Pfynwald
Salgesch, Varen, Leuk, Siders
Willkommen
Der Pfynwald zeichnet sich durch eine Überlagerung verschiedenartiger Lebensräume hohen biologischen Wertes aus: trockene und feuchte Wälder, Auengebiete, Steppenrasen, Moore, kleine Teiche, Mähwiesen usw. Daher ist es nicht erstaunlich, dass es sich um die reichste Landschaft der Walliser Rhoneebene handelt!
Flora
Hinsichtlich seiner Ausdehnung sowie des Reichtums des für warme und trockene Lebensräume typischen Flora und Fauna ist der Pfynwald einer der wichtigsten Föhrenwälder Zentraleuropas. Unter der wertvollen Flora, oft mediterraner oder orientalischer Herkunft, findet man den Lotwurz, den Klebrigen Zahntrost, die Kleine Kronwicke und den Dingel.
Schweizer Lotwurz
Onosma helvetica
Kleine Kronwicke
Coronilla minima
Dingel
Limodorum abortivum
Fauna
Vor einigen Jahren sang hier noch der Ziegenmelker. Für Libellen und Amphibien sind die Waldteiche wahrhaftige
Paradiese. Diese Teiche beherbergen einige der letzten Walliser Grünfroschpopulationen und den höchst gefährdeten einheimischen Dohlenkrebs.
Ziegenmelker
Caprimulgus europaeus
Haselhuhn
Tetrastes bonasia
Kleiner Wasserfrosch
Pelophylax lessonae
Dohlenkrebs
Austropotamobius pallipes
Auen im Pfynwald und im Rottensand
Die Flussabschnitte beim Pfynwald und beim Bois Noir in Saint-Maurice sind die einzigen, die von der harten Eindämmung der Rhone verschont blieben. Im Pfynwald, auf einer Distanz von etwa 7 km, fliesst die Rhone trotz der Deiche mehr oder weniger frei, wodurch ein einzigartiges Auengebiet erhalten blieb. Grasbewachsene Pionier-und Kiesböden, die immer wieder durch die Launen des Flusses umgestaltet werden, treten neben Weidendickichten und Pappel- und Erlen-Auenwäldern auf. Früher schwemmte die Rhone Schutt vom Illgraben in die Ebene des Rhonesandes an. Nach dem Bau der Dämme im Jahre 1960 begann sich allmählich eine Steppenvegetation mit mageren Kiefern auszubreiten. Heute ist der Rottensand nach wie vor ausgesprochen wertvoll, unter anderem aufgrund der für Pionierstandorte typischen Insekten.
Der Flussuferläufer und der Flussregenpfeifer, zwei seltene und für Auen typische Stelzvögel, lassen sich dem Fluss entlang beobachten. Die Walliser Levkoje, eine äusserst seltene Blume, die man nur im Wallis findet (nur 4 Standorte bekannt), sowie der in der Schweiz vom Aussterben bedrohte Kiesbank-Grashüpfer kommen in der Aue vom Pfynwald vor. Weiter leben Waldschnepfen und Biber im Auenwald.
Flussuferläufer
Actitis hypoleucos
Flussregenpfeifer
Charadrius dubius
Kiesbank-Grashüpfer
Chorthippus pullus
Waldschnepfen
Scolopax rusticola
Informationen
Gemeinden | Salgesch, Varen, Leuk, Agarn, Anniviers, Chippis, Sierre |
Zugang |
Markierung ab den Bahnhöfen Sierre und Leuk oder Bus |
Parkplätze an der Strasse zwischen Sierre und Leuk | |
Infrastrukturen | Naturlehrpfade, Wanderwege, geführte Exkursionen, Infotafeln, Broschüre, Ermitage Restaurant und Ausstellungen, Campingplätze, Schwimmbad, Vitaparcours, River-Rafting |
Beschluss | Nr. 451.120 (1997) |
Fläche | 2033 ha, Schutzperimeter |
Bedeutung | national, Landschaft (1998), Aue (1992), Amphibien (2001) |
Dokumente | Buch: Bille & Werner (1986). Natur entdecken im Pfynwald. Broschüre: Oggier & Werner (1986). Pfynwald: Führer zum Naturlehrpfad. www.pfyn-finges.ch |
Konzeption, Texte: Drosera SA: Patrick Chevrier, Jérôme Fournier, Nadège Uldry, Paul Marchesi