Tapinoma magnum
Die Ameise Tapinoma magnum, eine neue invasive exotische Art im Wallis
Tapinoma magnum Mayr, 1861 (Hymenoptera, Formicidae, Dolichoderinae) ist eine aus dem Mittelmeerraum stammende Ameise, die in Mittel- und Nordeuropa als invasiv gilt. Ihre Ankunft in der Schweiz ab 2012 steht wahrscheinlich im Zusammenhang mit der Einfuhr von Zierpflanzen oder -sträuchern mit befallener Erde.
In unseren Breitengraden entwickelt sich diese Art in Umgebungen, die stark von menschlichen Aktivitäten beeinflusst werden (Gärten, Friedhöfe, Ruderalflächen, Parkplätze, sogar Kulturland). Sie legt im Boden ein ausgedehntes Netz von Gängen an, die an der Oberfläche als Öffnungen zu erkennen sind, die von Hügeln aus Aushubmaterial umgeben sind. Als Allesfresser ernährt sich Tapinoma magnum vom Honigtau von Blattläusen und bildet dichte Spuren auf Pflanzen, die diese Insekten beherbergen.
Ameisen haben ein hohes invasives Potenzial und können für den Menschen ein erhebliches Ärgernis darstellen. Die Bisse einer grossen Anzahl von Ameisen sind unangenehm und das Betreten von Gärten und Friedhöfen kann in der warmen Jahreszeit sehr beschwerlich werden. Seltener dringen sie in Häuser ein, z. B. durch elektrische Leitungen.
Tapinoma magnum lässt sich anhand der folgenden Kriterien von anderen Ameisen unterscheiden :
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Sie ist eine kleine, vollständig schwarze Ameise, deren Arbeiterinnen zwischen 2 und 4 mm gross sind.
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Sie bewegt sich in grosser Zahl entlang von Bahnen mit Tausenden von Arbeiterinnen, die entlang von Gehwegen, Mauern und anderen festen Strukturen sehr gut sichtbar sind.
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Ihre unterirdischen Gänge sind an der Oberfläche durch Öffnungen erkennbar, die von kleinen Hügeln aus ausgehobenem Material umgeben sind.
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Im Vergleich zu den einheimischen Ameisen reagiert sie besonders empfindlich auf Störungen ihrer Nester.
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Sie verströmt einen charakteristischen, leicht zitronigen Geruch nach ranziger Butter, wenn sie zerdrückt wird (ein besonderes Kriterium der Gattung Tapinoma, zu der auch zwei im Wallis unproblematische einheimische Tapinoma-Arten gehören).
Tapinoma magnum kann mit anderen einheimischen Arten der Gattung Tapinoma und mit der Schwarzen Gartenameise (Lasius niger) verwechselt werden, die sich trotz ihres Namens durch ihr leicht rötliches Aussehen am Hinterleib und an den Beinen unterscheidet. Der Hauptunterschied besteht darin, dass sie bei Störungen des Nestes weniger schnell aktiv wird. Sobald sie Probleme bereiten, sollten Sie verdächtige Ameisen, die den oben beschriebenen Kriterien bezüglich Grösse, Verhalten und Geruch entsprechen, von Fachleuten formell identifizieren lassen.
Keines der Insektizide, die traditionell gegen Ameisen eingesetzt werden, (kleine Dosen, Pulver und andere Produkte, die in der Schweiz frei zugänglich im Handel erhältlich sind) hat sich gegen diese Art als wirksam erwiesen. Alternative Massnahmen (Leimringe, kochendes Wasser,...) können die Unannehmlichkeiten lokal begrenzen.
Wenn die Belästigungen zu gross sind, sollten Sie einen Fachmann mit entsprechender Genehmigung beauftragen oder sich bei Ihrer Gemeinde erkundigen.
Bei Verdacht auf Tapinoma magnum können etwa zehn tote Ameisen, vorzugsweise grosse Tiere (in Alkohol getaucht oder mindestens 24 Stunden lang eingefroren) an folgende Adresse geschickt werden:
Freitag Anne, Musée de zoologie, Pl. de la Riponne 6, 1005 Lausanne, anne.freitag@vd.ch
Weitere Informationen sind beim Amt für Wald, Natur und Landschaft erhältlich (sfnp@admin.vs.ch, 027 606 32 00).
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Freitag Anne
Adresse NaturéumPl. de la Riponne 6
1005 Lausanne
@ E-Mail Adresse anne.freitag@vd.ch
Bei Verdacht auf Tapinoma magnum können etwa zehn tote Ameisen, vorzugsweise grosse Tiere (in Alkohol getaucht oder mindestens 24 Stunden lang eingefroren) an folgende Adresse geschickt werden
Weitere Informationen sind beim Amt für Wald, Natur und Landschaft erhältlich
@ E-Mail Adresse sfnp@admin.vs.ch
Telefon 027 606 32 00