Einrichtung der RER Genfersee Süd
Warum eine Eisenbahn südlich des Genfer Sees?
Die Eisenbahnlinie zwischen St-Gingolph und Evian ist seit vielen Jahren stillgelegt. Nur die Departementstraße D1005 bietet eine direkte Straßenverbindung zwischen dem Wallis und Evian. Diese Straße hat mit durchschnittlich 10.700 Fahrzeugen/Tag (nach Angaben des Kantons Wallis) viele Stauprobleme. Diese RER wird es den französischen Grenzbewohnern ermöglichen, mit dem Zug in die Schweiz und umgekehrt zu reisen, dank einer neuen Verbindung Genf-Wallis über den südlichen Teil des Sees. Damit wird die französisch-schweizerische Strecke entlastet.
Was wurde erreicht und was bleibt noch zu tun?
Im Jahr 2009 haben das Syndicat Intercommunal d'Aménagement du Chablais (SIAC, die 62 französischen Chablais-Kommunen) und die Chablais Région (die 29 Schweizer Chablais-Kommunen) eine Vorstudie gestartet, um die Bedingungen für die Wiedereröffnung der Strecke für den Personenverkehr zu untersuchen. Dieser Ansatz wurde von der Region Rhône-Alpes und dem Staat Wallis sowie von der Europäischen Union im Rahmen des Programms Interreg IV unterstützt. Die Ergebnisse dieser Vorstudie, die 2011 veröffentlicht wurde, zeigten, dass eine kommerzielle Wiedereröffnung wirtschaftlich tragbar sein könnte.
Im Anschluss an diese Überlegungen haben die französischen Partner erreicht, dass die letzte Phase der Studien in den zwischen der Region Rhône-Alpes und dem französischen Staat unterzeichneten Contrat de Plan (CPER 2014-2020) aufgenommen wird. Aus dem europäischen Programm Interreg V wurde eine erhebliche finanzielle Unterstützung gewährt.
In diesem Rahmen führten die Partner zwischen 2015 und 2017 eine erste Tranche von Studien durch, die den Schienenabschnitt aktualisiert haben, um eine gute Kohärenz mit den geplanten zugehörigen Diensten zu gewährleisten und um Daten aus der Raumplanung zu integrieren.
Zwischen 2020 und Mitte 2022 wird eine neue Phase von Vorstudien durchgeführt. Sie wird sich auf den Schienen- und Tiefbau konzentrieren, um Art und Kosten der Arbeiten, die für die Wiedereröffnung der Südman-Linie für den Personenverkehr zwischen Evian und Saint-Gingolph erforderlich sind, zuverlässig zu bewerten. Außerdem wird eine sozioökonomische Studie über die absehbaren Folgen der Wiedereröffnung des regionalen Eisenbahnverkehrs durchgeführt.
Der Zug soll frühestens 2026 in Betrieb genommen werden.
Wer zahlt für dieses Projekt und wie viel?
Dieses Projekt mobilisiert viele Akteure auf beiden Seiten der Grenze. Die Kosten für das Projekt werden auf rund 190 Mio. CHF geschätzt, wobei der Anteil Frankreichs und der Schweiz zusammengerechnet wird.