesetz auf den 1. Januar 2023 in Kraft tritt. Mit diesem fällt nach einer dreijährigen Übergangszeit, die gesetzliche Pflicht der Standortgemeinden, sich am Betriebsaufwand der tertiären Einrichtungen zu beteiligen . Er genehmigte auch die Änderung des Anwendungsreglements.

Der siebte kantonale Hochschulbericht wurde unter Mitwirken der Institutionen der tertiären Stufe erarbeitet und widmet sich dem Thema der Nachhaltigkeit. Gute Praxisbeispiele sind lehrreich und zeigen die wichtige Rolle der Hochschulen bei der Umsetzung der Agenda 2030.

Vor dem Hintergrund der erhöhten Nachfrage im Zusammenhang mit der Energiewende unterstützte der kantonale Fonds für Erwachsenenbildung die Einrichtung einer Weiterbildung für Solarteure. Diese neue Ausbildung entstand durch die Partnerschaft zwischen den Verbänden, den betroffenen Institutionen und den eingebundenen kantonalen Dienststellen, insbesondere den Dienststellen für Energie und für Hochschulwesen, und wurde im Rahmen der Projektausschreibung der Agenda 2030 ausgewählt.

Ab dem Schuljahr 2021-2022 wurde die neue Berufswahlvorbereitungfür die Schülerinnen und Schüler der 9OS eingeführt, diese wurde ab dem Schuljahr 2022-2023 für die Schulklassen der 10OS fortgeführt.

Mehr als 240 Walliserinnen und Walliser erhielten im Rahmen des nationalen Programms «viamia» 2022 eine kostenlose Einzelberatung über ihre berufliche Karriere. Das Programm richtet sich an über 40-Jährige.

Jugend

Die Durchführung des Bundespfadilagers MOVA 2022, an dem mehr als 35’000 Pfandfinderinnen und Pfadfinder im Goms teilnahmen, war der Höhepunkt des Jahres 2022. Es handelt sich um den erfolgreichen Abschluss einer viereinhalbjährigen Koordinationsarbeit zwischen den Ämtern/Dienststellen des Kantons, den Gemeinden, interessierten Organisationen und der Pfadfinderbewegung.

27 zehn- bis dreizehnjährige Kinder aus dem Kanton nahmen an der Westschweizer Kinderkonferenz teil, die Empfehlungen zur Verbesserung der Lebensbedingungen von Kindern für die Politik auf Bundes- und Kantonsebene erarbeitete.

Vor und während dem Bundespfadilager überwachte das ZET das interdisziplinäre CARE-Team des Pfadilagers, das aus 30 Spezialisten (Psychologen, Sozialarbeiterinnen, Erziehungsfachpersonen, Mitarbeitenden der kantonalen Krisenstäbe, ...) aus der ganzen Schweiz bestand.

Der Staatsrat verabschiedete im November 2022 den Bericht «Empfehlungen und prioritäre Umsetzungsmassnahmen in Bezug auf Autismus-Spektrumsstörungen im Wallis».

Als Antwort auf ein Postulat setzte der Staatsrat eine Arbeitsgruppe ein, die moderne Rahmenbedingungen für Pflegefamilien im Wallis schaffen soll.

Das AKS engagierte sich weiter im Pilotprojekt zu Elternkonsens im Bezirk Monthey und dessen Ausweitung auf die Bezirke Martinach, St. Maurice und Entremont ab dem 1. Januar 2022.

Im Rahmen der Aufwertung der Löhne im Bereich der Tagesbetreuung ist eine neue kantonale Subventionstabelle in Kraft getreten. Diese sieht namentlich keinen Bruttolohn unter 4’000 Franken vor. Bis Ende 2022 haben mehr als 85 Prozent der Tagesbetreuungsstrukturen diese Tabelle übernommen.