Newsletter 6/2023 |
Liebe Leserin, lieber Leser, Wussten Sie das schon? Böden sind aufgrund ihrer zahlreichen Funktionen für das Leben genauso wertvoll wie die Luft, die wir atmen, oder das Wasser, das wir trinken. Dennoch hat sich der Druck auf die Walliser Böden, insbesondere durch eine galoppierende Versiegelung, in den letzten Jahrzehnten verstärkt. Besonders besorgniserregend ist die Situation in der Rhoneebene. Seit 2021 bildet das Kantonale Bodenkompetenzzentrum (KOBO-Wallis) das zentrale Koordinations- und Vollzugsorgan in Sachen Bodenressourcen im Wallis. Seine Mission: die Umsetzung und Steuerung der Bodenstrategie Schweiz vom Mai 2020 auf kantonaler Ebene. Sein erstes und einziges Ziel: die Bewirtschaftung unserer Böden nachhaltig machen. Die DUW setzt sich stark für den Bodenschutz ein. Dieses Thema war es wert, dass wir ihm unseren ersten Newsletter des Jahres widmen. Ich wünsche allen eine anregende Lektüre! Christine Genolet-Leubin |
Themen
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2021-2022: Bilanz des KOBO-Wallis |
An seiner letzten Medienkonferenz präsentierte das KOBO-Wallis eine erste Bilanz seiner Arbeit und seine zukünftigen Projekte. Um die Ziele des Staatsrats zu erreichen, hat das Zentrum über 30 Massnahmen kategorisiert und priorisiert. Während des ersten Betriebsjahres des KOBO–Wallis lag der Fokus auf dem Monitoring des Verzeichnisses der Fruchtfolgeflächen, der Sensibilisierung für Böden im Siedlungsraum und der Überwachung der Baubewilligungsdossiers vor dem Hintergrund von Aufschüttungen in Landwirtschafts- und Rebbauzonen. Parallel dazu wurden die erforderlichen Grundlagen für die Informations- und Sensibilisierungsarbeit des KOBO–Wallis geschaffen. Schliesslich wurden auch kantonale Vollzugshilfen umgesetzt, wie jene für die Terrainveränderung oder -erhöhung in der Landwirtschafts- und Rebbauzone. |
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Bodenindexpunkte als Entscheidungshilfe |
Das Ziel, bis 2050 einen Nettobodenverbrauch von null zu erreichen, erfordert die Berücksichtigung der Bodenfunktionen in der Raumplanung. Zur Unterstützung der Entscheidungsträger könnten die Bodenindexpunkte (BIP) ein relevantes Instrument sein. Die Stiftung Sanu Durabilitas hat in Morges ein Pilotprojekt gestartet, dessen erste Ergebnisse veröffentlicht wurden. Die BIP haben zwei Schwerpunkte: Erstellung einer Skala, mit der die Qualität eines Bodens definiert werden kann, und Kartierung eines ausgewählten Perimeters, in dem die Punktzahlen der bewerteten Böden verzeichnet werden. Auf der Grundlage einer solchen Karte könnten dann bessere Entscheidungen über die künftige Nutzung von Böden für Wohngebiete, Landwirtschaft und Industrie getroffen werden.
________________________________________________________ Wie können mit den BIP die Böden in der Raumentwicklung aufgewertet werden ?Das kann man erfahren, am 23. Mai 2023 im Kongresshaus Biel anlässlich der nationalen Tagung «Der Wert der Böden für die Raumentwicklung – Planen und Bauen mit den Bodenindexpunkten». Die Tagung wird die ersten Schweizer Pilotprojekte zu den BIP vorstellen. Sie wird Handlungsmöglichkeiten für Kantone, Gemeinden und Regionen aufzeigen und die Möglichkeit bieten, sich zwischen Stadtplanern, Architekten, Boden- und Umweltspezialisten, Gemeinden, Kantonen und Bundesämtern auszutauschen. |
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Videos, um den Boden zu verstehen - und ihn zu pflegen |
Im Rahmen des Projekts "Städtische Böden", das von der Agenda 2030 unterstützt wird, werden besondere Anstrengungen unternommen, um das Thema Boden für jedermann verständlich zu machen. Zu diesem Zweck hat die DUW eine Reihe von Videos produziert. Jedes dieser Videos befasst sich mit einem ganz bestimmten Element: die Herausforderungen für Walliser Böden, den Boden kennen, die Böden im Siedlungsraum pflegen und auf lokaler Ebene handeln. Zurzeit sind die ersten drei Videos verfügbar, der letzte Clip wird im Laufe des Frühjahrs 2023 folgen. |
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Ein Internationaler Tag für den Boden |
Der 5. Dezember ist der Internationale Tag des Bodens. Im Jahr 2022 haben sich zum ersten Mal zahlreiche Schweizer Partner zusammengeschlossen, um die Gesundheit der Böden koordiniert zu fördern. Die Schweizer Akteure haben als Motto "Bodenständig: Lebensqualität für Stadt und Dorf" gewählt. Aus diesem Anlass hat das BAFU eine Serie von 16 Erklärungsvideos hergestellt, die Schweizer Initiativen und Beispiele zeigen. Das KOBO-Wallis hat sich an dieser Aktion beteiligt und freut sich über eine solch umfassende Aktion zur Förderung gesunder Böden. |
Der Boden, erklärt für JugendlicheDas KOBO-Wallis legt grossen Wert darauf, die Bevölkerung für die Bedeutung des Bodens zu sensibilisieren. Dies ist eine langfristige Aufgabe, da wir alle Nutzer des Bodens sind. Unter den vielen Zielgruppen, die es zu sensibilisieren gilt, nehmen die Jugendlichen einen entscheidenden Platz ein. Für sie hat die DUW sechs Factsheets entwickelt, die sorgfältig und humorvoll illustriert sind. Dabei ging es vor allem darum, eine klare und einfache Definition der Ressource "Boden" zu liefern und gleichzeitig die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf die Entwicklung des Bodens zu erläutern. Es kann schwierig sein, alle Zusammenhänge zu verstehen, aber mit dem erforderlichen Mass an Kreativität ist es fast ein Kinderspiel! |
Das Oberwallis, Ziel der Jahresexkursion der BGSDas Wallis wurde von der Schweizerischen Bodenkundlichen Gesellschaft (BGS) mit deren jährlicher Mitgliederexkursion beehrt. Genauer gesagt das Oberwallis, denn die Region war Gastgeber an diesen zwei Herbsttagen, an denen ein reger Austausch erfolgte. Das Programm war in mehrere Vorträge unterteilt, darunter jener des Chefs unserer Sektion Altlasten, Böden und Grundwasser, Yves Degoumois. Bei dieser Gelegenheit stellte er den Bodenkundlern aus allen Landesteilen die Bodenstrategie des Kantons Wallis vor. |
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Info |
Service de l'environnement |