Wald, Flussbau und Landschaft
Wald
Die Wälder im Kanton wurden von den Unwettern im Januar und den 2018 besonders häufig auftretenden Sturmwinden stark getroffen, wobei eine Holzmenge von der Grösse einer halben jährlichen Holzproduktion anfiel. Auch die anhaltende Trockenheit in den Sommermonaten machte den Wäldern zu schaffen, ein grösseres Absterben blieb aber aus. Immerhin behinderte die Trockenheit auch das Wachstum schädlicher Insekten, so blieben die Borkenkäferpopulationen auf einem normalen Stand. Die Waldeigentümer leisteten auf 1600 Hektaren prioritärem Schutzwald Unterhalt. In einigen Problemgebieten des Kantons übt das Wild immer noch einen starken Druck auf die Verjüngung aus, so in der Region Aletsch, wo zusammen mit der Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere (DJFW) konkrete Gegenmassnahmen ergriffen wurden. In den Bereichen Walderhaltung und Biodiversität im Wald wurden mehrere Reservatsprojekte, regionale Kompensationsprojekte und Förderprojekte für Waldweiden, Kastanienwälder oder prioritäre Zielarten (wie Birk- oder Haselhuhn) realisiert.
Natur und Landschaft
Zusammen mit der Dienststelle für Raumentwicklung hat die Dienststelle für Wald, Flussbau und Landschaft die Realisierung einer «kantonalen Landschaftskonzeption» aufgegleist. Ein neues regionales Naturparkprojekt wurde für die Region Trient angekündigt. Mehrere grossräumige Biotoprevitalisierungen wurden abgeschlossen. Das Auengebiet von nationaler Bedeutung «Feegletscher Nord» in Saas-Fee wurde per Entscheid des Staatsrats vom 19. September 2018 unter Schutz gestellt. Mit 425 Bewirtschaftern oder Bewirtschaftergemeinschaften bestehen Bewirtschaftungsverträge zugunsten der Natur, für eine Gesamtfläche von über 2500 Hektaren. Im Bereich Artenschutz wurde die erste Etappe zur Erstellung des Reptilieninventars des Kantons Wallis abgeschlossen. Ein umfangreiches Programm zur Bekämpfung invasiver Neophyten ist im Naturschutzgebiet Pfynwald am Laufen. Besondere Anstrengungen wurden unternommen, um die Bevölkerung und Gemeindebehörden für das Thema der gebietsfremden invasiven Lebewesen zu sensibilisieren.
Lawinen, Rutschungen, Murgänge
Im Januar fegten nicht weniger als vier Winterstürme über das Land. Am 25. Januar lag die Niederschlagssumme um das Doppelte über der Norm, an manchen Orten gar um das Vierfache (385 Prozent in Sitten). Einige tausend Lawinen wurden beobachtet. Bei den Massenbewegungen wurden über 380 Erdrutsche, Schlammlawinen und Murgänge verzeichnet; das sind dreimal so viele Ereignisse, wie durchschnittlich in einem Jahr zu beobachten sind. Diese Rutschungen richteten grossen Schaden an, insbesondere an Kantons- und Gemeindestrassen. Bewältigt werden solche Ereignisse auf lokaler Ebene von den Gemeinden und deren Beobachter Naturgefahren, auf kantonaler Ebene vom Kantonalen Führungsorgan, von der Polizei und der Sektion Naturgefahren der Dienststelle für Wald, Flussbau und Landschaft.
Der Hitzesommer brachte Gewitter von seltener Heftigkeit mit sich. Am 2. Juli führte en stationäres Gewitter über dem oberen Val d’Anniviers zu einem Hochwasser, das in einen Murgang ausartete, der sich auf über 23 Kilometern das ganze Tal bis zur Rhone hinunterwälzte. Zwar sind nur Sachschäden zu beklagen, doch die sehr aufwändigen und kostspieligen Sicherungs- und Instandsetzungsarbeiten bewegen sich in der Höhe eines grösseren zweistelligen Millionenbetrags. Auch andere stationäre Gewitter hatten zerstörerische Murgänge zur Folge, die namentlich in Chamoson, Vex, Arolla und St. Niklaus Schäden verursachten. Durch die Masse dieser Ereignisse waren die Ingenieure der Sektion Naturgefahren, die den lokalen Behörden Hilfe leisten, stark in Anspruch genommen.
Die lange Trockenheit im Herbst fand mit einer starken Niederschlagsphase Ende Oktober ihr Ende. Diese Phase wurde vom hydrometeorologischen «Wachdienst» der Sektion Naturgefahren frühzeitig vorhergesehen. Dadurch konnte grösserer Schaden verhindert werden, wenn auch nicht die Waldschäden, die im Oberwallis von einer extrem starken Windphase verursacht wurden.
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