Massenbewegunsgefahrenkarten
Gefahrenstufen für Massenbewegungen
Für jeden Massenbewegungsprozess gibt es eine eigene Gefahrenkarte. Die synoptische Gefahrenkartedient dazu, alle diese Prozesse auf einer einzigen Karte abzubilden.
Die Gefahrenstufen (rot, blau, gelb, gelb-weiss gestreift, weiss) ergeben sich aus der Intensität eines Ereignisses und, bei spontanen Prozessen, aus deren Wahrscheinlichkeit.
Man unterscheidet drei Klassen der Intensität (schwache, mittlere, starke) und vier Klassen der Wahrscheinlichkeit (hoch, mittel, gering, sehr gering). Die Intensität wird für jeden Bewegungsprozess separat festgelegt, die Wahrscheinlichkeit kann auch als Wiederkehrperiode eines Ereignisses ausgedrückt werden: 30, 100, 300 oder über 300 Jahre.
Für die einzelnen Bewegungsprozesse sind folgende Intensitätsklassen festgelegt:
Block- und Steinschlag:
die Energie der Blöcke, ausgedrückt in Kilojoule (kJ):
- schwach: <30 kJ
- mittel: 30 -300 kJ
- stark:>300 kJ.
Fels- und Bergstürze weisen immer eine starke Intensität auf.
Permanente Rutschung:
die Rutschgeschwindigkeit, ausgedrückt in Zentimeter pro Jahr [cm/Jahr]:
- schwach: <2 cm/Jahr
- mittel: 2-10 cm/Jahr
- stark: >10 cm/Jahr
Die auf der Geschwindigkeit basierte Intensitätsklasse kann je nach Tiefe der Gleitfläche, Reaktivierungspotential oder Differentialbewegungen höher oder geringer ausfallen.
Beispiel einer Gefahrenkarte für permanente Rutschung.
Spontane Rutschung und Hangmuren:
Mächtigkeit der Rutschung, ausgedrückt in Metern [m]:
- schwach: <0.5m
- mittel: 0.5-2 m
- stark: >2 m
Analog dazu kann auch die Höhe der Ablagerung berücksichtigt werden (0.1m; <1m; >1m)
Einstürze:
- schwach: mögliches Vorhandensein von Lösungsprozessen unterworfenen Gesteinsschichten
- mittel: erwiesenes Vorhandensein von Lösungsprozessen unterworfenen Gesteinsschichten
- stark: Vorhandensein von Dolinen und erwiesene Einsturzgefahr
Rechtsgrundlage
Gesetzgebung Bund
Zentralwallis
1951 Sion
Unterwallis
1951 Sion