Hochwasser der Rhone und der Seitenflüsse - Besondere Lage
Die Schneeschmelze, die wassergesättigten Böden und die extrem dynamischen Gewitterzellen, die seit Samstagnachmittag übers Wallis zogen, führten entlang der Seitenflüsse und der Rhone zu Überschwemmungen. Verschiedentlich kam es ebenfalls zu Murgängen. Die Rhone ist an verschiedenen Orten über die Ufer getreten, so zwischen Raron und Gampel oder auch zwischen Chippis und Siders. Es kam zu mehreren Evakuierungen, so im Goms, in Täsch, in Siders/Chippis oder auch in Sitten, wo mehrere hundert Personen evakuiert werden mussten. Die Hochwasserspitze der Rhone wurde im Oberwallis im Verlaufe der Nacht auf Sonntag erreicht und betrifft nun auch das Unterwallis. Dies hat das Kantonale Führungsorgan (KFO) bereits in der Nacht dazu veranlasst, für den ganzen Kanton die Alarmstufe herauszugeben. Parallel dazu verhängte der Staatsrat die besondere Lage, um im Bedarfsfall schnell handeln zu können. Das KFO empfiehlt der Bevölkerung dringend, sich nicht in der Nähe von Wasserläufen aufzuhalten, nicht auf Brücken zu parkieren, nur zwingend notwendige Reisen zu unternehmen, die Hochwasserereignisse nicht zu filmen oder zu fotografieren und den Anordnungen der Behörden strikt Folge zu leisten. Die Lage wird weiterhin laufend beobachtet und analysiert.
Seit dem frühen Samstagnachmittag zogen zahlreiche Gewitter über das Wallis. Bis Mitte der Nacht auf Sonntag entluden sich grosse und sehr dynamische Gewitterzellen mit lokal sehr heftigen Ereignissen. Insbesondere in den Seitentälern des linken Rhoneufers wurden lokal sehr hohe Niederschlagssummen verzeichnet.
Aufgrund der Entwicklung der Lage hat das Kantonale Führungsorgan (KFO) die für die Rhone geltende Warnstufe im Verlaufe der Nacht von Samstag auf Sonntag auf die Alarmstufe angehoben. Für die Seitenflüsse galt diese Alarmstufe bereits seit dem späteren Samstagnachmittag. Um im Bedarfsfall rasch handeln zu können, entschied sich der Staatsrat dazu, die besondere Lage zu verhängen und die Subordination des KFO an den Vorsteher des Departements für Sicherheit, Institutionen und Sport, Frédéric Favre, zu delegieren.
Die Hochwasserspitze der Rhone wurde im Oberwallis im Verlaufe der Nacht auf Sonntag erreicht und betrifft nun auch das Unterwallis. Die Rhone ist an verschiedenen Orten über die Ufer getreten, so zwischen Raron und Gampel oder auch zwischen Chippis und Siders. Es mussten mehrere hundert Personen evakuiert werden.
Entlang der Seitenflüsse kam es zu Überschwemmungen und Murgängen, so unter anderem auf der Simplonachse, die für den Verkehr geschlossen wurde. Weiter wurden im gesamten Kantonsgebiet zahlreiche Strassen gesperrt, darunter auch die Autobahn zwischen Siders und Sitten. Auf der Simplon-Bahnstrecke ist der Verkehr stark beeinträchtigt. Aufgrund der Lage können sich die Einschränkungen und Störungen auf dem Strassennetz rasch ändern. Der Strassenzustand kann direkt online auf der Website der Kantonspolizei abgerufen werden: https://www.polizeiwallis.ch/
Zur Bewältigung der Lage werden erhebliche Mittel eingesetzt. Es sind insgesamt 20 Führungsstäbe beteiligt. Im Einsatz stehen rund 320 Feuerwehrleute aus über 30 verschiedenen Korps, 100 Angehörige des Zivilschutzes, über 100 Mitarbeitende der für die Verkehrsinfrastruktur zuständigen Dienststellen sowie die Mitarbeitenden von kommunalen Dienste und privaten Unternehmen.
Das KFO empfiehlt der Bevölkerung dringend:
- nur zwingend notwendige Reisen zu unternehmen;
- sich von Wasserläufen fernzuhalten;
- nicht auf Brücken zu parkieren;
- keine Fahrten auf der Rhone oder rund um die Rhonemündung des Genfersees zu unternehmen;
- auf das Filmen oder Fotografieren von Hochwasserereignissen zu verzichten und
- sich strikt an die Anweisungen der Behörden zu halten.
Im Rahmen eines Pressebriefings, das für 14.00 Uhr im Ausbildungszentrum Grône an der Rue des Etreys 54 in Grône anberaumt wurde, wird ausführlich über die Lage informiert.