Der Schulbeginn
Der erste Schultag: Was kommt auf die Eltern zu?
Jedes Jahr aufs Neue beschäftigt der erste Schultag viele Familien. Um Eltern etwas auf diesen Tag und die Tage davor und danach vorzubereiten, hier einige Tipps:
Der Tag vor dem ersten Schultag:
Dieser Tag kann für die Kinder und die Eltern sehr herausfordernd sein. Die Kinder können – vor allem am Nachmittag und gegen Abend – Angst vor dem nächsten Tag haben. Der Stresspegel kann während diesem Tag an unterschiedlichen Zeitpunkten stark ansteigen. Das Ende der Ferien und das Unbekannte in naher Zukunft kann die Stimmung in der Familie schnell reizbar und angespannt machen.
Praktische Tipps zum Umgang mit Ängsten und Sorgen des Kindes:
- Es ist normal, wenn ein Kind vor dem ersten Schultag nervös ist oder sogar Angst hat.
- Eltern können ihr Kind darin unterstützen, indem sie ihm zuhören, es beruhigen, es in den Arm nehmen aber ihm auch versichern, dass sie gemeinsam mit dem Kind den Schulanfang bewältigen werden und dem Kind zur Seite stehen.
- Gewissen Kindern kann es helfen, wenn die Eltern nochmals den Tagesablauf des nächsten Tages erzählen («Ich werde Dich um 7.00 wecken, … dann gehen wir gemeinsam zur Schule … Deine Lehrperson heisst …»)
- Das Schulmaterial und die Kleider für den nächsten Tag vorbereiten verhindert, am nächsten Morgen lange Diskussionen vor dem Kleiderschrank zu führen.
- Ein Familienritual kann helfen, den Abend zu gestalten (gemeinsames Kochen, gemeinsam die Ferienfotos anschauen, die schönsten Ferienerlebnisse nochmals durchgehen, etc.)
- Es handelt sich beim Abend vor dem ersten Schultag um einen besonderen Abend. Sollte Ihr Kind später als geplant einschlafen, ist dies nicht schlimm. Es wird diesen Schlaf in den kommenden Tagen nachholen. Versuchen Sie, ruhig zu bleiben, denn Ihre Ruhe und Zuversicht strahlt auf das Kind aus. Sie können Ihrem Kind auch Einschlafhilfen anbieten (Geschichten erzählen, leise Einschlafmusik abspielen, Fussmassagen, …)
Der erste Schultag:
Der erste Schultag kann für die gesamte Familie streng sein. Versuchen Sie sich als Eltern die Energie gut einzuteilen und Ruhe und Zuversicht auszustrahlen.
Bereits beim Aufstehen kann das Kind aufgeregt, dünnhäutig und nervös sein. Dies ist normal, da
- viele Kinder weniger als sonst geschlafen haben (Schwierigkeiten beim Einschlafen am Vorabend, Wechsel vom Ferienrhythmus in den Schulrhythmus)
- der grosse Tag gekommen ist
- oftmals auch die Eltern nervös sind.
Bei gewissen Kindern steigt nun der Angstpegel stark an. Es kann sein, dass Ihr Kind äussert, dass es nicht in die Schule gehen möchte und zu weinen beginnt. Versuchen Sie als Eltern ruhig zu bleiben und Schritt für Schritt den Morgenablauf (Aufstehen, Anziehen, Haare kämmen, Frühstücken, … ) durchzuziehen. Sie können Ihrem Kind den jeweils anstehenden Schritt erklären («Nun ziehst Du Dich erst einmal an. Das kannst Du ja und wir haben die Kleider schon gestern Abend vorbereitet. Dann gehen wir zusammen frühstücken.» oder «Mach Dir keine Sorgen, ich werde Dich auf dem Schulweg begleiten und mit Dir vor dem Schulhaus warten, bis die Lehrerin Dich holen kommt. Ich bin bei Dir.») Solche Sätze können beruhigend auf das Kind wirken und die Angst oder Nervosität senken. Oftmals hilft es dem Kind, zu sehen, dass die Eltern ruhig und zuversichtlich sind und der nächste Schritt machbar ist.
Auch wenn es ein wichtiger Tag ist, Humor kann den Tag auflockern.
Eltern brauchen an diesem Tag viel Zeit…
Wenn das Kind am Mittag und/oder Abend nach Hause kommt, ist sein Adrenalinspiegel zwar oftmals gesunken, da der erste Schritt in den Schulrhythmus geschafft ist. Aber es hat viel Neues erfahren und möchte darüber berichten.
Nehmen Sie sich als Eltern Zeit, dem Kind zuzuhören. Das Kind kann das Bedürfnis haben, jedes Detail seinen Eltern erzählen zu wollen und ist oftmals kaum zu stoppen: Kinder reden dann oftmals wie ein Wasserfall. Wenn Sie mehrere Kinder haben, ist es gut, wenn Sie mehrere Erwachsene sind oder die Sprechzeit der Kinder klar definieren («Zuerst höre ich Dir zu, dann Deiner Schwester, dann Deinem Bruder, …»).
Oftmals möchte das Kind auch den Eltern alle neuen Dinge, die es in der Schule bekommen hat oder die es als Hausaufgaben aufhat, zeigen. Dies können kleine Dinge wie eine Hausaufgabenmappe, eine Postmappe, eine Passwortkarte für den elektronischen Zugang zu einem Lehrmittel, etc. sein. Auch dies braucht Zeit.
Gewisse Kinder sind am ersten Schultag «übermotiviert» und möchten ihre Hausaufgaben perfekt erledigen oder ihre Schultasche perfekt packen. Dabei verrennen sie sich und sind schlussendlich frustriert (perfektes Ausmalen, perfektes Ausschneiden, perfektes Schreiben, perfektes Einordnen, …). Unterstützen Sie Ihr Kind dabei, dass «gut» gut genug ist.
Auch Sie als Eltern werden einiges an neuen Informationen an diesem Abend erhalten (Stundenplan (z.B. wann ist Turnen und die Turntasche muss mit), Schuljahresplan, Kommunikationswege zwischen Ihnen und der Lehrperson (z.B. Postmappe), Ablauf Hausaufgaben, Elternabend, Telefonnummern, etc.). Überlegen Sie sich, wie Sie diese Informationen bearbeiten. Wenn Sie mehrere Schulkinder Zuhause haben, sind die Regeln/Termine für jedes Kind anders und eine gute Organisation ist wichtig.
Vergessen Sie bitte nicht, dass Ihr Kind – aber auch Sie als Eltern - nach diesem Tag müde (teilweise erschöpft) ist/sind. Versuchen Sie, einen ruhigen Abend zu gestalten und Ihr Kind frühzeitig ins Bett zu bringen.
Sobald Ihr Kind schläft, können Sie stolz auf sich und Ihr Kind sein: Sie haben den ersten Schultag gemeistert. Bravo!
Die folgenden Tage:
Der erste Schultag ist oftmals der anstrengendste. Auch an den folgenden Tagen und vor allem Abenden kann das Stressniveau erneut ansteigen, aber meistens nicht mehr so stark wie am ersten Schultag. Seien sie aber dennoch darauf vorbereitet.
Vom Ferienrhythmus in den Schulrhythmus zu wechseln braucht seine Zeit. Lassen Sie sich und Ihrem Kind eine bis zwei Wochen Zeit dafür und bleiben Sie ruhig, wenn Sie etwas verpasst oder vergessen haben (Turntasche, Schwimmunterricht, etc.). Das ist absolut normal und kann jedem passieren.
Vergessen Sie bitte nicht, dass ab der zweiten Schulwoche oftmals noch die Hobbies der Kinder starten. Dies erhöht die Komplexität und braucht erneut eine Anpassungsphase.
Guten Start ins neue Schuljahr.
Willkommen in der Schule
- Flyer Bienvenue fr.pdf (Download)
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Wie können Eltern ihre Kinder unterstützen ?
Radiointerview mit der Fachpsychologine für Kinder- und Jugendpsychologie und Psychotherapie Therese Zenhäusern, Regionalleiterin ZET Brig.
Praktische Tipps J-1
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Der letzte Ferientag sollte noch als freie Zeit «genossen» werden. Naturnahe Aktivitäten können hilfreich sein, wie z.B. Bräteln in der Natur, Besuch eines Waldspielplatzes, kleine Wanderungen, etc.
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Ein «Schlecht-Wetter-Programm» als Plan B sollte ebenfalls überlegt werden.
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Ein erlebnisreicher Tag mit körperlicher Betätigung hilft dem Kinde, dass es am Abend – trotz der grossen Nervosität bzw. Angst vor dem nächsten Tag – schneller einschlafen wird.
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Es ist sinnvoll, wenn die Schultaschen und das zu organisierende Schulmaterial bereits einige Tage vorher vorbereitet wurden.
Praktische Tipps - erster Schultag
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Legen Sie die Elterninfos alle an einem bestimmten Ort ab. So finden Sie während den ersten Tagen aber auch während des Schuljahrs immer schnell, was sie brauchen. Zudem können Sie die neuen Informationen, die Sie während des Schuljahres bekommen, ebenfalls dort ablegen und haben alles zusammen.
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Fotografieren Sie mit Ihrem Natel die gesamten Elterninformationen und erstellen Sie ein neues «Album», in welchem Sie die Fotos ablegen. So haben Sie diese immer griffbereit. Sie können diese Fotos mit den anderen Betreuungspersonen (anderer Elternteil, Grosseltern, Tageseltern, etc.) teilen.
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Erstellen Sie eine (elektronische) Familien-Agenda (z.B. Shubidu), in der Sie die wichtigsten Termine eintragen (z.B. Montagmorgen: Turnunterricht, Freitagnachmittag: Schwimmunterricht, …). Diese Agenden können Sie mit den anderen Betreuungspersonen teilen.
Erfolgreiche Einschulung: Wie können Eltern ihre Kinder unterstützen?
Kinder werden schnell groß – und plötzlich steht die Einschulung vor der Tür. Das ist nicht nur für die Kleinen spannend und neu, auch für die Eltern bedeutet der erste Schultag ein entscheidender Wendepunkt. Selbstverständlich fragen sich die Eltern, ob ihr Kind reif genug ist für die Schule, in seiner motorischen, sprachlichen, kognitiven und sozialen Entwicklung genug weit fortgeschritten ist und ob sie als Eltern das richtige Umfeld geschaffen haben, damit ihr Kind den Einstieg in die Schule schafft. Sorgen, Zweifel und Ängste sind da nur allzu verständlich, aber unbegründet.
Die heutige Schule versteht sich als eine „Schule für alle“ und ist bemüht, jedes Kind willkommen zu heissen und zu integrieren. Es ist Ziel und Aufgabe der Schule, in harmonischer Zusammenarbeit mit den Eltern, Kinder im Lern- und Sozialisationsprozess zu begleiten und kindgerecht zu fördern.
Wie können die Eltern ihre Kinder beim Übergang in die Schule unterstützen?
Für einen guten Start in die Schulzeit ist es wichtig, den Kindern Sorgen und Bedenken vor der Schule zu nehmen. Eltern können ihrem Kind den Schuleintritt erleichtern, indem sie einige Vorbereitungen treffen und dafür sorgen, dass der Schulanfang möglichst stressfrei verläuft:
- Die Schule positiv darstellen: Eltern sollten mit den Kindern über die Schule sprechen und zwar positiv, z. B. dass man dort viele spannende Dinge lernen oder neue Freunde finden kann. Hilfreich sind dabei spannende oder lustige Erzählungen aus der eigenen Schulzeit. Auch Bücher mit Schulgeschichten vorzulesen, kann die Neugier der Kinder auf die Schule wecken. Durch diese Vorgehensweisen entwickelt das Kind langsam eine Vorstellung davon, was es in der Schule erwartet. Es kann begreifen, dass die Einschulung etwas völlig Normales ist und es keine Angst vor der Schule haben muss.
Vermieden werden sollten Sätze wie „In der Schule beginnt der Ernst des Lebens“ oder „Wie soll das nur mit Dir in der Schule werden?“, da das Kind sonst die Schule mit Angst statt mit Lernfreude und Neugier verbindet.
- Die neue Umgebung vor und während der Einschulung kennenlernen: Manchen Kindern macht Sorgen, dass sie ihre neue Umgebung noch nicht kennen. Schulweg und Schulgelände aber auch Lehrpersonen und Mitschüler sind ihnen unbekannt. Hier hilft es, anfangs den Schulweg mit dem Kind gemeinsam zu laufen und vorgängig Zeit auf dem Pausenhof zu verbringen, z.B. auf dem Spielplatz des Kindergartens. So macht sich das Kind nicht nur mit der Umgebung vertraut, sondern verbindet mit dem Schulgelände auch etwas Positives („Ich habe mit meiner Mutter auf dem Kindergartenspielplatz verstecken gespielt, das war lustig.“, „Ich habe mit meinem Vater auf dem Pausenplatz „Fussball“ gespielt und gewonnen.“).
Viele Kinder können bereits vor Eintritt in die Schule einen Tag der offenen Tür oder einen Besuchshalbtag erleben. Das ist eine gute Gelegenheit, mit dem Kind die zuständige Lehrperson, die Räumlichkeiten, das Schulgelände und den Schulweg kennenzulernen. Bestimmt sind in der Schule auch Kinder, die das eigene Kind schon kennt. Das gibt ihm zusätzliche Sicherheit und Vertrautheit.
- Vorfreude wecken: Schulsachen gemeinsam kaufen: Beziehen Sie Ihr Kind unbedingt in die Vorbereitungen für den Schulbeginn mit ein. Sicher hat es Spaß daran, gemeinsam mit Ihnen die neuen Schulsachen einzukaufen. Können die Kinder Pausen- oder Schulsack, Etui, usw. nach ihrem Geschmack aussuchen, können sie es in der Regel kaum erwarten, ihre neuen Sachen stolz in der Schule zu präsentieren.
- Führen Sie Routinen ein: Machen Sie Ihr Kind bereits im Vorfeld mit der anstehenden Schul- und Alltagsroutine vertraut. Sorgen Sie für eine verlässliche Tagesstruktur, z.B. etwa zur selben Zeit aufstehen und schlafen gehen. Richten Sie einen Platz im Haus ein, in dem Ihr Kind seine Schulsachen z.B. das Pausensäckli, die Turntasche, das Strassenverkehrszeichen/-weste, das Postmäppli, etc. verstauen kann. Schaffen Sie einen Arbeitsplatz für Ihr Kind, damit es ungestört seine Hausaufgaben erledigen kann. Geben Sie Ihrem Kind einerseits den Raum zur Erholung und die Möglichkeit Kameraden zu treffen, schützen Sie es andererseits aber vor allzu intensivem Freizeitprogramm und Medienkonsum.
- Lesen, Schreiben und Rechnen vor Schulbeginn üben? Eltern, die vor der Einschulung anfangen, mit ihrem Kind Lesen, Schreiben oder Rechnen zu üben, setzen ihr Kind unnötig unter Druck. Damit erzielt man in der Regel keinen Lernvorteil, sondern steigert nur eine mögliche Unlust bezüglich des Themas Schule. Vorlernen ist überhaupt nicht nötig. In der Schule lernen die Kinder alles rechtzeitig, in geeignetem Tempo und mit altersgerechten Methoden. Somit können sie diesen Teil getrost an die Lehrperson abgeben.
Unternehmen Sie als Eltern lieber gemeinsame Aktivitäten mit Ihrem Kind, bei denen es Spaß hat und etwas lernen kann. Machen Sie beispielsweise einen Zoobesuch, erzählen Sie Ihrem Kind Geschichten, spielen und basteln Sie mit ihm oder malen Sie gemeinsam Bilder. Solche oder ähnliche Aktivitäten sind deutlich besser geeignet, als wenn das Kind schon vor dem Schulanfang mit Lese- und Lernmappen konfrontiert wird.
- Selbstständigkeit unterstützen: Eltern, die ihren Kindern im Alltag nichts zutrauen, schüren Unsicherheit und Ängste. Übertragen Sie Ihren Kindern kleine, aber altersgerechte Aufgaben, lernen diese, Verantwortungen zu übernehmen und trauen sich selbst mehr zu. So haben sie generell weniger Bedenken vor neuen Situationen.
- Vertrauen Sie der Lehrperson: Sprechen Sie mit der Lehrperson, wenn Sie etwas nicht verstehen oder Ihnen Sorge bereitet. Arbeiten Sie mit der Lehrperson zusammen, ziehen Sie am gleichen Strick. Der Kontakt zwischen Schule und Elternhaus ist sehr wichtig und hilft meistens, Lösungen zu finden.
- Bleiben Sie gelassen: Nicht allen Eltern fällt es leicht, ihre Kinder loszulassen. Der Eintritt in die Schule bedeutet auch für Sie als Eltern einen Einschnitt. Sie sind sich der gesteigerten Anforderungen an die Kinder bewusst und nicht immer sicher, ob ihre Kinder diesen gewachsen sind. Vertrauen Sie sich selber, Ihrem Kind und der Lehrperson. Schaffen Sie zu Hause eine harmonische und weitestgehend stressfreie Atmosphäre. Wenn Sie selbst entspannt und cool bleiben, wird sich das auch auf die Stimmung Ihres Kindes übertragen.