Gesundheit
Gesundheitsgesetzgebung
Das Gesundheitsdepartement hat die Arbeiten der beiden parlamentarischen Kommissionen für die Gesamtrevision des Gesundheitsgesetzes begleitet. Diese haben den Entwurf des Staatsrates mehrheitlich gutgeheissen. Sie haben jedoch Anpassungen an den Bestimmungen über die begleitete Sterbehilfe vorgenommen.
Der Staatsrat hat dem Grossen Rat einen Gesetzesentwurf für die Erhöhung der Anzahl der Praktikumsplätze und Lehrstellen für nichtuniversitäre Gesundheitsberufe vorgelegt, um den Nachwuchsbedarf sicherzustellen. Der Entwurf sieht eine finanzielle Gegenleistung zur Unterstützung der Einrichtungen vor, die solche Ausbildungsplätze anbieten.
Prioritäre Bereiche der Gesundheitsförderung und Prävention
Der Staatsrat verabschiedete das Rahmenprogramm Gesundheitsförderung und Prävention für den Zeitraum 2019-2022. Zu den Schwerpunkten gehören Ernährung und Bewegung, psychische Gesundheit, Gesundheit im Alter, sexuelle Gesundheit, Vorsorgeuntersuchungen für nichtübertragbare Krankheiten und Suchtprävention. Bei der Umsetzung wird auf die Chancengleichheit geachtet und ein partizipativer Ansatz verfolgt, der Social Marketing einbezieht.
Aktion Diabetes
Aktion Diabetes ist ein Projekt der Walliser Diabetesvereinigungen und der Dienststelle für Gesundheitswesen. Es wird von Gesundheitsförderung Schweiz mit 2 Millionen Franken unterstützt. Mit dem Programm soll die Selbständigkeit und Lebensqualität von Diabetespatientinnen und -patienten durch die Förderung ihrer Gesundheitskompetenzen, die Früherkennung und die berufsübergreifende Zusammenarbeit verbessert werden.
Spitäler
Der Grosse Rat hat für die Ausbauarbeiten an den Spitalstandorten Brig und Sitten, die 2020 beginnen, eine Bürgschaft in der Höhe von 385 Millionen gewährt. Zudem hat er zugestimmt, das Walliser Zentrum für Pneumologie (WZP) in Montana, das anfangs 2020 den Betrieb einstellt, aus der Zusammensetzung von Spital Wallis zu entfernen. Nach kleineren Umbauarbeiten kann das Gebäude vorübergehend als Alters- und Pflegeheim genutzt werden.
Im November 2019 hat das Spital Riviera-Chablais seine Türen in Rennaz geöffnet. Als Modell der interkantonalen Zusammenarbeit ist es das Ergebnis eines langen Arbeitsprozesses, den die Kantone Waadt und Wallis in den 1990er-Jahren begonnen haben. Das Spital Rennaz kann mehr als 300 Patientinnen und Patienten aufnehmen und verfügt über zehn Operationssäle. Die Renovationsarbeiten für die Standorte Monthey und Vevey beginnen im Jahr 2020.
Bedarfsanalyse in der Rehabilitation
Der Staatsrat hat den Entwurf der Bedarfsanalyse in der Rehabilitation in die Vernehmlassung gegeben. Mit der Alterung der Bevölkerung nimmt der Bedarf in allen Bereichen der Rehabilitation ausser der pulmonalen Rehabilitation voraussichtlich zu. Die Bedarfsanalyse dient als Grundlage für die Überarbeitung der Planung.
Rettungswesen
Im April 2019 wurde der Monitoringbericht Walliser Rettungsplanung erstellt. Darauf aufbauend hat der Staatsrat im Oktober 2019 eine Neuorganisation der mobilen Notarztdienste vorgenommen. Ebenfalls eine Vernehmlassung durchgeführt wurde zum Vorschlag, die Ambulanzen durch das Engagement von Rapid Responders zu verstärken.
Kinderärztlicher telefonischer Bereitschaftsdienst
Das Gesundheitsdepartement hat als nachhaltige Lösung für die kinderärztliche Versorgung einen Telefondienst für pädiatrische Notfälle eingerichtet. Die Nummer 0900 144 027, die vom telemedizinischen Beratungszentrum Medi24 geführt wird, steht abends und am Wochenende für Fragen zum Gesundheitszustand von Kindern zur Verfügung.
Monitoring und Kennzahlen zur Langzeitpflege
Der Kanton Wallis verfolgt eine Politik, die es ermöglicht, zu Hause älter zu werden und gehört deshalb zu den Kantonen mit der niedrigsten Anzahl Alters- und Pflegeheimbetten – damit geht ein entsprechend hoher Pflegebedarf in diesen einher. Fast 30 Prozent der Alters- und Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohner sind über 90 Jahre alt. Gleichzeitig haben die Tätigkeiten aller Spitex-Organisationen zugenommen, insbesondere von privaten. Dies erklärt sich durch eine wachsende Zahl selbständig tätiger Pflegefachpersonen und die Eröffnung von privaten Spitex-Organisationen. Der Kanton überarbeitet 2020 die Planung der Langzeitpflege für den Zeitraum 2021-2025.
Walliser Gesundheitsmesse
Die Dienststelle für Gesundheitswesen hat am Salon valaisan de la santé teilgenommen, der vom 14.-17. November in Martinach stattfand. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben die Besucherinnen und Besucher zu den Themen Patientenrechte, gutes Gesundheitsverhalten, Alterung der Bevölkerung und dem elektronischen Patientendossier beraten und informiert.
Elektronisches Patientendossier
Der Kanton Wallis hat seine Zusammenarbeit im Rahmen der interkantonalen Vereinigung CARA fortgesetzt, die für die Einführung des elektronischen Patientendossiers in der Westschweiz 2020 zuständig ist. Das Walliser System für den Austausch von medizinischen Dokumenten zwischen Fachleuten wurde im Oktober auf die interkantonale Plattform migriert.
Individuelle Prämienverbilligung
Nach einem Bundesgerichtsurteil für den Kanton Luzern hat der Staatsrat die finanzielle Unterstützung für 3200 Kinder und Jugendliche in Ausbildung erhöht. Diese Anpassung wird auf 3,5 Millionen Franken geschätzt.
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