Das Wallis ist der Kanton, der am stärksten den zerstörerischen Auswirkungen eines Erdbebens ausgesetzt ist. Unter sämtlichen Naturgefahren, die das Kantonsgebiet bedrohen, weist das Erdbeben das grösste Potenzial auf, die Integrität von Personen, Gebäuden, Infrastrukturen oder der wirtschaftlichen Tätigkeit zu beeinträchtigen.

Die Geschichte zeigt, dass im Durchschnitt alle 100 Jahre ein Erdbeben der Stärke 6 bis 6,5 auf der Richterskala vorkommt. Aus diesem Grund wird damit gerechnet, dass es in absehbarer Zukunft ein schweres Erdbeben im Wallis geben wird, das erhebliche Schäden in einem Umkreis von 15 Kilometern rund um das Epizentrum verursachen wird. Der Kanton muss sich deshalb darauf vorbereiten.

VERHALTENSEMPFEHLUNGEN

Vor

Bei Neubauten, Umbauten und Sanierungen

  • Den besten Schutz vor den Folgen eines Erdbebens bietet eine erdbebengerechte Bauweise. Sie verfolgt als oberstes Ziel, den Einsturz eines Gebäudes und damit Todesopfer und Verletzte zu vermeiden
  • Der Abschluss einer Erdbebenversicherung stellt eine weitere Möglichkeit dar, das persönliche (finanzielle) Risiko zu minder

Gefahrenherde im Gebäudeinnern

  • Gegenstände sichern, die aufgrund der Erschütterungen beschädigt werden und / oder herunterfallen und dabei Verletzungen verursachen.

Vorbereitet sein (auf Erdbeben und andere Notlagen)​

  • Überlegen, wie man sich bei einem Beben verhalten sollte (siehe  Während eines Erdbebens)

Während

Im Gebäude​

  • In Deckung gehen (z. B. unter einem stabilen Tisch) und Ruhe bewahren
  • In Acht nehmen vor herunterfallenden oder umstürzenden Gegenständen (z. B. Regale, schwere Möbel, Fernseher, Musikanlagen und Beleuchtung) sowie die Nähe zu Fenstern und Glaswänden meiden, die zerbrechen könnten
  • Das Gebäude nur verlassen, wenn die Umgebung sicher ist 

Im Freien​

  • Im Freien bleiben, nicht in ein Gebäude fliehen
  • Nähe zu Gebäuden, Brücken, Strommasten, grossen Bäumen und weiteren Dingen meiden, die einstürzen oder herunterfallen könnten
  • An Gewässern Uferbereich verlassen

In einem Fahrzeug​

  • Fahrzeug anhalten und während des Bebens nicht verlassen
  • Brücken, Unterführungen, Tunnels und Nähe zu Gebäuden am Strassenrand meiden (Einsturzgefahr)

Nach

  • Ruhe bewahren und Hilfe leisten, ohne sich dabei selbst zu gefährden
  • Auf Nachbeben gefasst sein
  • Gebäude auf Schäden prüfen. Im Fall von grösseren Schäden Gebäude verlassen (das Gebäude ist möglicherweise einsturzgefährdet und hält keinem weiteren Beben stand)
  • Sich über Radio oder Fernsehen informieren
  • Anweisungen der Einsatzkräfte befolgen
  • Nur in Notfällen telefonieren (Netz für wirkliche Notfälle frei halten)