Jahresbericht 2022
« Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen. »
Chinesisches Sprichwort
Nachdem uns die letzten Jahre die Gesundheitskrise in Atem gehalten hatte, hofften wird alle, 2022 würde wieder ein Stück Normalität Einzug halten. Niemand konnte sich vorstellen, dass auf europäischem Boden ein Krieg von solcher Brutalität ausbrechen würde. Mit dem Krieg tauchten auch die Bilder voller Leid und Verwüstung wieder auf, die wir auf unserem Kontinent nicht mehr für möglich gehalten hatten. Unser Kanton hat zusammen mit den anderen Landesteilen rasch reagiert, um die Flüchtlinge dieses Konflikts aufnehmen zu können. Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kantonsverwaltung, die sich vor und hinter den Kulissen unermüdlich dafür einsetzen, dass diese Opfer bei uns Ruhe und Frieden finden können, möchte ich an dieser Stelle meine Dankbarkeit aussprechen.
Ausgelöst vom Wahnsinn des Krieges hat die Energiekrise unser Konsumverhalten, an das wir uns so gewöhnt haben, ziemlich durcheinandergebracht. Man darf aber auch nicht vergessen, die positiven Signale wahrzunehmen, die es gab. Die Bevölkerung, die dazu aufgerufen wurde, ihren Beitrag zu leisten, ist diesem Aufruf gefolgt und so konnten erste konkrete Ergebnisse verzeichnet werden. Für mich ist dies der Beweis dafür, dass wir in schwierigen Zeiten dazu bereit sind, zusammenzustehen und uns mit unseren Nachbarn zu solidarisieren. Aus dieser Erkenntnis schöpfe ich grosse Hoffnung für die Zukunft unserer Welt.
Hoffnung, die es braucht – umso mehr, als dass wir uns seit längerem auch mit den Auswirkungen einer anderen Krise, der Klimakrise, konfrontiert sehen. Seit Beginn der Messungen im Jahr 1864 war die Klimaerwärmung noch nie so konkret ersichtlich wie dieses Jahr und auf einen milden, sehr trockenen Winter folgte ein Sommer mit ausgeprägten Hitzeperioden und massivem Regenmangel. Auch in dieser Krise muss die Politik geschlossen auftreten, um konkrete, einfache und wirksame Massnahmen zu finden, die schnell umgesetzt werden können und die Bevölkerung überzeugen. Nur so wird es uns gelingen, eine der grössten Herausforderungen zu bewältigen, mit der die Menschheit je konfrontiert war.
Diese gemeinsame strategische Vision hat der Staatsrat in den Mittelpunkt seines Regierungsprogramms gestellt, dessen überarbeitete Fassung Anfang des Jahres veröffentlicht wurde: die Vision eines Kantons, der Krisen zu bewältigen weiss, Schritt für Schritt auf seine Ziele für nachhaltige Entwicklung hinarbeitet und sein Potenzial voll entfaltet.
Unsere Welt verändert sich. Dies zwingt uns zur Entscheidung, ob wir in unseren alten Gewohnheiten verbleiben möchten oder die Chance packen und darüber nachdenken wollen, wie wir eine bessere Welt gestalten können.
Roberto Schmidt
Präsident des Staatsrates
STAATSRAT 2022-2023
Von links nach rechts
Mathias Reynard | Staatsrat, gewählt am 28.03.21 |
Frédéric Favre | Staatsrat, gewählt am 19.03.17, wiedergewählt am 28.03.21 |
Franz Ruppen | Staatsrat, gewählt am 28.03.21 |
Philipp Spörri | Staatskanzler, Ernennung am 09.12.09 |
Roberto Schmidt | Präsident des Staatsrats, gewählt am 19.03.17, wiedergewählt am 28.03.21 |
Christophe Darbellay | Vizepräsident des Staatsrats, gewählt am 19.03.17, wiedergewählt am 28.03.21 |