Maraîche de Plex

Collonges

Willkommen

Die extrem selten gewordenen Torfmoore (oder Hochmoore) sind sehr wertvolle Standorte für die Bewahrung der Biodiversität. 1850 bedeckten Moore rund 250'000 Hektaren der Schweiz, was ungefähr der Hälfte der Fläche des Kantons Wallis entspricht. 90% davon sind heute aufgrund von Entwässerung oder Torfabbau verschwunden. Aus diesem Grund wurde das Hochmoor «Maraîche de Plex» 1991 in das Bundesinventar der Hochmoore von nationaler Bedeutung aufgenommen. Seit 1995 präzisiert ein kantonaler Entscheid die Schutzziele dieses Standorts und legt die Regeln fest, die einzuhalten sind.

Die kleine Hochebene mit der Alpe von Plex entstand vor 12'000 Jahren, nachdem sich der Gletscher zurückgezogen und dort eine kleine Moräne und einen See zurückgelassen hatte. Allmählich entstand um diesen See herum ein Moor sowie ein Schwarzerlen-Sumpfwald. Durch die langsame Ansammlung von Torf konnte sich das Moor nach und nach auf Kosten der offenen Wasserfläche ausdehnen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts bestand dieser Ort grösstenteils aus unterschiedlichen Arten von Feuchtgebieten (Hochmoore, Niedermoore, Feuchtwiesen und stehende Gewässer).

Zwischen 1960 und 1990 wurde der Standort durch verschiedene Eingriffe beeinträchtigt (Beweidung, Entwässerung, Auffüllen des Teiches), die zur Austrocknung und Verbuschung des Moors führten. Seit 1992 hat die Revitalisierung des «Maraîche de Plex» durch verschiedene Arbeiten (Anbringen von Zäunen, Fällen von Bäumen, Entfernen von Entwässerungskanälen, Anlegen eines Teiches etc.) dazu geführt, dass sich diese Feuchtgebiete nach und nach regenerieren und ihrem früheren Zustand annähern.

Maraîche de Plex
Maraîche de Plex, Photo: © SFNP

Was ist ein Torfmoor ?

Am Anfang steht immer ein wassergetränkter, sauerstoffarmer Boden. Reste von abgestorbenen Pflanzen zersetzen sich hier nur unvollständig. Es gibt zwei Arten von Mooren: Flachmoore, die sauer oder alkalisch sein können und in Kontakt mit dem Grundwasserspiegel stehen, werden von Wasser gespeist, das nach der Zirkulation im Boden mehr oder weniger stark mit Mineralien angereichert ist. Hochmoore oder Torfmoore, die immer sauer sind, befinden sich oberhalb des Grundwasserspiegels und werden daher ausschliesslich von sehr nährstoffarmem Regenwasser gespeist.

Die dort wachsenden Torfmoose schaffen ein saures Milieu und machen es den zersetzenden Mikroorganismen schwer oder sogar unmöglich, ihre Aufgabe zu erfüllen. Die abgestorbenen Torfmoose sammeln sich an und bilden eine schwarze, kompakte Erde, die sehr reich an organischen Stoffen ist: Torf.

Das Torfmoor «Maraîche de Plex» besteht hauptsächlich aus einem Hochmoor in seiner Mitte, aber auch aus Niedermooren in den Kontaktbereichen mit den umliegenden Weiden.

Flora

Das Niedermoor und das Torfmoor «Maraîche de Plex» beherbergen zahlreiche Pflanzen, die für beiden Arten von Feuchtgebieten charakteristisch sind: Torfmoose1, Wollgras2 und mehrere Seggen-Arten, darunter die Blasen-Segge3. Der von Schwarzerlen gesäumte Weiher ist wieder mit Flachfrüchtigen Wassersternen4 bedeckt, einer Wasserpflanze, die laut der Roten Liste der bedrohten Arten der Schweiz als gefährdet gilt.

Sphaignes
Photo : © Drosera SA
1Torfmoos

Sphagnum sp.

Linaigrette à larges feuilles
Photo: © Drosera SA

2Breitblättriges Wollgras
Eriophorum latifolium 

Laîche vésiculeuse
Photo: © Drosera SA

3Blasen-Segge
Carex vesicaria

etoile d'eau à fruits plats
Photo: © Drosera SA

4Flachfrüchtiger Wasserstern
Callitriche platycarpa

Fauna

Die Fauna ist weniger vielfältig, da sich nur wenige Arten an die extremen Bedingungen, die in diesen Biotopen herrschen, angepasst haben. Dennoch findet man hier interessante Arten wie den Bergmolch oder den Grasfrosch sowie mehrere Libellenarten, darunter die potenziell gefährdete Kleine Moosjungfer.

Triton alpestre

Bergmolch
Ichtyosaura alpestris

Grenouille rousse

Grasfrosch
Rana temporaria

Kleine Moosjungfer
Leucorrhinia dubia

Informationen

Gemeinde Collonges
Zugang
Bus nach Collonges von Martigny/Evionnaz, dann 2 Std 30 Min. zu Fuss
Von Collonges aus folgen Sie der Route du Mont und dann der Route de Plex
Infrastrukturen Infotafeln
Beschluss N°451.325 (1995)
Fläche 1,94 ha, Schutzperimeter
Bedeutung nationale, Hochmoor (1991)
Dokumente  

Redaktion: Drosera SA | Artenzeichnung: Jérôme Fournier | Gestaltung: etco.ch