Den Demografischen Wandel antizipieren
Kontext
Die Demografie und ihre Zusammensetzung (Alterspyramide) haben einen massgeblichen Einfluss auf die Bedürfnisse in Sachen öffentliche Infrastrukturen, auf die Gesundheits- und Bildungskosten, die Raumnutzung, das Wirtschaftswachstum, die generationenübergreifende Solidarität oder auch die Steuereinnahmen.
Die ständige Wohnbevölkerung des Wallis umfasst 335’696 Personen. Gemäss demografischen Hochrechnungen wird die Wachstumsrate der Walliser Bevölkerung bis 2025 über dem schweizerischen Durchschnitt bleiben. Dies mit Ausnahme einzelner Regionen im Oberwallis, wo sie negativ sein wird. Diese Hochrechnungen weisen aber auch auf eine verstärkte Bevölkerungsalterung hin. So wird sich die Zahl der über 80-Jährigen in den nächsten zehn Jahren verdoppeln. Bis 2025 wird die Zahl der unter 20-Jährigen um 9 Prozent und jene der über 65-Jährigen um 34 Prozent zunehmen. Die Zahl der Pensionierten pro 100 Personen im erwerbsfähigen Alter wird bis 2025 um 39 Prozent zunehmen.
Vision
Der Kanton Wallis schafft die nötigen Voraussetzungen, damit sich jede Generation entfalten kann. Er antizipiert die Bevölkerungsalterung, indem er Massnahmen zur Aufwertung der Kompetenzen der Seniorinnen und Senioren ergreift.
Er berücksichtigt die Ausbildungsbedürfnisse der jüngeren Bevölkerung, sowie die Bedürfnisse im Sozial-, Gesundheits- und Betreuungsbereich einer stark alternden Bevölkerung durch die Zurverfügungstellung der erforderlichen Plätze in den Pflegeheimen und den Ausbau der Pflege zu Hause.
Mit gezielten Massnahmen zugunsten der Familien im Bereich der Raumentwicklung und der Wirtschaftsförderung unterstützt der Kanton die Annäherung und Solidarität zwischen den Generationen, um die Auswirkungen der Bevölkerungsalterung in gewissen Regionen zu dämpfen.
Prioritäre Massnahmen und Projekte
- Vorwegnahme der Herausforderungen im Zusammenhang mit der Alterung der Bevölkerung mittels folgender Hauptmassnahmen : Ermittlung der Bedürfnisse der Walliser Senioren, Schaffung des nötigen rechtlichen Rahmens für eine Alterspolitik, Einrichtung einer einheitlichen Koordinations- und Informationsstelle für die Dienstleistungen von den und für die Walliser Seniorinnen und Senioren, Förderung innovativer Bürgerprojekte in Sachen Beteiligung, Zusammenleben und generationsübergreifende Solidarität
- Umsetzung der Langzeitpflegeplanung 2016-2020, die ein moderates Wachstum im Bereich der Pflege in Pflegeheimen, aber eine starke Zunahme der Unterstützung und Pflege zu Hause vorsieht
- Beibehaltung einer familienfreundlichen Steuerpolitik
- Durchführung einer Studie über die Walliser Familien, die als Grundlage für die Erarbeitung einer zwischen den Dienststellen und Departementen des Staates koordinierten Familienpolitik dienen soll
- Revision des Ausschüttungsmodells des kantonalen Familienfonds durch die Einführung eines degressiven einkommensabhängigen Betrags, um gezielt den bedürftigen Familien unter die Arme zu greifen und die Schwelleneffekte zu begrenzen
- Zweckmässigkeitsanalyse : Einführung einer Überbrückungsrente für Personen, die das Alter für den Vorbezug der AHV-Rente erreicht haben, keine Arbeitslosenentschädigung beziehen und deren Einkommen unter den EL-Normen liegt
Gesetzesrevisionen
- Gesundheitsgesetz
- Ausführungsgesetz zum Bundesgesetz über die Familienzulagen
Statistische Kennzahlen
+12%
Wachstum der ständigen Wohnbevölkerung zwischen 2015 und 2025 (CH=+10 %)
Entwicklung der Altersgruppen zwischen 2015 und 2025 :
+9%
0-19 Jahre (CH=+9 %)
+7%
20-64 Jahre (CH=+5 %)
+34%
65 Jahre und älter (CH=+27 %)
+39%
Anzahl Pensionierte pro 100 Personen im erwerbsfähigen Alter im Jahr 2025 (CH=35 %)
+119%
Zunahme der über 80-Jährigen bis 2030