Stipendien zur Förderung der Forschung im Wallis
Der Kanton Wallis verfügt über verschiedene Instrumente zur Förderung der Forschung zu seinem Territorium. Unter anderen haben die Vallesiana-Forschungsstipendien der Dienststelle für Kultur das Ziel, den Bereich der wissenschaftlichen Forschung zu stärken. Sie fördern Projekte im Zusammenhang mit dem Kultur- und Naturerbe, das von den kantonalen Gedächtnisinstitutionen bewahrt wird (Staatsarchiv, Mediathek Wallis, Kantonsmuseen), und sie sollen günstige Rahmenbedingungen schaffen für die Entwicklung nachhaltiger Berufslaufbahnen sowie für die Zusammenarbeit von Forschenden an innovativen Projekten und im Rahmen von Projektgruppen.
Seit mehreren Jahren ermöglichen diese Art von Stipendien bemerkenswerte Arbeiten, welche zuweilen noch wenig bekannte Aspekte des Walliser Kulturerbes ans Licht holen.
«Dank dem Vallesiana-Stipendium konnten wir ein Forschungsprojekt zu Germaine Boy (1884–1971), Anna Dubuis (1878–1929), Valentine Métein-Gilliard (1891–1969), Berthe Roten-Calpini (1871–1962) und Marguerite Vallet-Gilliard (1888–1918) realisieren. Diese fünf Künstlerinnen gehörten der Schule von Savièse an und waren bisher, im Gegensatz zu Marguerite Burnat-Provins (1872–1952), von der wissenschaftlichen Diskussion rund um dieses einzigartige Kunstphänomen weitgehend unbeachtet.
Die Unterstützung der Dienststelle für Kultur des Kantons Wallis war entscheidend, da sie uns den notwendigen Anstoss gab, damit wir die Forschungsarbeiten unter günstigen Bedingungen durchführen konnten (Archivbesuche in Genf und im Kanton Waadt, Begegnungen und Interviews mit Nachkommen usw.). Dank dem Stipendium konnten wir uns in der Folge die Zeit nehmen für die Beschreibung der vergessenen Privatleben und Laufbahnen dieser bedeutenden Künstlerinnen ihrer Zeit.
Das Vallesiana-Stipendium war eine erste entscheidende Etappe für unsere Forschungsarbeit, welche die Wahrnehmung der Künstlerinnen der Schule von Savièse verbessert hat und ausserdem zur Redaktion eines umfassenden inklusiven Werks über dieses Kunstphänomen geführt hat, das im Herbst 2024 bei art&fiction in Lausanne erscheinen wird.»
Isaline Pfefferlé und Maéva Besse, Kunsthistorikerinnen, Begünstigte des Vallesiana-Forschungsstipendiums 2021.
Bewerbungsprozess und -frist: Anfang Jahr werden die Stipendien ausgeschrieben und Junior- wie Senior-Forscher zur Bewerbung aufgefordert. Die Bewerbungen können bis 30. Juni 2024 an Vallesiana gerichtet werden. Eine Fachkommission entscheidet, welche Projekte unterstützt werden. Die Entscheidung wird vor dem 31. August 2024 bekannt gegeben.