Volkswirtschaft und Bildung

Landwirtschaft

Regionale Kulinarik

Im Sommer 2019 wurde das Wallis als erste «Slow Food Travel»-Destination der Schweiz auserkoren. Das Pilotprojekt wird von Slow Food Schweiz und der Dienststelle für Landwirtschaft, in Zusammenarbeit mit Valais/Wallis Promotion, geleitet. Es wird vom Bund über das Programm Innotour unterstützt. Ziel ist es, bis 2021 über vierzig regionale Angebote zu schaffen, die es Touristen ermöglichen, die gastronomische, kulinarische und kulturelle Vielfalt des Kanton zu entdecken. Ein anderes kantonales Projekt mit dem Namen «Regional kochen» soll Gemeinschaftsgastronomiebetriebe, Schulmensen, Heim- und Spitalrestaurants anregen, vermehrt auf regionale Produkte zu setzen. Zu guter Letzt beteiligte sich der Kanton zusammen mit dem Aostatal auch am interregionalen Projekt «Eat Biodiversity», das dem Label «Fleur d’Hérens» neues Leben einhauchte.

Feuerbrand

In der Talebene zwischen Sitten und Siders waren 32 Hektaren Obstkulturen von Feuerbrand betroffen.  Die Bäume mussten auf zehn Hektaren komplett und auf 22 Hektaren teilweise ausgerissen werden. Der Kostenpunkt für die Entschädigung beläuft sich auf 740'000 Franken. Zudem wurden bei Privatpersonen Dutzende isolierte Obst- oder Zierbäume gefällt. Durch die Massnahmen konnte die Ausbreitung des Bakteriums im Wallis in Grenzen gehalten und der Status als Schutzgebiet für 2020 bewahrt werden. Der Pflanzenschutz in den Baumkulturen gestaltete sich aufgrund der besonderen Wetterbedingungen dieses Jahr besonders schwierig. Lokal wurden grosse Schäden aufgrund von Bakteriose, Schorf, Kirschessigfliegen und Schildläusen registriert.

Aufnahme der Weine in die Marke Wallis

Die Walliser Weine, die zu den symbolträchtigsten Produkten des Kantons gehören, wurden in die Marke Wallis aufgenommen. Bei der Erstellung des Pflichtenhefts arbeiteten der Staat Wallis, der Branchenverband der Walliser Weine sowie Valais/Wallis Promotion eng zusammen. Über zwanzig Kellereien verschiedener Grössen schlossen sich dem ehrgeizigen und nachhaltigen Unterfangen an, das auf einem biologischen Anbau und einer respektvolleren Produktion gegenüber Mensch und Kulturgut basiert. Die 2008 lancierte Marke Wallis umfasst heute 57 zertifizierte Produkte und mehr als 250 bewilligte Produzenten. Die zertifizierten Weine, die sich stark mit der Region Wallis identifizieren und in der Schweiz grossräumig vertrieben werden, sind Botschafter der Marke Wallis und tragen dazu bei, deren Stellung als regionale Marke und Qualitätslabel zu stärken. Die ersten Flaschen der Marke Wallis kommen im Frühling 2020 auf den Markt.

Aktionsplan Pflanzenschutzmittel

Im Rahmen des Aktionsplans zur Risikoreduktion und nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln hat der Kanton verschiedene Schritte unternommen. In Zusammenarbeit mit Agroscope und dem Bundesamt für Umwelt (BAFU) wurden in den Monaten Mai und Juli im Rebberg Versuche gestartet, das Driftrisiko bei Behandlungen mit Helikoptern zu messen. Das Pilotprojekt zur Verbesserung der Wasserqualität der Lienne, das mit etwa zwanzig Wein- und Obstbauern geleitet wird, ermöglichte es, einen Massnahmenkatalog umzusetzen, der von der Schaffung von begrünten Bändern bis zur Anpflanzung resistenter Rebsorten entlang der sensiblen Zonen reicht.

Der Erfolg der PRE

Die Aufwertung der landwirtschaftlichen Produkte, die Stärkung der bereichsübergreifenden Zusammenarbeit (Landwirtschaft, Tourismus, Handwerk usw.) und die Verbesserung bestehender oder der Aufbau neuer Strukturen gehören zu den Zielen der Projekte zur regionalen Entwicklung (PRE). Nach dem Val d’Hérens, Agro Espace Leuk-Raron, Val d'Illiez und Grand Entremont haben sich auch die Regionen Fully, Saillon, Chamoson, Crans-Montana, Anniviers und das Goms entschieden, diesen Weg zu gehen. 2019 wurden zusätzlich zur Entwicklung von agrotouristischen Angeboten mehrere Teilprojekte umgesetzt, wie beispielsweise der Reifungskeller und das Besucherzentrum von La Cavagne in Troistorrents oder die Renovierung der Buvette auf der Alpe Lapisa in Champéry.